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Autologe Stammzelltransplantation

<p class="article-intro">Der folgende Beitrag fasst die neuesten Daten zur autologen Stammzelltransplantation (ASCT) vom Meeting der European Hematology Association 2016 zusammen. Es wurden Daten zur ASCT bei AML, beim follikulären NHL, beim multiplen Myelom sowie zur Zweittransplantation vorgestellt.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Indikation und Anzahl von autologen Stammzelltransplantationen (ASCT) in Europa</h2> <p>F&uuml;r 2013 gibt es Daten von 687 Zentren, welche ihre Transplantationsaktivit&auml;ten der EBMT gemeldet haben.<sup>1</sup> Es wurden insgesamt 34.809 Stammzelltransplantationen durchgef&uuml;hrt, von diesen waren 57 % (=19.841) autologe Stammzelltransplantationen. Die Indikationen f&uuml;r die autologen Stammzelltransplantationen sind im Detail in der Tabelle 1 zu sehen. Spitzenreiter ist weiterhin das multiple Myelom mit beinahe 50 % , gefolgt von den Non-Hodgkin-Lymphomen. Die akuten Leukosen werden selten autolog transplantiert. Seit 1998 ist ein kontinuierlicher Anstieg der autologen Stammzelltransplantationen festzustellen, die Anzahl stieg von ca. 13.000 Transplantationen im Jahr 1998 auf 23.000 im Jahr 2013.<br /> &Ouml;sterreich liegt bei den autologen Stammzelltransplantationen EU-weit bei den L&auml;ndern im Mittelfeld. Die meisten Patienten werden in Deutschland, Frankreich, Italien und Schweden transplantiert (&uuml;ber 400 autologe Stammzelltransplantationen pro 10 Millionen Einwohner). In &Ouml;sterreich wurden im Jahr 2015 230 autologe Stammzelltransplantationen durchgef&uuml;hrt, davon 178 Transplantationen wegen Plasmazellerkrankungen (bei ca. 300 Neuerkrankungen im Jahr ist die Transplantationsrate relativ hoch) und 95 Transplantationen wegen Lymphomen.<br /> Standardindikation f&uuml;r eine ASCT ist das multiple Myelom in der Erstlinientherapie, dar&uuml;ber hinaus ist die ASCT bei Lymphomen im Rezidiv etabliert. <br /> In der Folge versuche ich einen &Uuml;berblick &uuml;ber Chancen und Entwicklungsm&ouml;glichkeiten, aber auch &uuml;ber Probleme der autologen Stammzelltransplantation bei Myelomen und Lymphomen und auch &uuml;ber interessante Entwicklungen bei der akuten Leuk&auml;mie zu geben.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1604_Weblinks_Seite47.jpg" alt="" width="380" height="615" /></p> <h2>ASCT bei AML, eine Option als Konsolidierung bei Intermediate-Risk-AML in erster Remission?</h2> <p>Bei Intermediate-Risk-AML mit FLT3-Negativit&auml;t ist m&ouml;glicherweise die ASCT als konsolidierende Therapie eine valide Option. Nagler, Gorin und Saraceni hatten in der EBMT und ALWP<sup>2</sup> das Langzeit&uuml;berleben von 2.600 Patienten mit AML ohne passenden Familienspender retrospektiv analysiert. Bei den Intermediate-Risk-Patienten (FLT3-negativ) war das &Uuml;berleben bei Patienten nach autologer SCT nicht schlechter als bei Patienten, die mit einem passenden unverwandten Spender transplantiert wurden (5-Jahres-&Uuml;berleben von jeweils 72 % ). Bei unverwandten Spendern mit einem HLA-Missmatch war das &Uuml;berleben der Patienten im Vergleich zur autologen Stammzelltransplantion sogar schlechter (Abb. 1). Die RIC allogen transplantierten Patienten hatten ein vergleichbares leuk&auml;miefreies &Uuml;berleben wie die myeloablativ autolog transplantierten Patienten. Bei Hochrisiko-AML-Patienten war, wie zu erwarten, die autologe SCT der unverwandten SCT klar unterlegen.