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Niedriges Sexualhormon-bindendes Globulin – hohes Diabetesrisiko
Jatros Digital
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02.10.2018
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<p class="article-intro">Zu den etablierten Markern für erhöhtes Typ-2-Diabetes-Risiko ist ein weiterer hinzugekommen: niedrige Spiegel des Sexualhormon-bindenden Globulins (SHBG). </p>
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<p class="article-content"><p>Dies zeigt eine schwedische Studie zu Risikofaktoren für frühe kardiovaskuläre Erkrankungen, für die nach dem Zufallsprinzip mehr als 2000 Personen aus der gesunden Normalbevölkerung ausgewählt wurden. Zu Beginn und am Ende der Studie wurde der Nüchternblutzucker bestimmt, das mittlere Follow-up lag bei zehn Jahren. Von 1327 Patienten wurden die SHBG-Spiegel sowie die Insulinresistenz („log transformed HOMA-Ir“) bestimmt. Die Studie zeigte eine signifikante inverse Korrelation von SHBG-Spiegeln und Insulinresistenz – sowohl bei Männern als auch bei prä- und postmenopausalen Frauen. Die Korrelation blieb nach Adjustierung hinsichtlich Alter, Blutdruck, Lebensstilfaktoren und Verhältnis Taille/Hüfte erhalten.</p> <p>Das weitere Follow-up zeigte, dass sich die SHBG-Spiegel bei Einschluss in die Studie als Prädiktor für Insulinresistenz im weiteren Verlauf der Studie eigneten. Auch diese Assoziation blieb in einem multivariaten Modell erhalten. Die Autoren betonen, dass ihre Ergebnisse die in Kohortenstudien beobachtete Assoziation zwischen niedrigen SHBG-Spiegeln und Typ-2-Diabetes bestätigen. Allerdings sei der Zusammenhang zwischen SHBG und Insulinresistenz nun zum ersten Mal prospektiv untersucht worden. Diese Ergebnisse seien, so die Autoren, nicht nur deshalb wichtig, weil sich damit ein neuer Marker für Diabetesrisiko ergibt, sondern auch weil die Zusammenhänge völlig unklar sind. Weitere Forschung auf diesem Gebiet könnte zusätzliche Einsichten in die Pathophysiologie des Typ-2-Diabetes bringen.</p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Ottarsdottir K et al.: Sex hormone binding globulin and development of insulin resistance: a longitudinal study. EASD 2018, abstract 43
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