
Coaching für Ärzt:innen: Klarheit finden, an Stärke gewinnen
Unsere Gesprächspartnerinnen:
Claudia Nacci
Claudia Nacci Coaching
E-Mail: coaching@nacci.de
Website: me.claudianacci.de/coaching
Dr. med. Verena Müller
E-Mail: dr.mueller@skin-screening.com
Website: skin-screening.com
Bericht:
Sabine Mack
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Die Anforderungen an Ärztinnen und Ärzte in Kliniken und Praxen sind enorm. Neben fachlichem Können werden täglich auch persönliche Ressourcen wie Resilienz und Entscheidungsstärke gefordert. Doch wann bleibt Zeit für Reflexion oder gar Veränderung? Viele Mediziner erkennen erst in Phasen der Überlastung oder Unzufriedenheit den Wunsch nach einer Neuausrichtung – sei es beruflich, persönlich oder beides. Coaching kann hier zu einem entscheidenden Wegweiser werden.
Ein Beispiel hierfür ist die Dermatologin Verena Müller, die nach einer klassischen Karriere bis zur Oberärztin neue Wege einschlug. Unterstützt wurde sie dabei durch systemisches Coaching mit Claudia Nacci, die sich auf die spezifischen Herausforderungen von Ärztinnen und Ärzten spezialisiert hat. Gemeinsam erarbeiteten sie eine berufliche Neuorientierung, die nicht nur ihren Fähigkeiten, sondern auch ihren Werten entspricht.
Die Entscheidung für Veränderung
Verena Müllers Karriere begann vielversprechend: Nach dem Medizinstudium in Erlangen und der Facharztausbildung an der Universitätsklinik Mannheim erreichte sie die Position der Oberärztin. Dennoch wuchs das Gefühl, dass noch etwas fehlt. «Ich hatte das Gefühl, in der Klinik alle Ziele erreicht zu haben», erzählt sie.
Doch wie ändert man einen Weg, der so vorhersehbar und durchstrukturiert zu sein scheint wie der eines Mediziners?
Die Pandemie führte schliesslich zu einem mutigen Schritt: Verena verliess ihre Klinikstelle, lernte Italienisch und verbrachte Zeit im Ausland. Doch die Frage nach ihrem zukünftigen beruflichen Weg blieb offen. Hier kam das Coaching ins Spiel.
Coaching als Wegweiser
Auf der Suche nach Klarheit wandte sich Verena an Claudia Nacci, deren Coaching-Ansatz speziell auf die Bedürfnisse von Ärztinnen und Ärzten zugeschnitten ist. Dabei geht es nicht nur um berufliche Fragestellungen, sondern auch um Themen wie Führungskompetenz, Kommunikation und persönliche Weiterentwicklung.
Im Rahmen eines strukturierten Coaching-Prozesses unterstützte Nacci ihre Klientin dabei, Stärken, Interessen und Werte zu identifizieren. «Durch die Gespräche konnte ich genau herausarbeiten, was mich beruflich motiviert und welche Tätigkeiten mir wirklich Freude bringen», berichtet Verena Müller.
Dabei legt Claudia Nacci grossen Wert auf Ganzheitlichkeit: «Coaching bedeutet für mich, nicht nur methodisch, sondern auch auf emotionaler und körperlicher Ebene zu arbeiten», erklärt sie. «Der Körper gibt oft klare Signale, ob eine Entscheidung stimmig ist. Diese körperlichen Hinweise zu erkennen und in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.»
Nachhaltige Veränderungen schaffen
Ein zentrales Ziel des Coachings ist es, nicht nur kurzfristige Lösungen zu finden, sondern nachhaltige Veränderungen zu ermöglichen. «Hinter beruflichen Anliegen stehen oft persönliche Herausforderungen», betont Nacci. «Diese Aspekte zu beleuchten, hilft nicht nur, die Ursachen von Unzufriedenheit zu erkennen, sondern auch tiefgreifende Veränderungen anzustossen.»
