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Thromboserisiko bei Kindern

Antithrombinmangel und pädiatrische Thrombosen

<p class="article-intro">Das Thromboserisiko steigt mit zunehmendem Alter. Bei Kindern tritt eine Thrombose sehr selten auf, jährlich bei etwa 0,07 bis 0,14 pro 10 000 Kinder. Auf Neugeborenenstationen wird eine Thrombose bei etwa 5,3 pro 10 000 Kinder beobachtet. Ein angeborener Antithrombinmangel (Anti-FXa <80 % ) scheint das Risiko der pädiatrischen Thrombose bei Neugeborenen zu erhöhen, wie Belén de la Morena-Barrio, Murcia/Spanien, beim ISTH in Berlin zeigen konnte (ISTH-Abstr. #ASY26.2).</p> <hr /> <p class="article-content"><p>In einer retrospektiven Studie mit 548 Patienten mit Antithrombinmangel aus 252 nicht verwandten Familien, die &uuml;ber einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren in ein spanisches Krankenhaus aufgenommen worden waren, untersuchten die Wissenschaftler genetische, funktionale, biochemische und klinische Faktoren. 35 Patienten hatten w&auml;hrend der Kindheit (0&ndash;18 Jahre) eine Thrombose erlitten, was einer Inzidenz von 6,4 pro 100 Kinder entspricht. Es waren h&auml;ufiger Buben (65,7 % ) als M&auml;dchen (34,3 % ) betroffen. Wurden M&auml;dchen mit gyn&auml;kologischen Risikofaktoren ausgeschlossen, so stieg die Genderratio von 1,9:1 auf 3,8:1. Demnach gilt f&uuml;r Kinder &ndash; wie f&uuml;r Erwachsene &ndash;, dass durch den Antithrombinmangel das Thromboserisiko f&uuml;r das m&auml;nnliche Geschlecht st&auml;rker erh&ouml;ht wird als f&uuml;r das weibliche Geschlecht.<br /><br /> Die molekularbiologischen Untersuchungen deuteten darauf hin, dass der Antithrombinmangel Typ I mit einem h&ouml;heren Risiko f&uuml;r eine p&auml;diatrische Thrombose einhergeht, w&auml;hrend bei Typ II m&ouml;glicherweise weitere Risikofaktoren vorliegen m&uuml;ssen, um das Thromboserisiko zu erh&ouml;hen. Von 37 Patienten mit Typ-I-Mangel hatten 11 (30 % ) eine p&auml;diatrische Thrombose erlitten sowie einer von 103 Patienten (0,9 % ) mit Typ-II-Mangel. Bei Neugeborenen und Kleinkindern traten die Thrombosen an ungew&ouml;hnlichen Lokalisationen (h&auml;ufiger zerebrale Sinusvenenthrombosen) auf und die Ursachen waren in der Regel idiopathischer Natur. Bei den Jugendlichen von 15&ndash;18 Jahren waren die Lokalisation der Thrombose und die urs&auml;chlichen Risikofaktoren wie Immobilisierung, Operation etc. &auml;hnlich wie bei Erwachsenen.</p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8791" data-locked="0">zur&uuml;ck zum Themenschwerpunkt zum ISTH 2017 Congress</a></span></p></p>
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