Thromboembolien in der Schwangerschaft

Keine peripartalen Komplikationen aufgrund erhöhten VTE-Risikos

<p class="article-intro">Frauen mit einer Vorgeschichte venöser Thromboembolien (VTE) oder hereditären Risikofaktoren haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Thromboembolien in der Schwangerschaft. Zu Risiken und Nutzen einer antikoagulatorischen Therapie bei dieser Klientel besteht eine gut untersuchte Evidenz, nicht aber für das peripartale Risiko bei der Geburt.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Um die Hilfestellung bei der Geburt durch Geburtshelfer und An&auml;sthesisten bei Frauen mit Risikofaktoren f&uuml;r eine ven&ouml;se Thromboembolie besser einzusch&auml;tzen, wurden Daten von Frauen, die an der Universit&auml;tsklinik Bonn ihre Kinder zur Welt brachten, retrospektiv untersucht. Dabei stellten Christina Berens und Kollegen die Frauen mit Thromboembolie-Risiko Frauen ohne Risiko gegen&uuml;ber, die keine Antikoagulanzien applizierten. Die Matching-Kriterien waren das Alter und das Datum der Geburt.<br /><br /> Insgesamt wurden 114 Frauen eingeschlossen, von denen 62 eine Thrombose entwickelt hatten, 13 davon w&auml;hrend der untersuchten Schwangerschaft. 72 der Frauen wiesen erbliche Risikofaktoren f&uuml;r eine ven&ouml;se Thromboembolie auf, darunter 45 Frauen mit Faktor-V-Leiden-Mutation, 15 mit Prothrombinmutation G20210A und 12 mit angeborenem Inhibitormangel. Bei 42 Frauen war die VTE-Erkrankung ohne heredit&auml;res Risiko aufgetreten. 90 Frauen erhielten einmal t&auml;glich und 13 Frauen zweimal t&auml;glich Heparin.<br /><br /> Bei Frauen mit h&ouml;herem VTE-Risiko wurde weniger h&auml;ufig eine spinale oder epidurale An&auml;sthesie angewendet, verglichen mit der Kontrollkohorte (50,9 vs. 66,7 % ; p=0,011). Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den Patientinnengruppen bez&uuml;glich der H&auml;ufigkeit von Kaiserschnitten (41,2 vs. 47,4 % ), Vakuumextraktionen (6,1 vs. 7,9 % ) und Vaginalgeburten (52,6 vs. 44,7 % ) beobachtet. Der mediane Blutverlust bei Frauen mit h&ouml;herem VTE-Risiko betrug 300ml (225&ndash;500ml) versus 400ml (250&ndash;500ml) in der Kontrollgruppe (Abb. 1). Ein signifikanter Unterschied bez&uuml;glich der Blutungskomplikationen wurde zwischen den Kohorten nicht gesehen.<br /><br /> Die Daten zeigen, dass Blutungskomplikationen bei der Geburt trotz einer h&ouml;heren Rate an Antikoagulationsbehandlungen bei Frauen mit erh&ouml;htem VTE-Risiko nicht h&auml;ufiger auftreten. Ein gr&ouml;&szlig;erer Anteil der Frauen mit antikoagulatorischer Therapie k&ouml;nnte somit m&ouml;glicherweise f&uuml;r eine spinale oder epidurale An&auml;sthesie geeignet sein, res&uuml;mierte Berens.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Onko_1705_Weblinks_s5_abb2.jpg" alt="" width="1516" height="1270" /></p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8791" data-locked="0">zur&uuml;ck zum Themenschwerpunkt zum ISTH 2017 Congress</a></span></p></p>
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