Nacci beschreibt den Coaching-Prozess als eine Art «Taschenlampe», die unbewusste Themen sichtbar macht. «Erst wenn wir alle relevanten Aspekte betrachten, können wir hinderliche Muster auflösen und neue Wege eröffnen.»
Verena Müller bestätigt diesen ganzheitlichen Ansatz: «Durch das Coaching habe ich nicht nur Klarheit für meine berufliche Zukunft gewonnen, sondern auch gelernt, meine eigenen Ressourcen zu nutzen und Entscheidungen gut und sicher zu treffen.»
Sie betont, dass Medizinerinnen sich selten die Zeit nehmen, über persönliche Ziele nachzudenken. «Wir sind so oft in unseren Routinen und vorgegebenen Strukturen gefangen, dass diese zwar oft hinterfragt werden, aber die Vorstellungskraft für konkrete Veränderungen fehlt.»
Warum Coaching für Ärztinnen und Ärzte so wertvoll ist
Viele Ärztinnen versuchen, ihre Themen allein zu bewältigen – sei es durch Gespräche mit dem Partner, Freunden und Kollegen. Sie hören Podcasts oder lesen bestimmte Fachliteratur. Diese Ansätze können kurzfristig helfen, doch häufig bleiben sie an der Oberfläche.
«Ohne gezielte Begleitung fallen viele schnell in alte Muster zurück», erklärt Nacci. «Coaching bietet die Möglichkeit, strukturiert und nachhaltig an sich zu arbeiten. Es hilft, Überlastung und Burnout vorzubeugen und gleichzeitig Klarheit über die eigenen Ziele zu gewinnen.»
Ein Blick in die Praxis
Der Coaching-Prozess bei Claudia Nacci umfasst regelmässige Sitzungen, ergänzt durch Reflexionsübungen und den Austausch zwischen den Terminen. «Nachhaltigkeit entsteht durch regelmässige Arbeit an den eigenen Themen», so Nacci. «Die Erkenntnisse müssen in den Alltag integriert werden, damit sie langfristig wirken.»
Für Verena Müller zahlte sich dieser Ansatz aus: Sie fand eine berufliche Perspektive, die sie erfüllt, und konnte gleichzeitig Werkzeuge für die persönliche Stressbewältigung entwickeln. Heute ist sie erfolgreich in der Hautkrebsprävention tätig – in einer selbstständigen Rolle, die ihren Werten und Fähigkeiten entspricht.
Fazit
Verenas Weg zeigt eindrucksvoll, wie Coaching Ärztinnen und Ärzten helfen kann, berufliche und persönliche Klarheit zu gewinnen. Durch die Zusammenarbeit mit Claudia Nacci konnte sie sich von hinderlichen Mustern lösen, ihre Stärken neu definieren und eine erfüllende Perspektive entwickeln.
Coaching ist nicht nur ein wertvolles Instrument für die berufliche Neuorientierung, sondern kann auch ein Schlüssel zu langfristiger Zufriedenheit und Balance werden – eine Chance, Klarheit zu finden und an Stärke zu gewinnen, vorausgesetzt sie wollen etwas in ihrem Leben verändern und eine Transformation zulassen.
Verena, wie bist du auf das Coaching mit Claudia aufmerksam geworden?
V. Müller: Wir haben uns kennengelernt, als Claudia eine Studie zu den besonderen Herausforderungen für Ärztinnen im klinischen Umfeld durchführte. Zu dieser Zeit befand ich mich in einer Phase der beruflichen Neuorientierung und hatte verschiedenste Ideen, aber keinen konkreten Plan im Kopf. Claudia bot mir an, meine vielfältigen und gleichzeitig losen Gedankengänge im Rahmen eines Coachings zu ordnen, um im besten Fall zu einer klaren und zielführenden Lösung zu gelangen.