<br /> &Auml;ltere Patienten oder Patienten mit einem h&ouml;heren Komorbidit&auml;tsscore, die an einer Intermediate-Risk-Leuk&auml;mie erkranken, k&ouml;nnten von einer konsolidierenden ASCT profitieren. Das Konditionierungsschema mit i.v. Busulfan und Melphalan scheint der Busulfan/Cyclophosphamid-Kombination &uuml;berlegen zu sein. Transplantationsassoziierte Mortalit&auml;t und besserer Funktionsstatus nach ASCT scheinen die h&ouml;here Rezidivrate zu kompensieren.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1604_Weblinks_Seite48.jpg" alt="" width="1645" height="625" /></p> <h2>Wie ist die Lebensqualit&auml;t von Patienten in Langzeitremission nach Allo-SCT?</h2> <p>Eine sehr interessante Arbeit besch&auml;ftigte sich mit Langzeitergebnissen bez&uuml;glich funktionellem Status und Lebensqualit&auml;t von Patienten nach allogener Stammzelltransplantation.<sup>3</sup> Bei 1.000 Patienten, die in Langzeitremission waren, wurden funktioneller Zustand, Muskelmasse, Grundumsatz, Gehgeschwindigkeit und Muskelkraft erhoben. Ca. 10 % der Patienten mit Langzeit&uuml;berleben nach allogener Stammzelltransplantation waren funktionell schwer beeintr&auml;chtigt und litten im Vergleich zu ihren Geschwisterspendern an einer ausgepr&auml;gten Einschr&auml;nkung in Funktion und Lebensqualit&auml;t. Das Risko einer vorzeitigen Vergreisung bei langzeit&uuml;berlebenden Patienten war 10-mal h&ouml;her als bei den vergleichbaren gesunden Geschwisterspendern. Besonders TBI in der Konditionierung sowie Entwicklung einer GVHD waren signifikante Risikofaktoren f&uuml;r eine fr&uuml;hzeitige funktionelle Vergreisung (HR 5!). Verglichen mit Patienten nach ASCT war das Risiko bez&uuml;glich Vergreisung bei allogen &bdquo;sibling&ldquo; Transplantierten 3-fach und bei unverwandt allogen Transplantierten 6-fach erh&ouml;ht. Diese Daten sollten immer beim Vergleich von ASCT mit Allo-SCT zus&auml;tzlich zur transplantationsassoziierten Mortalit&auml;t in Betracht gezogen werden.</p> <h2>Profitieren &bdquo;Double-hit score&ldquo;- positive Patienten im Rezidiv von einer autologen SCT?</h2> <p>Patienten mit &bdquo;Double-hit score&ldquo; (DHS)-positiven Lymphomen (MYC- und BCL2-positive DLBCL) k&ouml;nnen im Rezidiv durch eine autologe SCT ein 4-Jahres-&Uuml;berleben von 52 % erreichen.<sup>4</sup> Erwartungsgem&auml;&szlig; erzielten die DHS-negativen Patienten im Rezidiv mit einem 70 % igen 4-Jahres-&Uuml;berleben bessere Resultate. Ca. 20 % aller &bdquo;diffuse large B-cell lymphoma&ldquo; sind DHS-positiv und das &Uuml;berleben dieser Patienten ist nach R-CHOP sehr schlecht, sodass die pr&auml;sentierten klinischen Ergebnisse im Rezidiv beachtlich sind. Offen bleibt die Frage, ob diese prognostisch ung&uuml;nstige Gruppe nicht in der Erstlinie mit einem anderen Therapieschema als CHOP, wie z.B. DR-EPOCH, behandelt werden sollte bzw. ob diese Patienten nicht auch konsolidierend von einer autologen Transplantation profitieren k&ouml;nnten.</p> <h2>Early PET nach 4 Zyklen R-CHOP sinnvoll?