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Laseranwendungen an der Haut
Jatros
Autor:
OÄ Dr. Klaudia Knerl
Abteilung für Plastische, Ästhetische und<br> Rekonstruktive Chirurgie, Ordensklinikum<br> Barmherzige Schwestern Linz<br> E-Mail: klaudia.knerl@ordensklinikum.at
30
Min. Lesezeit
20.09.2018
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<p class="article-intro">In Zeiten, in denen Patienten immer sanftere Behandlungen mit rascherem und effizienterem Erfolg bei kurzer Ausfallzeit wünschen, ist der Laser hoch im Kurs.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>hohe Erfolgsraten</li> <li>Die Therapie erfolgt unter Kühlung oder Verwendung einer anästhesierenden Creme relativ schmerzarm.</li> <li>Die Dauer der Behandlung nimmt meist eine kurze Zeit in Anspruch, das Behandlungsintervall kann gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten festgelegt werden.</li> <li>Die Behandlung ist bei Einhaltung der entsprechenden Maßnahmen (Sonnenschutz, Kühlung) nebenwirkungsarm, selten kommt es zu Pigmentveränderungen oder Narbenbildung.</li> <li>durch den minimal invasiven Eingriff kurze Ausfallzeit</li> <li>auch bei Patienten durchführbar, die Angst vor Spritzen haben</li> <li>kein Auftreten von Allergien</li> </ul> </div> <p>LASER – Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation – sind bei der Behandlung der Haut, mit dem Trend zu minimal invasiven Eingriffen, heute nicht mehr wegzudenken. Das Wirkprinzip der Laser ist die selektive Photothermolyse: Dabei wird Energie in solcher Weise in das Behandlungsareal eingebracht, dass zwar eine maximale Schädigung der Zellstruktur (z.B. Gefäß, Haar) erreicht wird, die Haut selbst und das umgebende Gewebe aber weitestgehend geschont werden (Abb. 1).<br /> An unserer Laserklinik am Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz werden seit mehr als 25 Jahren Laserbehandlungen mit qualitativ hochwertigen Geräten der Laserklasse IV sowohl bei medizinischer als auch bei kosmetischer Indikation durchgeführt. Welche Arten von Lasern gibt es und wer kann sich einer Laserbehandlung unterziehen?</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb1.jpg" alt="" width="1025" height="707" /></p> <h2>Straffer, glatter, makellos durch CO2-Laser</h2> <p>Durch seine mehrfache Wirkung eignet sich der CO2-Laser hervorragend zur Behandlung von gutartigen Hautveränderungen und Pigmentflecken sowie zur Faltenglättung (Abb. 2). Aber auch Dehnungsstreifen nach Schwangerschaften oder Gewichtsschwankungen sowie hypertrophe Narben können damit therapiert werden (Abb. 3).<br /> Die Wellenlänge des CO2- Lasers (10 600nm) weist eine hohe Absorptionsrate für Wasser auf, das führt zur Vaporisation und damit zur Abtragung der behandelten Hautschichten. Andererseits führt der CO2-Laser durch seine ausgeprägte thermische Wirkung auch zu Entzündungsprozessen in der tieferen Dermis und damit zur Anregung einer Kollagen- und Elastin-Neubildung. Die Hitzeentwicklung bewirkt zudem eine Schrumpfung („shrinking“) der durch die Hautalterung gedehnten Kollagenfaserbündel.<br /> Im fraktionierten Modus erfolgt die Applikation des Laserlichtes nicht flächig, sondern auf viele kleine Gewebsareale verteilt (fraktioniert). Da die säulenförmig eindringenden Laserstrahlen von intakten Hautarealen umgeben sind, kommt es zu einer raschen Abheilung, die je nach Intensität der Energie zwischen 1 und 7 Tagen dauern kann. Das gelaserte Areal muss für mindestens 6 Wochen vor der Sonne geschützt werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb2.jpg" alt="" width="686" height="563" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb3.jpg" alt="" width="686" height="953" /></p> <h2>Der Rubinlaser kann helfen</h2> <p>Jugendsünde oder Änderung der Lebensumstände – das Tattoo gefällt nicht mehr oder Pigmentflecken lassen uns älter wirken, hier ist der Rubinlaser indiziert. Der gütegeschaltete Rubinlaser eignet sich optimal zur sicheren und präzisen Behandlung aller pigmentierten Läsionen, egal ob gutartige pigmentierte Hautveränderungen oder verschiedene Arten von Tattoos – Schmuck/Schmutztätowierung oder Permanent Make-up (Abb. 4).