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Therapie von Meniskusverletzungen

<p class="article-intro">Das Verständnis der Anatomie und Biomechanik des Meniskusgewebes stellt die Basis einer erfolgreichen Therapie dar. Zwei Patientengruppen sind grundlegend zu unterscheiden: jüngere Patienten mit einer traumatischen Ruptur und ältere Patienten mit einer degenerativen Ruptur und Arthrosezeichen.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Anatomie und Funktion der Menisken</h2> <p>Die Menisken bestehen aus fibrokartilagin&auml;rem Gewebe. Die kollagenen Fasern sind haupts&auml;chlich zirkumferent in L&auml;ngsrichtung ausgerichtet, jedoch finden sich auch radi&auml;r ausgerichtete Verst&auml;rkungen im Meniskuskern und an den Oberfl&auml;chen. Anheftungsstellen an die Gelenkkapsel finden sich am konvexen Rand des Meniskus. Die Anheftungsstelle des lateralen Meniskus ist im Bereich der Popliteussehne unterbrochen. Der mediale Meniskus ist im Bereich der Intermedi&auml;rzone fest mit den tiefen Anteilen des medialen Seitenbandes verwachsen. Mit dem subchondralen Knochen der Tibia sind die Menisken durch bandartige Insertionsstellen (Wurzeln) verbunden. Zwischen den Vorderh&ouml;rnern des medialen und lateralen Meniskus spannt sich das anteriore intermeniskale Band. Obwohl in 64&ndash;94 % nachgewiesen, ist die Funktion dieser Verbindung unklar. Vom Hinterhorn des lateralen Meniskus ziehen zwei meniskofemorale B&auml;nder zur lateralen Seite des medialen Femurkondyls in die interkondyl&auml;re Notch. Eines l&auml;uft vor dem hinteren Kreuzband (Humphrey) und eines dahinter (Wrisberg). Die Funktion dieser B&auml;nder ist ebenfalls ungekl&auml;rt, jedoch mehren sich Hinweise in der Literatur, dass sie die Funktion des hinteren Kreuzbandes gegen eine Schublade nach hinten unterst&uuml;tzen und den lateralen Meniskus stabilisieren.<br /> Zum Zeitpunkt der Geburt ist das gesamte Meniskusgewebe vaskularisiert. Neben&auml;ste der A. poplitea versorgen die Menisken. Diese Neben&auml;ste bilden einen &auml;u&szlig;eren perimeniskul&auml;ren Plexus, welcher auch mit der Gelenkkapsel kommuniziert. Sehr rasch entsteht eine avaskul&auml;re Zone im Bereich des inneren Randes und in der zweiten Lebensdekade finden sich nur noch im &auml;u&szlig;eren Drittel Gef&auml;&szlig;einsprossungen. Diesem Sachverhalt nach folgt die Einteilung des Meniskus in eine innere (wei&szlig;e), mittlere (rot-wei&szlig;e) und &auml;u&szlig;ere (rote) Zone. Diese Einteilung hat Konsequenzen f&uuml;r die Behandlung. Der Anteil der gef&auml;&szlig;f&uuml;hrenden randst&auml;ndigen Meniskusanteile und der Grad der Vaskularisierung schwanken je nach Meniskusabschnitt und zeigen auch individuelle Unterschiede. Der Anteil liegt zwischen 10 und 30 % der Meniskusbreite. Die zunehmende Devaskularisierung k&ouml;nnte durch Gewichtsbelastung und Bewegung entstehen.