
Ergebnisse fordern Optimierung der CAR T-Zell-Produktion
Bericht:
Dr. Ine Schmale
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In der randomisierten Phase-III-Studie BELINDA wurde Tisagenlecleucel gegenüber dem Zweitlinienstandard bei Patienten mit refraktären oder rezidivierten aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen verglichen. Die Studie erreichte ihren primären Wirksamkeitsendpunkt nicht.
Das CAR T-Zell-Produkt Tisagenlecleucel ist für die Behandlung von Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) nach zwei oder mehr Therapielinien zugelassen. In der Phase-III-Studie BELINDA wurde Tisagenlecleucel in der zweiten Therapielinie bei Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom, die innerhalb von 12 Monaten der Erstlinientherapie rezidivierten, gegenüber einer Standardtherapie verglichen. Die Standardtherapie bestand aus einer Platin-basierten Chemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation. Nach sechs Wochen konnte für Patienten ohne Ansprechen auf die Platin-basierte Chemotherapie ebenfalls die Produktion von Tisagenlecleucel gestartet werden. Im Tisagenlecleucel-Arm war eine Bridging-Chemotherapie bis zur Infusion von Tisagenlecleucel nach sechs Wochen bei Bedarf erlaubt. Der primäre Endpunkt war das ereignisfreie Überleben (EFS). Als Ereignis zählten eine stabile Erkrankung oder der Krankheitsprogress nach 12 Wochen (± 1 Woche) sowie Tod zu jedem Zeitpunkt.
Es wurden 162 Patienten (48 aus den USA) in den Tisagenlecleucel-Arm randomisiert, von denen 83,3% eine Bridging-Therapie erhielten. 95,7% der Patienten konnten Tisagenlecleucel erhalten. Im Kontrollarm erhielten 98,8% von 160 Patienten (47 aus den USA) die Induktionschemotherapie. 52 Patienten (32,5%) erhielten eine Stammzelltransplantation und 81 Patienten wechselten in den experimentellen Arm. Einen Zyklus der Platin-basierte Chemotherapie erhielten letztendlich 36% der Patienten im Tisagenlecleucel-Arm sowie 2% im Standardarm, mehr als einen Zyklus 48% der Patienten im Tisagenlecleucel-Arm und 97% der Patienten im Standardarm. Die Zeit bis zur Infusion von Tisagenlecleucel dauerte in den USA durchschnittlich 41 Tage und außerhalb der USA 57 Tage.
Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt nicht. Das mediane EFS betrug in beiden Studienarmen 3,0 Monate (HR: 1,07; 95% CI: 0,82–1,40; p=0,69). Für Patienten mit Komplettremission unter Tisagenlecleucel lag das EFS im Median bei 9,2 Monaten. Sechs Wochen nach Studienbeginn betrug die Ansprechrate auf die Platin-basierte Chemotherapie im Tisagenlecleucel-Arm 38,3% versus 53,8% im Standardarm. Als bestes Ansprechen innerhalb von 12 Wochen erreichten 46,3% der Patienten im Tisagenlecleucel-Arm und 42,5% im Standard-Arm eine komplette oder partielle Remission. 32,1% der Patienten im Tisagenlecleucel-Arm versus 28,1% im Standard-Arm starben im Studienverlauf: 25,9 versus 20,0% aufgrund eines Krankheitsprogresses und 6,2 versus 8,1% aufgrund von Nebenwirkungen.
Die Autoren betonen die Wichtigkeit, einen Krankheitsprogress vor der Infusion des CAR T-Zell-Produkts zu verhindern. Eine effektive Bridging-Therapie und eine kürzere Zeit bis zur Infusion seien notwendig, um den Therapieerfolg zu verbessern.
Quelle:
Bishop MR et al. Tisagenlecleucel vs standard of care as second-line therapy of primary refractory or relapsed aggressive B-cell non-Hodgkin lmpyhoma: Analysis of the phase III BELINDA study. ASH-Meeting 2021; Abstr. #LBA-6
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