</h2> <p>In einer randomisierten Phase-II-Studie<sup>5</sup> von Hertzberg wurden 162 Patienten mit CHOP behandelt, 30 % von ihnen waren nach 4 Zyklen CHOP PET-positiv. Das PET wurde erst 4 Wochen nach dem 4. CHOP-Zyklus durchgef&uuml;hrt und die Ergebnisse wurden zentral evaluiert. Die PET-positiven Patienten wurden mit 3 Zyklen ICE und Z-BEAM intensiviert behandelt, w&auml;hrenddessen die PET-negative Gruppe weiter 2 CHOP-Zyklen und 2 Rituximab-Zyklen erhielt. Das PFS nach 35 Monaten war bei der PET-negativen Gruppe (74 % ) &auml;hnlich wie bei der PET-positiven Gruppe (67 % ). Bei PET-positiven Patienten kann somit nach 4 R-CHOP-Zyklen eine Therapieintensivierung durch autologe SCT mit geringem Mortalit&auml;tsrisiko erwogen werden. Das Risiko einer &Uuml;berbehandlung ist gerade bei Hochrisiko-DLBCL und den bescheidenen Ergebnissen im Rezidiv geringer als jenes durch eine insuffiziente Anbehandlung von Hochrisikopatienten mit R-CHOP. Es besteht ein dringender Bedarf an klinischen Studien bei DLBCL mit Risikofaktoren (hoher NCCN-IPI, DHS-Score oder PET-Positivit&auml;t etc.).</p> <h2>Follikul&auml;res NHL im Rezidiv, PFS von &uuml;ber 14 Jahren bei ca. 50 % </h2> <p>Die autologe SCT ist die einzige Therapie, welche in zweiter CR Langzeit&uuml;berleben in Remission erm&ouml;glicht. Es wurden Langzeitergebnisse von 626 Patienten mit follikul&auml;rem Lymphom pr&auml;sentiert, die einer autologen Stammzelltransplantation unterzogen worden waren (medianes Follow-up 14,4 Jahre nach Diagnosestellung). Ein gutes Surrogat f&uuml;r Langzeit&uuml;berleben nach autologer SCT war das PFS nach 2 Jahren oder eine komplette Remission nach 30 Monaten.<sup>6</sup> Langzeitremissionen mit einem Plateau, welches mehr als 10 Jahre anh&auml;lt, k&ouml;nnen bei ca. 50 % der transplantierten Patienten beobachtet werden (Abb. 2). Die autologe SCT ist die einzige Therapie, die stabile Langzeitremissionen von mehr als 10 Jahren erzielen kann, und ist Standard bei transplantationsgeeigneten Patienten in 2. CR oder PR. <br /> TBI sollte nicht als Konditionierungsschema verwendet werden, da die Rate an MDS signifikant h&ouml;her ist. BEAM ist seit &uuml;ber 30 Jahren ein etablierter Standard bei Lymphompatienten; bei der hohen Anzahl an ASCT bei Lymphomen (weltweit ca. 20.000 ASCT) w&auml;re eine Weiterentwicklung bei den Konditionierungsschemata w&uuml;nschenswert. Seit dem Herbst 2015 l&auml;uft am Hanusch-Krankenhaus eine randomisierte Studie, die Bendamustin EAM und BEAM bzgl. Toxizit&auml;t und Effektivit&auml;t vergleicht. In Zusammenarbeit mit den Kliniken in Linz, Bern und Z&uuml;rich wurden bereits 40 Patienten eingeschlossen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1604_Weblinks_Seite49.jpg" alt="" width="1029" height="563" /></p> <h2>Multiples Myelom: Wie soll vor ASCT induziert werden?</h2> <p>VCD versus VDT in der ersten Linie vor ASCT: Patienten unter 66 Jahren, die transplantationstauglich waren, erhielten jeweils 4 Zyklen VCD oder VTD.<sup>7</sup> Es zeigte sich eine signifikant bessere Responserate mit VCD im Vergleich zu VTD und die Grad-III/IV-peripheren Neuropathien waren mit 4 % im VCD-Arm vertretbar. Allerdings waren die CR-Raten mit ca. 10 % nicht unterschiedlich und es ist unklar, ob die Unterschiede nicht durch die folgende ASCT nivelliert werden. VTD kann somit in der Induktionschemotherapie als Standard bei transplantationsgeeigneten Patienten angesehen werden.</p> <h2>Spielt die autologe SCT eine Rolle in der Konsolidierung nach modernen Induktionschemotherapien?