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Achtung, Laser in Betrieb!

Laseranwendungen an der Haut

<p class="article-intro">In Zeiten, in denen Patienten immer sanftere Behandlungen mit rascherem und effizienterem Erfolg bei kurzer Ausfallzeit wünschen, ist der Laser hoch im Kurs.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>hohe Erfolgsraten</li> <li>Die Therapie erfolgt unter K&uuml;hlung oder Verwendung einer an&auml;sthesierenden Creme relativ schmerzarm.</li> <li>Die Dauer der Behandlung nimmt meist eine kurze Zeit in Anspruch, das Behandlungsintervall kann gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten festgelegt werden.</li> <li>Die Behandlung ist bei Einhaltung der entsprechenden Ma&szlig;nahmen (Sonnenschutz, K&uuml;hlung) nebenwirkungsarm, selten kommt es zu Pigmentver&auml;nderungen oder Narbenbildung.</li> <li>durch den minimal invasiven Eingriff kurze Ausfallzeit</li> <li>auch bei Patienten durchf&uuml;hrbar, die Angst vor Spritzen haben</li> <li>kein Auftreten von Allergien</li> </ul> </div> <p>LASER &ndash; Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation &ndash; sind bei der Behandlung der Haut, mit dem Trend zu minimal invasiven Eingriffen, heute nicht mehr wegzudenken. Das Wirkprinzip der Laser ist die selektive Photothermolyse: Dabei wird Energie in solcher Weise in das Behandlungsareal eingebracht, dass zwar eine maximale Sch&auml;digung der Zellstruktur (z.B. Gef&auml;&szlig;, Haar) erreicht wird, die Haut selbst und das umgebende Gewebe aber weitestgehend geschont werden (Abb. 1).<br /> An unserer Laserklinik am Ordensklinikum der Barmherzigen Schwestern in Linz werden seit mehr als 25 Jahren Laserbehandlungen mit qualitativ hochwertigen Ger&auml;ten der Laserklasse IV sowohl bei medizinischer als auch bei kosmetischer Indikation durchgef&uuml;hrt. Welche Arten von Lasern gibt es und wer kann sich einer Laserbehandlung unterziehen?</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb1.jpg" alt="" width="1025" height="707" /></p> <h2>Straffer, glatter, makellos durch CO2-Laser</h2> <p>Durch seine mehrfache Wirkung eignet sich der CO2-Laser hervorragend zur Behandlung von gutartigen Hautver&auml;nderungen und Pigmentflecken sowie zur Faltengl&auml;ttung (Abb. 2). Aber auch Dehnungsstreifen nach Schwangerschaften oder Gewichtsschwankungen sowie hypertrophe Narben k&ouml;nnen damit therapiert werden (Abb. 3).<br /> Die Wellenl&auml;nge des CO2- Lasers (10 600nm) weist eine hohe Absorptionsrate f&uuml;r Wasser auf, das f&uuml;hrt zur Vaporisation und damit zur Abtragung der behandelten Hautschichten. Andererseits f&uuml;hrt der CO2-Laser durch seine ausgepr&auml;gte thermische Wirkung auch zu Entz&uuml;ndungsprozessen in der tieferen Dermis und damit zur Anregung einer Kollagen- und Elastin-Neubildung. Die Hitzeentwicklung bewirkt zudem eine Schrumpfung (&bdquo;shrinking&ldquo;) der durch die Hautalterung gedehnten Kollagenfaserb&uuml;ndel.<br /> Im fraktionierten Modus erfolgt die Applikation des Laserlichtes nicht fl&auml;chig, sondern auf viele kleine Gewebsareale verteilt (fraktioniert). Da die s&auml;ulenf&ouml;rmig eindringenden Laserstrahlen von intakten Hautarealen umgeben sind, kommt es zu einer raschen Abheilung, die je nach Intensit&auml;t der Energie zwischen 1 und 7 Tagen dauern kann. Das gelaserte Areal muss f&uuml;r mindestens 6 Wochen vor der Sonne gesch&uuml;tzt werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb2.jpg" alt="" width="686" height="563" /></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb3.jpg" alt="" width="686" height="953" /></p> <h2>Der Rubinlaser kann helfen</h2> <p>Jugends&uuml;nde oder &Auml;nderung der Lebensumst&auml;nde &ndash; das Tattoo gef&auml;llt nicht mehr oder Pigmentflecken lassen uns &auml;lter wirken, hier ist der Rubinlaser indiziert. Der g&uuml;tegeschaltete Rubinlaser eignet sich optimal zur sicheren und pr&auml;zisen Behandlung aller pigmentierten L&auml;sionen, egal ob gutartige pigmentierte Hautver&auml;nderungen oder verschiedene Arten von Tattoos &ndash; Schmuck/Schmutzt&auml;towierung oder Permanent Make-up (Abb. 4).<br /> 694nm, die Wellenl&auml;nge des Rubinlasers, wird selektiv vom Melanin oder von den Tintenpartikeln des Tattoos in der Haut absorbiert. Die Absorption im H&auml;moglobin ist sehr niedrig und damit das Risiko von Blutungen minimal.