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Ästhetik in der Dermatologie

<p class="article-intro">Ästhetische Medizin ist ein Fachgebiet, das sich auf einer ständigen Gratwanderung zwischen medizinischen Indikationen und Wunscherfüllungsbehandlungen befindet. Dabei seriös zu bleiben ist uns ein Anliegen. Deshalb ist die fundierte, kritische Ausbildung auch in diesem Teilbereich unseres Faches besonders wichtig. Permanent müssen wir uns mit Fragen auseinandersetzen: Was ist neu, was ist modern, was ist gut? </p> <hr /> <p class="article-content"><h2>PRP, Lipolyse &amp; Co: Seifenblasen oder wertvolle Behandlungen?</h2> <p>&bdquo;Platelet-rich plasma&ldquo; (PRP) wird intrakutan appliziert, um je nach Indikation verschiedene verbessernde Effekte zu erzielen. Injektionslipolyse ist eine Methode, die durch in das subkutane Fett gespritzte Medikationen zur Aufl&ouml;sung des Fettgewebes f&uuml;hren soll und damit zur Reduktion von Lipomen, Doppelkinn, Reithosen-Oberschenkeln, Bauchfalten, Stiernacken, dorsaler Oberarmschlaffheit u.v.m. beitr&auml;gt.<br />Die Liste der Methoden und Indikationen zur Perfektion eines unwiderstehlichen &bdquo;Bodys&ldquo; ist fantasievoll und schier unendlich. Wie gehen wir als Fach&auml;rzte f&uuml;r Dermatologie damit um? Wann ist die &auml;sthetisch-rekonstruktive Dermatologie medizinisch indiziert? Gibt es glaubhafte Studien zu diversen Methoden? Wo h&ouml;rt die Seriosit&auml;t auf und f&auml;ngt der Humbug an? Befinden wir uns auf einer Reise zwischen Know-how, Chuzpe und Dummheit? Diese und andere Fragen sollen im Modul 10 im Rahmen der OEADF diskutiert werden.</p> <h2>Botulinumtoxin und Filler: Was ist Sache?</h2> <p>Botulinumtoxin und Filler sind f&uuml;r viele Kollegen der Einstieg in die &auml;sthetische Medizin. Damit der Einstieg gelingt, ist es wichtig, ein paar Dinge im Auge zu behalten.</p> <ul> <li>&Auml;sthetische Medizin ist nicht etwas f&uuml;r jeden Kollegen. Man muss sich auf die Patienten einlassen k&ouml;nnen und &ndash; vor allem &ndash; man muss Spa&szlig; daran haben. Wem es nur um das schnelle Geld geht, der ist fehl am Platz.</li> <li>In der &auml;sthetischen Medizin wird viel Schmafu (d.h. Interventionen ohne gute klinische Daten mit zweifelhaften Wirkungen) angeboten. Wer sich auf solche Interventionen einl&auml;sst, sollte sich dar&uuml;ber klar sein, dass der Placeboeffekt auch bei gutwilligen Patienten meistens nur von begrenzter Dauer ist.</li> <li>Wer sich mit Botulinumtoxin und Hyalurons&auml;urefillern der &auml;sthetischen Medizin n&auml;hert, kann nichts falsch machen. Beide Interventionen sind wirksam und sicher. Das hei&szlig;t, auch als Anf&auml;nger kann ich gute Ergebnisse erzielen.</li> <li>Botulinumtoxin A: Alle drei in Europa erh&auml;ltlichen Pr&auml;parate sind gut. Die Wirkdauer h&auml;ngt von der Muskelgr&ouml;&szlig;e, -aktivit&auml;t und der Dosierung ab. Eine individuelle Dosierung f&uuml;hrt zu einer gr&ouml;&szlig;eren Patientenzufriedenheit.</li> <li>Filler: Wer Hyalurons&auml;urefiller verwendet, der f&auml;hrt auf der sicheren Seite, da nur f&uuml;r diese Pr&auml;parate mit der Hyaluronidase ein wirksames Antidot zur Verf&uuml;gung steht. Und das ist wichtig. Nicht nur bei den unerw&uuml;nschten Wirkungen, sondern vor allem auch bei &Uuml;berkorrekturen und unerw&uuml;nschten Ergebnissen! Last, but not least: Nicht jeder Hyalurons&auml;urefiller ist gleich gut. Bei Fillern, f&uuml;r die keine guten klinischen Studien vorliegen, ist Vorsicht angebracht.</li> </ul> <p>Insgesamt gesehen kann der Einstieg in die &auml;sthetische Medizin mit Botulinumtoxin und Fillern gelingen. Wichtig dabei ist, dass man seine eigenen Ergebnisse immer wieder kritisch evaluiert. Eine gute standardisierte Fotodokumentation ist ein Muss!</p></p>
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