</h2> <p>Im IFM 2009 Trail<sup>8</sup> wurden 700 Patienten in einer Phase-III-Studie mit RVD induziert. Nach 3 Zyklen wurde eine Stammzellenpherese durchgef&uuml;hrt, anschlie&szlig;end wurden die Patienten randomisiert entweder mit einer ASCT gefolgt von 2 weiteren RVD-Zyklen bzw. ohne Transplantation mit insgesamt 8 RVD-Zyklen behandelt. Danach erhielten beide Gruppen eine Erhaltungstherapie.<br /> Sowohl die CR-Raten als auch das PFS waren signifikant besser im Arm mit autologer Transplantation, das OS zeigte bisher auch nach 3 Jahren keinen Unterschied. Die CR-Rate war mit 59 % signifikant h&ouml;her im Transplantationsarm als im RVD-Arm. Die ASCT f&uuml;hrte zu einem absoluten Anstieg von 23 % in den CR-Raten. Nur 60 % von den Patienten, welchen in der Erstlinie keine ASCT angeboten wird, k&ouml;nnen diese in der Zweitlinie erhalten.<sup>9</sup> Ein Postponieren der ASCT bei transplantationsgeeigneten Patienten sollte daher vermieden werden.</p> <h2>Tandem-ASCT versus konservative Therapien nach Lenalidomid/ Dexamethason-Induktion</h2> <p>Francesca Gay pr&auml;sentierte ein Langzeit-Follow-up der EMN441- sowie der GIMEMA-MM-RV-209-Studien.<sup>9</sup> Die autologe SCT nach MEL200 zeigte einen signifikanten &Uuml;berlebensbenefit nach 4 Jahren (86 % vs. 73 % im Kontrollarm). Von den Patienten im Kontrollarm konnten nur 63 % in der Zweitlinie einer autologen SCT zugef&uuml;hrt werden. Allerdings ist Len/Dex keine optimale Induktionstherapie.</p> <h2>Wie sollen wir die Qualit&auml;t der Remission beurteilen?</h2> <p>Sind PET-CT sowie MRD-Analyse klinisch relevante Methoden, um die Remissionsqualit&auml;t nach Erstlinientherapie zu beurteilen? PET-CT und Monitoring von Minimal Residual Disease k&ouml;nnten in der Zukunft vielversprechende diagnostische Optionen bei der Behandlung des Myeloms sein. Phi&shy;lippe Moreau untersuchte randomisiert 134 Patienten<sup>10</sup> mit PET bei Diagnose und nach der Konsolidierung mit oder ohne autologe SCT. Patienten mit negativen PET vor Erhaltungstherapie hatten ein &Uuml;berleben nach 3 Jahren von 94 % , Patienten mit positiven PET nur 67 % . Patienten, die sowohl im PET-CT als auch in der MRD-Analyse negativ waren, hatten ein PFS von 90 % nach 30 Monaten versus 55 % PFS in der Gruppe, die in PET und/oder MRD-Analyse positiv waren. Ob in Zukunft die Konsolidierung/Erhaltungstherapie nach erster ASCT von MRD-Analysen bzw. PET-Befunden abh&auml;ngt, wird ein in Studien zu beantwortendes spannendes Thema sein.</p> <h2>Multiples Myelom &amp; Erhaltungs&shy;therapie, Zweittransplantation?</h2> <p>Eine rezente Metaanalyse zeigt, dass Lenalidomid einen &Uuml;berlebensvorteil f&uuml;r Patienten bietet, die mit einer Erhaltungstherapie behandelt werden.<sup>11</sup> Die Einzelheiten der 3 Studien sind im Detail in der Tabelle 2 angef&uuml;hrt. In der Studie von Attal mit den meisten Patienten zeigte sich kein &Uuml;berlebensbenefit. Die Patienten im Kontrollarm wurden kurzzeitig mit Lenalidomid/Dexamethason konsolidiert. Die CALBG von McCarthy zeigte zwar einen &Uuml;berlebensbenefit, allerdings hatten Patienten, die Thalidomid in der Induktionschemotherapie erhalten hatten, keinen Vorteil durch eine Erhaltungstherapie. Da VTD ein etablierter Standard vor der Stammzelltransplantation ist, stellt sich die Frage, inwieweit Patienten mit so einer