
Bevölkerung kann bei Kostendämpfung mitreden
Über einen digitalen Briefkasten sammelt das BAG Vorschläge aus der Bevölkerung, um neue Massnahmen zur Dämpfung der Gesundheitskosten zu finden.
Angesichts des anhaltenden Anstiegs der Gesundheitskosten lädt das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) die Bevölkerung ein, sich an der Suche nach konkreten Sparmassnahmen in der obligatorischen Krankenversicherung zu beteiligen. Vom 20. Mai bis zum 20. Juni 2025 können interessierte Personen anonym ihre Vorschläge über einen digitalen Briefkasten einreichen. Die Eingaben werden von einer Expert:innengruppe geprüft und relevante Ideen werden in die Beratungen des Runden Tisches „Kostendämpfung“ eingebracht.
Der Runde Tisch wurde im November 2024 von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (SPS) ins Leben gerufen. Ziel ist es, gemeinsam mit Vertreter:innen des Gesundheitswesens kurz- und mittelfristige Lösungen zur Kostenreduktion zu entwickeln – zusätzlich zu bestehenden politischen Vorhaben wie dem zweiten Kostendämpfungspaket oder der Einführung von Kostenzielen. Bereits beim ersten Treffen wurde vereinbart, ab 2026 jährlich rund 300 Millionen Franken einzusparen. Weitere Sitzungen sind für Ende Mai und Oktober 2025 geplant.
Das EDI verfolgt einen mehrgleisigen Ansatz zur Entlastung des Gesundheitswesens: gesetzliche Reformen, laufende Überprüfung medizinischer Leistungen und Tarife sowie neue, praxisnahe Ideen aus der Bevölkerung. Die digitale Beteiligung bietet eine zusätzliche Möglichkeit, Erfahrungen aus dem Alltag in die gesundheitspolitische Diskussion einzubringen – und soll helfen, die langfristige Finanzierbarkeit des Systems zu sichern. (red)
SERVICE: e-Briefkasten
Quelle: EDI
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