<br /> 694nm, die Wellenlänge des Rubinlasers, wird selektiv vom Melanin oder von den Tintenpartikeln des Tattoos in der Haut absorbiert. Die Absorption im Hämoglobin ist sehr niedrig und damit das Risiko von Blutungen minimal.<br /> Der Laser bricht das Pigment in der Läsion oder den Tintenpartikeln in kleine Teile auf. Anschließend transportiert das Immunsystem während des Heilungsprozesses (ca. 5 bis 7 Tage) die zerstörten Pigmentteilchen ab, wodurch hellere, makellose Haut zum Vorschein kommt – mit minimalem Risiko von Narbenbildung oder Hyperpigmentierung. Allerdings sind mehrfache Behandlungen notwendig und es muss auch hier nach den Therapien ein intensiver Sonnenschutz betrieben werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb4.jpg" alt="" width="686" height="563" /></p> <h2>Nd:YAG(1064nm)- und Farbstoff(585nm)-Laser</h2> <p>Besenreiser, Couperose, Spider-Naevi und Gefäßfehlbildungen (Hämangiom oder Naevus flammeus) gehören zum Einsatzgebiet des Nd:YAG(1064nm)- und Farbstoff(585nm)-Lasers. Feine blaue oder rote netzartig direkt in der Oberhaut liegende Äderchen stellen oft ein bedeutendes kosmetisches Problem dar. Sie können Folge einer angeborenen Veranlagung sein oder durch eine Stauung im Venensystem entstehen. Durch einen permanent erhöhten Druck verlieren die Gefäße im Lauf der Zeit ihre Elastizität und werden dadurch sichtbar. Besenreiser können allerdings auch ein erster Hinweis auf eine Erkrankung des tieferliegenden Venensystems sein, sodass vor Beginn der Behandlung immer eine Untersuchung des gesamten Venensystems erfolgen sollte. Neben dem Laser steht auch die Sklerosierung als Therapie zur Verfügung.<br /> Angeborene (Naevus flammeus – vaskuläre Malformation) oder nach der Geburt auftretende (Hämangiom) Gefäßfehlbildungen stellen nicht nur eine kosmetische Beeinträchtigung, sondern eine Erkrankung dar, die in den meisten Fällen einer entsprechenden Therapie zugeführt werden muss (Abb. 5). Hier finden neben dem Laser die Sklerosierung und auch die Embolisation ihren Einsatz im therapeutischen Vorgehen. Die Anwendung des Nd:YAG-Lasers kann direkt, transkutan oder interstitiell, d.h. durch Punktion der jeweiligen Läsion, erfolgen, der Farbstofflaser wird direkt angewendet. Die Wirkung, eine Verödung des Gefäßes, wird über die Absorption der Wellenlänge durch das Hämoglobin im Blut der Gefäße erzielt. In der Nachbehandlung darf der Sonnenschutz nicht vergessen werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb5.jpg" alt="" width="686" height="629" /></p> <h2>Lebenslange Haarentfernung – gibt es die?</h2> <p>Von einer dauerhaften Haarentfernung spricht man, wenn bei mehr als 75 % der Haare das Wachstum bis zu 12 Monate ausbleibt. Eine lebenslange Haarentfernung ist weder mit herkömmlichen Methoden wie Wachsen oder Rasur noch mit Epilationslasern möglich. Der Grund hierfür ist eine außerordentliche Regenerationsfähigkeit der Haarfollikel, außerdem sind die Haare in einer bestimmten Wachstumsphase, der Anagenphase, am verwundbarsten.<br /> Das Wort dauerhaft wird in der Werbung oft fälschlicherweise verwendet, es kann lediglich von einer anhaltenden Haarentfernung die Rede sein.<br /> Das Ziel des Lasers bei der Epilation sind die Melaninpigmente, die reichlich im Haarfollikel enthalten sind. In der Epidermis ist auch bei dunkelhäutigeren Menschen weniger Melanin enthalten als im Haar, sodass es nur zu einer geringen Mitbeteiligung der Haut bei der Therapie kommt. Allerdings sollte man ab Hauttyp IV nach Fitzpatrick besondere Vorsicht walten lassen. Erst nach Ablauf einer gewissen Ruhezeit des Haarfollikels kann der Erfolg beurteilt werden, meist muss eine weitere Therapie angeschlossen werden, ein entsprechender Sonnenschutz vermindert das Risiko einer Pigmentierungsstörung.<br /> Lasersysteme mit einer Wellenlänge von 60 bis 1100nm sind besonders zur Epilation geeignet, da Melanin in diesem Bereich gut absorbiert wird. Als Laser stehen uns hier der Rubin-, der Alexandrit-, der Dioden- und der Nd:YAG-Laser zur Verfügung.<br /> Der Erfolg des Lasers beruht auf mehreren Faktoren: Schmerzarmut, kurze Therapiezeit, individuelle Behandlungsintervalle, nebenwirkungsarm, wenig Narbenbildung, kurze Downtime.</p></p>
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