Vortherapie bez&uuml;glich &Uuml;berleben profitieren sollten. In die Studie von Palumbo waren 390 Patienten eingeschlossen worden. Von diesen wurden nur 273 in den Konsolidierungsarm randomisiert. Dies bedeutet, wie bereits erw&auml;hnt, dass Len/Dex eine sehr schwache Induktionschemotherapie ist und knapp 30 % der Patienten aufgrund von Therapieversagen &uuml;berhaupt nicht in die Konsolidierung durch autologe Stammzelltransplantation gebracht werden konnten. In der Medanalyse profitieren Patienten mit zytogenetischem Risiko sowie Patienten im Stadium ISS 3 nicht von der Erhaltungstherapie. Daher muss der Nutzen dieser kostenintensiven Erhaltungstherapie, die auch in &Ouml;sterreich nicht zugelassen ist, kritisch f&uuml;r jeden Patienten beurteilt werden, zumal im Rezidiv Lenalidomid bei den meisten neuen zugelassenen Therapien ein Kombinationspartner ist.<br /> Eine rezent publizierte Arbeit<sup>12</sup> zeigte keinen &Uuml;berlebensvorteil f&uuml;r zweifach transplantierte Patienten. Nur 50 % der Patienten konnten einer Zweittransplantation zugef&uuml;hrt werden. Patienten, die keine CR nach einer Transplantation hatten bzw. mit zytogenetischem Risikofaktor, d&uuml;rften am ehesten von einer zweifachen Stammzelltransplantion profitieren.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Onko_1604_Weblinks_Seite50.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Multiples Myelom &amp; Alter</h2> <p>Alter per se ist kein Ausschlussgrund f&uuml;r eine Stammzelltransplantation. Sharma et al<sup>13</sup> untersuchten die Toxizit&auml;t und Effektivit&auml;t der autologen Stammzelltransplantation bei Myelompatienten in 3 Altersgruppen: Kohorte 1 umfasste Patienten &uuml;ber 70 Jahre (946 Patienten), Kohorte 2 Patienten im Alter von 60&ndash;69 Jahren (4.666 Patienten) und Kohorte 3 Patienten unter 60 Jahren (5.818 Patienten). Insgesamt war die transplantationsassoziierte Mortalit&auml;t in allen Altersgruppen mit 0&ndash;2 % sehr niedrig. Die Responserate lag in allen Gruppen bei 50&ndash;60 % und prognostische Faktoren waren der HCT-CI-Score, Response vor der autologen Stammzelltransplantation und l&auml;ngeres Intervall bis zur Stammzelltransplantation, nicht aber das Alter. <br /> Erfreulicherweise nehmen sowohl Pr&auml;valenz als auch Alter unserer zu betreuenden Patienten zu. In einem d&auml;nischen Register von 2012 wurde gezeigt, dass die Pr&auml;valenz von 1990 bis 2012 von 590 auf 1.537 angestiegen ist, vor allem in der Gruppe der bis 74-J&auml;hrigen hat sich die Pr&auml;valenz aufgrund der guten Therapieerfolge beinahe verdreifacht. Auch ist ein Anstieg des relativen &Uuml;berlebens zur durchschnittlichen Population von 5 Jahren bei M&auml;nnern und Frauen ab 1990 kontinuierlich zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt wurde die autologe Stammzelltransplantation eingef&uuml;hrt und zus&auml;tzlich kamen neue Substanzen auf den Markt. Ein sch&ouml;nes Beispiel, wie Patienten von autologer Transplantation sowie Einf&uuml;hrung neuer Substanzen profitieren k&ouml;nnen.<br /> Dieses abschlie&szlig;ende Statement gilt sowohl f&uuml;r unsere Myelom- als auch f&uuml;r Lymphompatienten und eventuell auch f&uuml;r Patienten mit akuten Leuk&auml;mien.