Wie geht man grundsätzlich an ein solches Coaching heran?
C. Nacci: Zu Beginn ist es entscheidend, dass die Klientin wirklich bereit ist, an sich zu arbeiten, Veränderung will und sich bewusst ist, dass Coaching ein Prozess ist – ein Weg hin zu Transformation und nachhaltiger Veränderung. Dies erfordert Zeit, persönliches Engagement und die Bereitschaft, in sich selbst zu investieren, sei es zeitlich, emotional oder finanziell.
Der Coaching-Prozess beginnt damit, dass wir das Ziel gemeinsam definieren, das wirklich erreicht werden soll: Was soll sich verändern? Dabei arbeiten wir sowohl auf persönlicher als auch auf beruflicher Ebene. Wir betrachten den Ist-Zustand und den Soll-Zustand, die inneren Ressourcen, persönliche Bedürfnisse, Werte und Überzeugungen genauso wie äussere Faktoren, z.B. Karrierewege und Ziele. Zudem arbeite ich intensiv mit der Focusing-Methode, die sich auf den Körper bezieht, denn dieser kann uns massgeblich darin unterstützen, Lösungswege nicht nur zu finden, sondern auch zu fühlen, um auf die nächste Ebene der Erkenntnis zu gelangen.
Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass die Veränderung nicht nur oberflächlich, sondern tiefgreifend und nachhaltig ist. Wenn es um die Neuorientierung geht, ist es wichtig, nicht nur zu bedenken, was ich in Zukunft beruflich machen möchte, sondern auch das Warum und das Wie. Was sind meine Werte, Wünsche und Bedürfnisse? Mit welchen Menschen möchte ich arbeiten? Wir nehmen nicht nur die beruflichen Aspekte unter die Lupe, sondern arbeiten auch die persönlichen Bedürfnisse heraus, sodass wir eine grössere Stimmigkeit erreichen. Dies ermöglicht es uns, zielgerichteter zu werden und klarere sowie bessere Entscheidungen zu treffen.
Was war besonders wichtig bei Verena?
C. Nacci: Damit eine Neuorientierung stattfinden kann, ist es – wie der Begriff schon sagt – entscheidend, sich neu zu orientieren. Wir haben alle Lebensaspekte beleuchtet, die in Bezug auf die neue Ausrichtung wichtig sind. Wie passt das Neue z.B. zur Beziehung, zu Familie und Freunden und zum Standort? Was ist kompatibel und was nicht? Was brauche ich? Was sind meine Bedürfnisse, und welches Lebensgefühl möchte ich erreichen?
Manchmal stellt das Leben unerwartete Fragen – so auch in Verenas Coaching- Prozess. Für sie war es besonders relevant, dass die Möglichkeit, im Ausland zu leben und zu arbeiten, mit einbezogen wird, sei es vollständig oder teilweise.
Im Coaching gehen wir nicht nur auf der rationalen Ebene vor; auch die emotionale und körperliche Ebene spielt eine entscheidende Rolle, um Antworten und innere Stimmigkeit zu finden. Mithilfe der Focusing-Methode konnten wir dies erreichen. Verena wendet ihre erlernten Werkzeuge noch heute an, um bessere Entscheidungen zu treffen. Die Kongruenz zwischen Körper und Seele herzustellen, ist nicht nur wichtig, sondern auch der Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung.
Wie ganzheitlich sollte die Herangehensweise sein?
C. Nacci: Aus meiner Erfahrung als Coach ist es essenziell, auf der kognitiven, emotionalen und körperlichen Ebene zu arbeiten – quasi multifaktoriell. Nur so wird das Ganze zu einer Einheit, also zu einem wirklich ganzheitlichen Ansatz. Deshalb beziehen wir diese Ebenen so weit mit ein, wie es der Coachee möchte und zulassen kann.
