Adaptive Immunität gegen SARS-CoV-2 bei Krebspatienten
Bericht: Dr. Ine Schmale
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Einige Inhalte sind aufgrund rechtlicher Bestimmungen nur für registrierte Nutzer bzw. medizinisches Fachpersonal zugänglich.
Sie sind bereits registriert?
Loggen Sie sich mit Ihrem Universimed-Benutzerkonto ein:
Sie sind noch nicht registriert?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos auf universimed.com und erhalten Sie Zugang zu allen Artikeln, bewerten Sie Inhalte und speichern Sie interessante Beiträge in Ihrem persönlichen Bereich
zum späteren Lesen. Ihre Registrierung ist für alle Unversimed-Portale gültig. (inkl. allgemeineplus.at & med-Diplom.at)
Eine Serokonversion nach Infektion mit oder Impfung gegen SARS-CoV-2 wurde bei vielen Krebspatienten beobachtet. Die humorale oder zelluläre Immunität gegen die derzeit dominierende Delta-Variante (B.1.167.2) und andere Varianten „of concern“ (VOC) wurde bisher nicht ausreichend charakterisiert.
In der prospektiven CAPTURE-Studie wurde die funktionale Immunantwort auf Infektion bzw. Impfung bei Krebspatienten untersucht. In die Infektionskohorte wurden 118 und die Impfkohorte 585 Krebspatienten eingeschlossen.
Die Infektion mit SARS-CoV-2 führte zu einer dauerhaften neutralisierenden Antikörper-Antwort bei Patienten mit soliden Tumoren, bei Patienten mit hämatologischen Malignomen jedoch zu einer vergleichsweise reduzierten Immunantwort. Beim Vergleich der Titer neutralisierender Antikörper gegen Wildtyp und VOC zeigte sich, dass die Titer gegen die Beta- und die Delta-Variante geringer waren. Die meisten Krebspatienten hatten eine nachweisbare zelluläre Antwort auf die Infektion, welche bei Patienten mit hämatologischen Malignomen verringert war. Es zeigte sich, dass die Anti-Tumortherapien die Immunantwort gegen SARS-CoV-2 im Wesentlichen nicht beeinflusste, mit Ausnahme der humoralen Antwort auf CD20-gerichtete Antikörper und der zellulären Antwort auf Checkpoint-Inhibitoren.
Auch für die Impfkohorte zeigte sich eine reduzierte oder fehlende neutralisierende Immunantwort bei hämatologischen Patienten gegen VOC, wohingegen Patienten mit soliden Tumoren eine vergleichbare Immunantwort aufwiesen wie Kontrollpersonen ohne Krebserkrankung. Eine zuvor erfolgte SARS-CoV-2-Infektion wirkte als Booster für die Impfung, was für eine dritte Impfdosis spricht. Mit Ausnahme der CD20-gerichteten Therapie wurde kein Effekt der Anti-Tumortherapie auf die neutralisierende Immunantwort beobachtet. Eine SARS-CoV-2-spezifische T-Zell-Antwort wurde bei den meisten Krebspatienten gesehen. Nicht geklärt wurden Möglichkeiten für einen Schutz vor Durchbruchsinfektionen.
Quelle
Shepherd STC et al.: Adaptive immunity to SARS-CoV-2 infection and vaccination in cancer patients: The CAPTURE study. ESMO 2021, Abstr. #1557O
Das könnte Sie auch interessieren:
ESMO Newsroom 2021
Der Kongress der European Society for Medical Oncology präsentierte auch in diesem Jahr wieder die neuesten Fortschritte der Onkologie. Zum zweiten Mal in Folge findet der Kongress ...
CROI 2024: „Long-acting“-Konzepte im Fokus der Forschung
Bereits zum 31. Mal fand mit der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections eine der wichtigsten Konferenzen im HIV-Bereich statt. Von 3. bis 6.März 2024 kamen ca. 4000 ...