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Passweg JR et al: Hematopoietic SCT in Europe 2013: recent trends in the use of alternative donors showing more haploidentical donors but fewer cord blood transplants. Bone Marrow Transplant 2015; 50(4): 476-82<br /><strong>2</strong> Nagler A et al: Autologous compared with matched and mismatched URD stem cell transplantation in AML in first CR. A study from the EBMT. Bone Marrow Transplant 2015; 50: 1495&ndash;1502<br /><strong>3</strong> Arora M et al: Physiologic Frailty Among Hematopoietic Cell Transplantation (HCT) Survivors Suggests Accelerated Aging and Is a Predictor for Premature Mortality: A Report from the Bone Marrow Transplant Survivor Study (BMTSS). Blood 2015; 126: 739<br /><strong>4</strong> Herrera AF et al: Double Expressing (MYC/BCL2) and Double-Hit Diffuse Large B-Cell Lymphomas Have Inferior Survival Following Autologous Stem Cell Transplantation. Blood 2015; 126: 522<br /><strong>5</strong> Hertzberg MS et al: Early Treatment Intensification with R-ICE Chemotherapy Followed By Autologous Stem Cell Transplantation (ASCT) Using Zevalin-BEAM for Patients with Poor Risk Diffuse Large B-Cell Lymphoma (DLBCL) As Identified By Interim PET/CT Scan Performed after Four Cycles of R-CHOP-14: A Multicenter Phase II Study of the Australasian Leukaemia Lymphoma Study Group (ALLG). Blood 2015; 126: 815<br /><strong>6</strong> Jim&eacute;nez Ubieto A et al: Progression-Free Survival at 24 Months (PFS24) and Complete Response at 30 Months (CR30) from Autologous Stem Cell Transplantation (ASCT) Should be Used As Surrogates for OS in Follicular Lymphoma (FL) Patients. Blood 2015; 126: 521<br /><strong>7</strong> Moreau P et al: Bortezomib, Thalidomide and Dexamethasone (VTD) Is Superior to Bortezomib, Cyclophosphamide and Dexamethasone (VCD) Prior to Autologous Stem Cell Transplantation for Patients with De Novo Multiple Myeloma. Results of the Prospective IFM 2013-04 Trial. Blood 2016; 127: 2569-74<br /><strong>8</strong> Attal M et al: Autologous Transplantation for Multiple Myeloma in the Era of New Drugs: A Phase III Study of the Intergroupe Francophone Du Myelome (IFM/DFCI 2009 Trial). Blood 2015; 126: 391<br /><strong>9</strong> Gay F et al: Autologous Transplantation Versus Cyclophosphamide-Lenalidomide-Prednisone Followed By Lenalidomide-Prednisone Versus Lenalidomide Maintenance in Multiple Myeloma: Long-Term Results of a Phase III Trial. Blood 2015; 126: 392<br /><strong>10</strong> Moreau P et al: Prospective Evaluation of MRI and PET-CT at Diagnosis and before Maintenance Therapy in Symptomatic Patients with Multiple Myeloma Included in the IFM/DFCI 2009 Trial. Blood 2014; 124: 3359<br /><strong>11</strong> Attal M et al: Lenalidomide (LEN) maintenance (MNTC) after high-dose melphalan and autologous stem cell transplant (ASCT) in multiple myeloma (MM): A meta-analysis (MA) of overall survival (OS). 2016 ASCO Annual Meeting, Oral Abstract Session, Abstract 8001<br /><strong>12</strong> Mai K et al: Single versus tandem high-dose melphalan followed by autologous blood stem cell transplantation in multiple myeloma: long-term results from the phase III GMMG-HD2 trial. Br J Haematol 2016; 173(5): 731-41<br /><strong>13</strong> Sharma M et al: Older patients with myeloma derive similar benefit from autologous transplantation. Blood Marrow Transplant 2014; 20: 1796-1803<br /><br /></p> </div> </p>
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