<br /> Die Menisken sind wichtige prim&auml;re Stabilisatoren und Gewichts&uuml;bertr&auml;ger im Kniegelenk. Ihre Hauptaufgabe ist die Verteilung der Gewichtsbelastung &uuml;ber das Tibiofemoralgelenk. Dies wird durch die Kombination von Gewebeeigenschaften sowie Geometrie und Lage der Anheftungsstellen erreicht. Das Kniegelenk vollf&uuml;hrt im Bewegungsablauf zwischen Streckung und Beugung eine Rollgleitbewegung, wodurch sich die tibiofemorale Hauptdruckbelastung in Beugung nach posterior verlagert. Die Menisken machen diese Bewegung mit und verlagern sich unterschiedlich stark nach hinten.</p> <h2>Grundlegende &Uuml;berlegungen</h2> <p>Die vollst&auml;ndige Meniskektomie f&uuml;hrt zu einer Reduktion der tibiofemoralen Kontaktfl&auml;chen von 75 % bei gleichzeitiger Erh&ouml;hung der lokal auftretenden Spitzendr&uuml;cke auf 235 % . Langzeitstudien konnten ein 14-fach h&ouml;heres Risiko f&uuml;r Arthrose bei Patienten nach Meniskektomie nachweisen. Dieser Effekt ist nach Meniskusteilresektion nicht so stark ausgepr&auml;gt und vom Ausma&szlig; des erhaltenen Meniskusgewebes abh&auml;ngig.<br /> Aufgrund der komplexen biomechanischen Funktion der Menisken sollte so wenig Meniskusgewebe wie m&ouml;glich entfernt werden. Eine Durchbrechung des randst&auml;ndigen Randwalls entspricht einem vollst&auml;ndigen Funktionsausfall und darf keinesfalls iatrogen herbeigef&uuml;hrt werden. Ist der Ring durchbrochen, kann keine Last&uuml;bertragung mehr stattfinden. Ein Radi&auml;rriss des Meniskus hat daher eine schlechtere Prognose als der h&auml;ufige Longitudinalriss.<br /> Auch ein Abriss oder eine Durchtrennung der Meniskuswurzeln haben einen vollst&auml;ndigen Funktionsverlust zur Folge. Wurzelausrisse (&bdquo;root tears&ldquo;), h&auml;ufig partiell oder total am Au&szlig;enmeniskus (ca. 9 % ), sollten in jedem Fall refixiert werden. Die tibiale Tunneltechnik, die Ankertechnik und die&bdquo;Side to side&ldquo;-Technik stehen zur Verf&uuml;gung.<br /> F&uuml;r alle weiteren &Uuml;berlegungen zur Behandlung eines Meniskusrisses muss man sich folgende Frage stellen und beantworten: Handelt es sich um eine traumatische Meniskusverletzung oder um einen degenerativen Meniskusriss?</p> <h2>Bildgebende Abkl&auml;rung</h2> <p>In &Ouml;sterreich ist eine nativradiologische Abkl&auml;rung Standard, welche mindestens ein a.p. und seitliches R&ouml;ntgenbild umfasst. Bei bestehender Arthrose werden zus&auml;tzlich eine axiale Aufnahme der Patella und eine a.p. Aufnahme stehend in 15&deg;-Beugung durchgef&uuml;hrt.<br /> Bei traumatischer Genese wird zur Erhebung von Begleitverletzungen und zur Beurteilung des Rissmusters eine MRT empfohlen. Bei vorliegendem Streckdefizit als Ausdruck eines Korbhenkelrisses soll jedoch die Behandlung nicht durch eine lange Wartezeit auf eine MRT verz&ouml;gert werden. Sollte eine rasche Verf&uuml;gbarkeit gegeben sein, ist eine MRT anzustreben, da selten auch isolierte Seitenbandverletzungen zu einem endlagigen Streckdefizit f&uuml;hren k&ouml;nnen.<br /> Bei degenerativen Meniskusl&auml;sionen ist die Indikation zur MRTAbkl&auml;rung strenger und in Abh&auml;ngigkeit von R&ouml;ntgenbefund und Schmerzanamnese zu erheben. International gibt es hier keinen Konsensus.</p> <h2>Therapie von traumatischen Rupturen bei jungen Patienten</h2> <p>Eine ausf&uuml;hrliche Patientenaufkl&auml;rung ist wichtig, die Bereitschaft des Patienten zur Erhaltung des Meniskus und zu der dadurch erforderlichen Nachbehandlung muss gegeben sein.