© Inna Kot iStockphoto

AML – die Rückkehr zu globaleren Therapieansätzen

Wie andere Kongresse fand auch das vergangene ASH-Meeting 2020 virtuell statt. Aus meiner ganz persönlichen Sicht verliert dieser sonst überwältigende Kongress in diesem Format sehr an intellektueller Kohärenz, die Diskussionen an Stringenz und Lebendigkeit und der Kongress insgesamt stark an emotionaler Bedeutung. Trotzdem bot das Meeting eine Fülle an neuen Daten zur akuten myeloischen Leukämie, die im Folgenden zusammengefasst sind.

Eine der entscheidenden Fragen in der Behandlung der AML nach einer initialen Induktion und möglicherweise Konsolidation ist, welche Patienten in erster kompletter Remission (CR/CRi) allogen transplantiert werden sollten. Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus dem Risiko für die Transplantations-assoziierte Mortalität relativ zu der Mortalität infolge eines möglichen Rezidivs bzw. aus dem Gesamtüberleben (OS) mit und ohne Transplantation (die Antwort auf die Frage, welche Patienten transplantiert werden können, ergibt sich aus dem Alter der Patienten, eventuellen Komorbiditäten, der Verfügbarkeit eines Spenders und allenfalls den Ressourcen des Landes, in dem der Patient lebt). Demnach sollten Patienten mit einem «favorable» Risikoprofil nach ELN 2017 im Allgemeinen nicht transplantiert werden, Patienten mit einem «adverse» Risikoprofil hingegen schon (wobei der Wert einer Transplantation bei TP53-mutierten Patienten z.B. umstritten ist). Für Patienten mit einem «intermediate» Risikoprofil ist die Frage nach einer möglichen Transplantation zum Teil nicht ganz so eindeutig zu beantworten. Hier wird mehr und mehr der MRD-Status von Bedeutung sein, wie bei den Patienten mit einer NPM1+ neu diagnostizierten (ND) AML.1 Neben den relativ gut etablierten PCR-basierten Ansätzen (z.B. NPM1-mutiert/Wildtyp)1,2 erfolgt dies heute mittels «multi-color flow cytometry» (MCF), wobei dieser Ansatz technische Kompetenz voraussetzt (8/10/22 Farben, Sensitivität >0,1%),1–3 was wiederum in der bisher fehlenden Standardisierung dieser Technik reflektiert. Zudem ergeben sich prinzipiell biologische Fragen nach dem Zeitpunkt bzw. der Frequenz dieser Untersuchungen und nach der klinischen Bedeutung der Sensitivität der jeweiligen Untersuchung. Sensitivere «Next generation sequencing»(NGS)- Techniken sind diesbezüglich in der Evaluation.4

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