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Behandlung PIK3CA-mutierter Tumoren
Jatros Digital
30
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25.05.2018
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<p class="article-intro">Taselisib verlängert in Kombination mit Fulvestrant bei Patienten mit PIK3CA-mutiertem Mammakarzinom mit ER-positivem, HER2-negativen Status das progressionsfreie Überleben signifikant.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Taselisib ist ein selektiver PI3K-Inhibitor, der als Monotherapie Aktivität beim PIK3CA-mutierten Mammakarzinom mit ER-positivem, HER2-negativen Status gezeigt hat. Die doppelblinde, placebokontrollierte, 2:1-randomisierte Phase-III-Studie SANDPIPER untersuchte Taselisib in Kombination mit Fulvestrant bei postmenopausalen Brustkrebspatientinnen mit lokal fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung.</p> <p>Der PI3K-Signalweg kann über die Mutation und/oder Amplifikation des PIK3CA-Gens aktiviert werden. PIK3CA-Mutationen werden bei etwa 40 % der Östrogenrezeptor-positiven, HER2-negativen Mammakarzinome nachgewiesen. In die SANDPIPER-Studie wurden 480 Patientinnen eingeschlossen, die nicht mehr als eine vorangegangene Chemotherapie erhalten hatten und ein Rezidiv während oder nach Aromataseinhibitor-Therapie entwickelten. Ausgeschlossen waren Patientinnen, die bereits Fulvestrant, einen PI3K- oder mTOR-Inhibitor erhalten hatten. Die Therapie wurde bis Tumorprogress gegeben.</p> <p>Die Ansprechrate aller Patientinnen mit messbarer Erkrankung wurde durch Taselisib von 11,9 % auf 28,0 % erhöht (p=0,0002). Durch die zusätzliche Behandlung mit Taselisib wurde das mediane progressionsfreie Überleben von 5,4 auf 7,4 Monate signifikant verlängert (HR: 0,70; p=0,0037). Dieser Therapievorteil wurde für alle untersuchten Subgruppen, ausgenommen Patientinnen aus der Region „rest of world“, bestätigt. Im regionalen Unterschied zeigte sich für asiatische Patientinnen eine Risikoreduktion eines Progresses um 62 % , in der westlichen Welt um 43 % und im Rest der Welt eine Zunahme des Risikos um 18 % .</p> <p>Die Taselisib-Therapie ging mit einer erhöhten Rate an Nebenwirkungen einher, die bei 36,5 % der Patientinnen zu einer Dosisreduktion, bei 40,6 % der Patientinnen zu einer Therapieunterbrechung und bei 16,8 % der Patientinnen zum Abbruch der Therapie führte. Nebenwirkungen Grad 3/4 traten bei 49,5 % der Patientinnen im Verum-Arm versus 16,4 % im Kontrollarm auf. Klinisch relevante Nebenwirkungen wurden bei 32,0 % versus 8,9 % der Patientinnen beobachtet. Häufigste Grad 3/4-Nebenwirkungen unter Taselisib plus Fulvestrant waren Diarrhoe (11,5 % ) und Hyperglykämie (10,8 % ). Möglicherweise beeinflusste die hohe Rate an Dosismodifikationen die Effektivität der Therapie mit Taselisib.</p> <p><strong>Referenz:</strong> <br />Baselga J et al.: Phase III study of taselisib (GDC-0032) + fulvestrant (FULV) v FULV in patients (pts) with estrogen receptor (ER)-positive, PIK3CA-mutant (MUT), locally advanced or metastatic breast cancer (MBC): Primary analysis from SANDPIPER. ASCO Annual Meeting 2018, abstract # LBA1006</p> <p>Bericht: Dr. Ine Schmale</p></p>
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