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Lange Arbeitszeit ist ein Risikofaktor für Vorhofflimmern
Jatros
Autor:
Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Eber, Wels
Ärztlicher Leiter Klinik Wilhering
30
Min. Lesezeit
21.12.2017
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<p class="article-content"><p>In dieser prospektiven Studie<sup>1</sup> von Kivimäki M et al. mit Daten aus England, Dänemark, Schweden und Finnland von insgesamt fast 85 500 Probanden im Arbeitsprozess wurde am Beginn (1991 bis 2004) die Arbeitszeit erfasst sowie im Ruhe-EKG ein Vorhofflimmern ausgeschlossen. Nach 10 Jahren wurden alle Teilnehmer bezüglich Vorhofflimmerns analysiert, neben EKGs, Spitalsberichten, Medikamentenverordnungen wurden auch die Sterbedaten erfasst. Das Resultat der Analyse war, dass in dieser Zeit bei insgesamt 1061 Menschen Vorhofflimmern aufgetreten war (= kumulative 10-Jahres-Inzidenz 12,4 pro 1000 Probanden). Nach Adjustierung nach Alter, Geschlecht und sozioökonomischem Status waren Personen mit langer Dienstzeit (>55 Stunden Wochenarbeitszeit) gegenüber einer Standard- Arbeitszeit mit einem 1,4-fach erhöhten Risiko belastet. Eine KHK oder ein Schlaganfall veränderten das Studienergebnis ebenso wenig wie Übergewicht, Alkoholabusus oder arterielle Hypertonie.<br /><br /> <strong>Diskussion:</strong><br /> <em>Obwohl die Prävalenz von Vorhofflimmern in dieser Kohorte als gering eingestuft werden kann und die Kausalität dieses Befundes völlig offen ist, macht eine um 40 % höhere Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Vorhofflimmern bei einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von >55 Stunden doch nachdenklich. Die Art des Jobs sowie absolvierte Nachtdienste wurden in dieser Studie nicht erhoben, könnten das Ergebnis jedoch wesentlich beeinflussen. Die Ergebnisse dieses Trials geben jedenfalls den Befürwortern des Einführens einer geregelten und zeitlich limitierten Arbeitszeit für Ärzte recht.</em></p></p>
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<p><strong>1</strong> Kivimäki M et al.: Eur Heart J 2017; 38: 2621-2628</p>
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</p>