Ein Beispiel: Wenn es um Entscheidungen geht, kann eine Wahl rational betrachtet sinnvoll und logisch erscheinen. Doch wenn wir unser Bauchgefühl hinzuziehen, kann sich dieselbe Entscheidung unstimmig oder unangenehm anfühlen. In einem solchen Fall entsteht innerlich ein Konflikt. Um diesen zu lösen und zu einer besseren, stimmigeren Entscheidung zu gelangen, beziehen wir Parameter wie den Körper und die Seele mit ein.
Dieser Ansatz eröffnet eine tiefere Dimension des Coachings. Die Kombination aus systemischem Coaching und der Focusing-Methode ermöglicht es, nicht nur auf der mentalen Ebene zu arbeiten, sondern auch tiefer liegende, oft unbewusste Signale des Körpers zu integrieren. Dadurch wird die Veränderung nicht nur effektiver, sondern auch nachhaltiger, da sie auf einer tiefen inneren Stimmigkeit basiert.
Investieren wir genug in uns selbst?
C. Nacci: Diese Frage kann am besten beantwortet werden, wenn ich mir vorab eine grundlegende Frage stelle: «Was bin ich mir wert?» Interessanterweise hatte ich im kostenlosen Erstgespräch eine Ärztin, die mir ein eindrückliches Beispiel dafür lieferte. Sie besitzt ein eigenes Haus, ein weiteres für ihr Pferd, eine Zugehfrau und sie ist Oberärztin. Doch als es darum ging, in sich selbst und ihre Persönlichkeitsentwicklung zu investieren, konnte sie den Mehrwert und Nutzen nicht wirklich erkennen und sagte mir dann: «Wissen Sie, Frau Nacci, ich habe ja schon ein Problem, 50 Euro mehr für den Physiotherapeuten auszugeben.»
Obwohl ihr bewusst war, dass sie Unterstützung braucht, fiel es ihr schwer, sich selbst etwas zu gönnen, zu sich zu stehen und in sich zu investieren, den Fokus auf sich zu lenken. Die Vorstellung, dass etwas allein für sie bestimmt ist, war für sie ein Problem – und sie hat dies auch offen zugegeben.
Allein der Prozess, sich im Coaching mit solchen Blockaden auseinanderzusetzen, ist aus meiner Perspektive schon ein wertvolles Ziel. Denn zu lernen, dass wir selbst genauso wichtig sind wie die anderen Bereiche in unserem Leben, ist ein entscheidender Schritt zu einem erfüllteren und authentischeren Leben
Verena, das letzte Wort soll dir als Coachee gehören: Würdest du anderen Ärztinnen und Ärzten ein solches Coaching empfehlen?
V. Müller: Es liegt mir sehr am Herzen, dass auch andere Ärzte und Ärztinnen die Möglichkeit eines Coachings kennen und gegebenenfalls für sich in Betracht ziehen. Ich bin überzeugt, dass ein solcher Schritt eine wertvolle Gelegenheit bietet, persönliche und berufliche Ziele klarer zu definieren. Gerade in unserem anspruchsvollen Beruf kann es bereichernd sein, sich bewusst Zeit für Reflexion und Weiterentwicklung zu nehmen. Das Coaching hat mir geholfen, neue Perspektiven zu entdecken und eine klare Vision für meine berufliche Zukunft zu entwickeln. Es hat letztendlich den Weg zu einem beruflichen Neustart geebnet – etwas, das ich allein so nie erreicht hätte.
Claudia Nacci
hat das FEM-DOC-Network gegründet – eine Plattform für deutschsprachige Ärztinnen, die sich beruflich und persönlich weiterentwickeln möchten. Jeden 2. und 4. Donnerstag des Monats um 20 Uhr finden kostenfreie Zoom-Treffen statt, die souveränes Auftreten, wertvolle Impulse und Austausch auf Augenhöhe in den Fokus stellen. Das Netzwerk fördert aktive Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung in einer wertschätzenden Atmosphäre.
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