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US-Zölle bedrohen Pharmastandort Schweiz

Die Schweizer Pharmaindustrie warnt: Der von den USA verhängte Zollsatz von 39 Prozent könnte für die Schweiz erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten.

Basel. Der jüngste US-Entscheid zum «Most-Favoured-Nation Drug Pricing» (MFN) gefährdet die weltweite Versorgung mit innovativen Medikamenten, warnt der Verband der forschenden pharmazeutischen Unternehmen der Schweiz, Interpharma. «Mit grosser Besorgnis» nehme man den von der US-Regierung verhängten Zollsatz von 39 Prozent zur Kenntnis. Zwar sind pharmazeutische Produkte vorerst von den Zöllen ausgenommen, forschende pharmazeutische Unternehmen in der Schweiz seien dennoch betroffen, da der Entscheid potenziell die Versorgung im Land beeinträchtige. Mit der Einführung der Präferenzklausel im MFN-Programm wird der Preis für US-Arzneimittel an die niedrigsten in anderen Volkswirtschaften angeglichen. Für die Schweiz, die nur einen Weltmarktanteil von 0,5 Prozent hat, bedeutet das ein ernstes Versorgungsproblem. Unternehmen könnten sich vermehrt auf grössere Märkte konzentrieren, wodurch die Schweiz als Markt mit geringerem Umsatzanteil benachteiligt wird.

Um den Pharmastandort Schweiz zu sichern und den Zugang zu innovativen Medikamenten zu gewährleisten, sind laut Interpharma nun umfangreiche Reformen erforderlich. Die Schweiz müsse ihre Preisbildungssysteme modernisieren und Verhandlungen mit den USA fortsetzen, um den Zollsatz abzubauen und spezifische Zölle auf pharmazeutische Produkte zu vermeiden. Zudem müssten die politischen Entscheidungsträger:innen die längst vorgelegten Vorschläge der Industrie zur Verbesserung des Systems endlich umsetzen. (red)

Quelle: Interpharma

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