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Behandlung des Typ-2-Diabetes neu definiert

<p class="article-intro">Jardiance<sup>®</sup>-Indikationserweiterung durch die europäische Zulassungsbehörde EMA: Kardioprotektion als neues Therapieziel für Antidiabetika.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Kardiovaskul&auml;re Erkrankungen wie die koronare Herzkrankheit, Myokardinfarkte, Schlaganf&auml;lle oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit sind nicht nur der gr&ouml;&szlig;te Kostentreiber bei Typ-2-Diabetes, sondern stellen nach wie vor die Haupttodesursache bei betroffenen Patienten dar.<sup>1</sup> Weltweit sterben 50 % der Typ-2-Diabetes-Patienten an kardiovaskul&auml;ren Erkrankungen.<sup>2</sup> Zudem verk&uuml;rzt sich die Lebenserwartung deutlich. Im altersstandardisierten Vergleich mit der Allgemeinbev&ouml;lkerung leben Patienten mit Typ-2-Diabetes und kardiovaskul&auml;rer Vorerkrankung bei einem Alter von 60 Jahren um zw&ouml;lf Jahre k&uuml;rzer (Abb. 1).<sup>3</sup><br /> In vielen nationalen wie internationalen Leitlinien wird daher neben einer individualisierten Blutzuckerkontrolle der kardiovaskul&auml;re Schutz als eines der Hauptziele bei der Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes empfohlen.<sup>4, 5</sup> Diese Sichtweise hat die EMA bei der Aktualisierung der Jardiance<sup>&reg;</sup>-Fachinformation bekr&auml;ftigt und einen neuen Standard gesetzt. Demnach wird die Senkung der kardiovaskul&auml;ren Morbidit&auml;t und Mortalit&auml;t neben der Blutzuckerkontrolle als ein integraler Bestandteil der Typ-2-Diabetes- Therapie durch ein Antidiabetikum verankert.<sup>6</sup><br /><br /> Die Aktualisierung der Fachinformation erfolgte auf Basis der Resultate der EMPAREG- OUTCOME<sup>&reg;</sup>-Meilensteinstudie.<sup>6</sup> Hier wurde der selektive SGLT2-Hemmer Empagliflozin (Jardiance<sup>&reg;</sup>) der Firma Boehringer Ingelheim mit der gegenw&auml;rtigen Standardtherapie hinsichtlich kardiovaskul&auml;rer Ereignisse verglichen. Empagliflozin senkte als erstes und einziges orales Antidiabetikum in einer dezidierten, gro&szlig; angelegten Endpunktstudie das kardiovaskul&auml;re Risiko durch eine 38-prozentige Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Mortalit&auml;t. Dieser Benefit zeigte sich bereits fr&uuml;h im Therapieverlauf. Auch die Gesamtmortalit&auml;t wurde mit einer Senkung um 32 % positiv beeinflusst (Abb. 2). Umgerechnet wurde somit einer von drei Todesf&auml;llen durch Jardiance<sup>&reg;</sup> verglichen mit der Standardtherapie verhindert. Die Substanz wurde dabei gut vertragen, unerw&uuml;nschte Ereignisse lagen auf Placeboniveau, lediglich Genitalinfekte waren leicht erh&ouml;ht, was auf den Wirkmechanismus der Substanzgruppe zur&uuml;ckzuf&uuml;hren ist. Jardiance<sup>&reg;</sup> senkt den Blutzucker und das Gewicht, indem in der Niere die R&uuml;ckresorption von Glukose aus dem Harn gehemmt und der Zucker ausgeschieden wird. Die EMA beschloss daher, dass Jardiance <sup>&reg;</sup> als erstes und einziges Antidiabetikum bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes neben der Blutzuckerkontrolle auch zur Reduktion der kardiovaskul&auml;ren Mortalit&auml;t eingesetzt werden kann.<sup>6</sup> In den USA hat die Zulassungsbeh&ouml;rde FDA im Dezember des Vorjahres &auml;hnlich entschieden und Jardiance<sup>&reg;</sup> eine separate Indikation zur Senkung des kardiovaskul&auml;ren Mortalit&auml;tsrisikos erteilt.<sup>7</sup> Die Entscheidungen der EMA und FDA werfen nun die Frage auf, wie antidiabetische Substanzen im Zulassungsprozess zuk&uuml;nftig von den Beh&ouml;rden bewertet werden und welchen Stellenwert ein positiver Einfluss auf das kardiovaskul&auml;re Risiko dabei erh&auml;lt. Zuletzt bleibt spannend, ob diese Beh&ouml;rdenentscheidungen Auswirkungen auf die Bewertung der Antidiabetika in nationalen wie internationalen Leitlinien nach sich ziehen bzw. wie diese aussehen. (red)</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Diabetes_1701_Weblinks_s23_abb1.jpg" alt="" width="1419" height="704" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Diabetes_1701_Weblinks_s23_abb2.jpg" alt="" width="723" height="893" /></p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Presseaussendung und Pressekonferenz, 27. Februar 2017, Wien </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> American Diabetes Association: Diabetes Care 2016; 39(Suppl 1): S1-S112 <strong>2</strong> Morrish NJ et al: Diabetologia 2001; 44: S14-S21 <strong>3</strong> The Emerging Risk Factors Collaboration: JAMA 2015; 314: 52 <strong>4</strong> &Ouml;sterreichische Diabetes Gesellschaft: Wien Klin Wochenschr 2016; 128(Suppl 2): S37- S228 <strong>5</strong> Inzucchi SE et al: Diabetologia 2015; 58: 429-42 <strong>6</strong> Fachinformation Jardiance<sup>&reg;</sup>, Stand Januar 2017 <strong>7</strong> Jardiance<sup>&reg;</sup> Prescribing Information, December 2016</p> </div> </p>
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