
Guselkumab sicher bei Patienten mit Krebsanamnese
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In die Zulassungsstudien zum Antikörper Guselkumab in der Indikation Plaque-Psoriasis waren auch einige Patienten mit kurativ behandelten Malignomen in der Anamnese eingeschlossen. Nach fünf Jahren lässt eine deskriptive Analyse in dieser Population kein erhöhtes Risiko erkennen.
Der vollhumane monoklonale Antikörper Guselkumab inhibiert IL-23 und ist sowohl zur Behandlung der Plaque-Psoriasis (PsO) als auch – als erstes rein gegen IL-23 gerichtetes Biologikum – der peripheren und axialen Psoriasis-Arthritis (PsA) zugelassen. Die Zulassung in der Indikation PsO beruht auf den beiden VOYAGE-Studien, zu denen aktuell Langzeitsicherheitsdaten über fünf Jahre publiziert werden. Die Phase-III-Studien VOYAGE 1 und 2 verglichen Guselkumab sowohl mit Placebo als auch mit Adalimumab und schlossen auch eine kleine Zahl an Patienten mit Malignomen in der Anamnese ein, bei denen es in den fünf Jahren vor dem Screening zu keinen Rezidiven gekommen war.
Im Rahmen des EADV 2021 stellte Prof. Dr. Peter Foley von der University of Melbourne in Carlton, Australien, eine Post-hoc-Analyse der VOYAGE-Studien zu diesen Patienten vor. Grundsätzlich gehört Krebs zu den Sicherheitsrisiken, an die beim Einsatz immunmodulatorischer Biologika immer gedacht werden müsse, so Foley. Die aktuelle Analyse suchte nach schweren unerwünschten Ereignissen bei diesen Patienten in 5 Jahren Behandlung mit Guselkumab. Patienten, bei denen während der Studie Malignome (mit Ausnahme von maximal zwei lokalisierten Basalzellkarzinomen) auftraten, mussten die Studie abbrechen.
Die Analyse der Patienten mit Malignomen in der Anamnese fiel aufgrund der sehr kleinen Fallzahl rein deskriptiv und in Form von Fallberichten aus. Von den 1721 mit Guselkumab behandelten Patienten aus VOYAGE 1 und VOYAGE 2 hatten 18 (1%) eine Krebserkrankung in der Anamnese, wobei weisser Hautkrebs nicht mitgezählt wurde. In der randomisierten Phase der Studien hatten diese Patienten GUS (n=10), PBO (n=4) oder ADA (n=4) erhalten. Angegeben wurden Zervix-, Prostata-, Brust-, Dickdarm-, Nieren-, Lungen-, Rektum-, Hoden- und Schilddrüsenkarzinome sowie Melanome und Dermatofibrosarkome.
Über 264 Behandlungswochen kam es bei 3 dieser Patienten zu schweren unerwünschten Ereignissen im Sinne einer onkologischen Erkrankung. Ein Patient mit einem Prostatakarzinom in der Anamnese entwickelte ein metastasiertes, invasives papilläres Mammakarzinom und schied aus der Studie aus. Ein zunächst mit ADA behandelter und sukzessive auf GUS umgestellter Patient mit Lungenkrebs in der Anamnese entwickelte zum Tag 753 ein Rezidiv mit Metastasen und starb. Ein weiterer Patient entwickelte nach einem Prostatakarzinom ein malignes Melanom und schied aus der Studie aus. Bis Woche 156 wurden in dieser Patientengruppe einige weitere unerwünschte Ereignisse verzeichnet, von denen die meisten weder in Zusammenhang mit der Medikation noch mit der Krebserkrankung stehen dürften. Berichtet wurden ein Unfall mit Frakturen und subduraler Blutung, ein Bandscheibenvorfall, Herzversagen, respiratorisches Versagen sowie Cellulitis. In den Wochen 156 bis 264 wurden zwei Ereignisse gemeldet, und zwar ein Fall von Cellulitis sowie eine Präsynkope mit folgender Verletzung des Brustkorbs. Zwei Fälle von weissem Hautkrebs traten auf. Die Auroren schliessen aus diesen Daten, dass keine neuen Sicherheitssignale für Guselkumab gefunden wurden, betonen aber die Wichtigkeit eines längerfristigen Follow-ups einer grösseren Anzahl an Patienten.
Quelle:
Blauvelt A et al.: Safety of Guselkumab in psoriasis patients with a history of malignancy: 5-year results from the VOYAGE 1 and 2 trials. EADV 2021, Abstract 1243
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