<br /> Der Laser bricht das Pigment in der L&auml;sion oder den Tintenpartikeln in kleine Teile auf. Anschlie&szlig;end transportiert das Immunsystem w&auml;hrend des Heilungsprozesses (ca. 5 bis 7 Tage) die zerst&ouml;rten Pigmentteilchen ab, wodurch hellere, makellose Haut zum Vorschein kommt &ndash; mit minimalem Risiko von Narbenbildung oder Hyperpigmentierung. Allerdings sind mehrfache Behandlungen notwendig und es muss auch hier nach den Therapien ein intensiver Sonnenschutz betrieben werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb4.jpg" alt="" width="686" height="563" /></p> <h2>Nd:YAG(1064nm)- und Farbstoff(585nm)-Laser</h2> <p>Besenreiser, Couperose, Spider-Naevi und Gef&auml;&szlig;fehlbildungen (H&auml;mangiom oder Naevus flammeus) geh&ouml;ren zum Einsatzgebiet des Nd:YAG(1064nm)- und Farbstoff(585nm)-Lasers. Feine blaue oder rote netzartig direkt in der Oberhaut liegende &Auml;derchen stellen oft ein bedeutendes kosmetisches Problem dar. Sie k&ouml;nnen Folge einer angeborenen Veranlagung sein oder durch eine Stauung im Venensystem entstehen. Durch einen permanent erh&ouml;hten Druck verlieren die Gef&auml;&szlig;e im Lauf der Zeit ihre Elastizit&auml;t und werden dadurch sichtbar. Besenreiser k&ouml;nnen allerdings auch ein erster Hinweis auf eine Erkrankung des tieferliegenden Venensystems sein, sodass vor Beginn der Behandlung immer eine Untersuchung des gesamten Venensystems erfolgen sollte. Neben dem Laser steht auch die Sklerosierung als Therapie zur Verf&uuml;gung.<br /> Angeborene (Naevus flammeus &ndash; vaskul&auml;re Malformation) oder nach der Geburt auftretende (H&auml;mangiom) Gef&auml;&szlig;fehlbildungen stellen nicht nur eine kosmetische Beeintr&auml;chtigung, sondern eine Erkrankung dar, die in den meisten F&auml;llen einer entsprechenden Therapie zugef&uuml;hrt werden muss (Abb. 5). Hier finden neben dem Laser die Sklerosierung und auch die Embolisation ihren Einsatz im therapeutischen Vorgehen. Die Anwendung des Nd:YAG-Lasers kann direkt, transkutan oder interstitiell, d.h. durch Punktion der jeweiligen L&auml;sion, erfolgen, der Farbstofflaser wird direkt angewendet. Die Wirkung, eine Ver&ouml;dung des Gef&auml;&szlig;es, wird &uuml;ber die Absorption der Wellenl&auml;nge durch das H&auml;moglobin im Blut der Gef&auml;&szlig;e erzielt. In der Nachbehandlung darf der Sonnenschutz nicht vergessen werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2018_Jatros_Derma_1803_Weblinks_s12_abb5.jpg" alt="" width="686" height="629" /></p> <h2>Lebenslange Haarentfernung &ndash; gibt es die?</h2> <p>Von einer dauerhaften Haarentfernung spricht man, wenn bei mehr als 75 % der Haare das Wachstum bis zu 12 Monate ausbleibt. Eine lebenslange Haarentfernung ist weder mit herk&ouml;mmlichen Methoden wie Wachsen oder Rasur noch mit Epilationslasern m&ouml;glich. Der Grund hierf&uuml;r ist eine au&szlig;erordentliche Regenerationsf&auml;higkeit der Haarfollikel, au&szlig;erdem sind die Haare in einer bestimmten Wachstumsphase, der Anagenphase, am verwundbarsten.<br /> Das Wort dauerhaft wird in der Werbung oft f&auml;lschlicherweise verwendet, es kann lediglich von einer anhaltenden Haarentfernung die Rede sein.<br /> Das Ziel des Lasers bei der Epilation sind die Melaninpigmente, die reichlich im Haarfollikel enthalten sind. In der Epidermis ist auch bei dunkelh&auml;utigeren Menschen weniger Melanin enthalten als im Haar, sodass es nur zu einer geringen Mitbeteiligung der Haut bei der Therapie kommt. Allerdings sollte man ab Hauttyp IV nach Fitzpatrick besondere Vorsicht walten lassen. Erst nach Ablauf einer gewissen Ruhezeit des Haarfollikels kann der Erfolg beurteilt werden, meist muss eine weitere Therapie angeschlossen werden, ein entsprechender Sonnenschutz vermindert das Risiko einer Pigmentierungsst&ouml;rung.<br /> Lasersysteme mit einer Wellenl&auml;nge von 60 bis 1100nm sind besonders zur Epilation geeignet, da Melanin in diesem Bereich gut absorbiert wird. Als Laser stehen uns hier der Rubin-, der Alexandrit-, der Dioden- und der Nd:YAG-Laser zur Verf&uuml;gung.<br /> Der Erfolg des Lasers beruht auf mehreren Faktoren: Schmerzarmut, kurze Therapiezeit, individuelle Behandlungsintervalle, nebenwirkungsarm, wenig Narbenbildung, kurze Downtime.</p></p>
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