<br /> Der Arbeitskreis Knie der &Ouml;GU hat 2014 folgende Empfehlungen f&uuml;r die Behandlung von Meniskusrupturen ausgesprochen: Bez&uuml;glich der Rissform herrscht Einigkeit dar&uuml;ber, dass sich L&auml;ngsrisse und Korbhenkelrisse am ehesten zur Refixation eignen, in Einzelf&auml;llen unter Anwendung spezieller Nahttechniken auch Radi&auml;r- und Lappenrisse. Neben dem Risstyp wird in Abh&auml;ngigkeit von der Lokalisation, der Risstiefe, eventuellen Begleitl&auml;sionen, der Gelenksstabilit&auml;t und dem Patientenalter die Indikation zum Meniskuserhalt gestellt. Die rot-rote und rot-wei&szlig;e Risszone sind f&uuml;r die Refixation bevorzugt geeignet. Diese Zone reicht 3&ndash;5mm vom Kapselansatz hin zum freien Rand. Dar&uuml;ber hinaus (wei&szlig;e Zone) hat die Meniskusnaht keine Erfolgsaussichten, da hier keine Durchblutung mehr besteht.<br /> Bei Refixationstechniken wird derzeit der &bdquo;All inside&ldquo;-Technik der Vorzug gegeben, gefolgt von &bdquo;Outside in&ldquo;- und &bdquo;Inside out&ldquo;-Nahttechniken. Die derzeit am h&auml;ufigsten verwendeten Implantate sind Fadenankersysteme (z.B. Fast-Fix<sup>&reg;</sup>, Meniscal Cinch<sup>&reg;</sup>, OmniSpan<sup>&reg;</sup>). F&uuml;r &bdquo;Inside out&ldquo;- und &bdquo;Outside in&ldquo;-Techniken stehen verschiedene Naht- und Kan&uuml;len- sowie Mikrolassosysteme zur Verf&uuml;gung. Rigide Implantate sollten nicht mehr verwendet werden. Die Kombination verschiedener Nahttechniken ist fallweise erforderlich und sinnvoll. Die Stabilit&auml;t der Naht ist abh&auml;ngig von der Technik, dem Nahtabstand und der Nahtanordnung. Die Ausrisskraft von vertikalen N&auml;hten ist etwas h&ouml;her (80N) als die von horizontalen N&auml;hten (58N). Es sollten tibialseitige und femoralseitige N&auml;hte durchgef&uuml;hrt werden. Auch die Kombination von Meniskusn&auml;hten in geeigneten Bereichen und Resektion in stark gesch&auml;digten Meniskusanteilen ist sinnvoll. Pujol et al (AJSM 2011) konnten zeigen, dass sich ein Nahtversuch lohnen kann, da bei einem Fehlschlag nicht mehr Meniskusgewebe reseziert werden muss als bei prim&auml;rer Resektion.<br /> Es wurde eine tendenzielle Altersgrenze von 40 bis 50 Jahren f&uuml;r den Meniskuserhalt erhoben, eine generelle Altersgrenze wird nicht gesehen. Bei Kombinationsverletzungen mit Bandverletzungen wird f&uuml;r die Meniskusnaht bewusst keine Altersgrenze gesetzt. In Bezug auf das Alter des Risses wird die Sinnhaftigkeit einer Meniskusrefixation unterschiedlich beurteilt. Der Trend geht jedoch dahin, den Riss ungeachtet des Rissalters zu refixieren. Die Beurteilung des Rissalters ist oft problematisch, es werden daher biologische Parameter zur Beurteilung des Rissalters herangezogen (M&ouml;glichkeit der Anfrischung, Blutung aus Basis etc.).<br /> Bei der Versorgung von kombinierten Kreuzband- und Meniskusrissen ist sowohl das einzeitige Vorgehen mit simultaner Meniskusrefixation und Kreuzbandrekonstruktion als auch das zweizeitige Vorgehen, d.h. in erster Sitzung Refixation des Meniskus und nach entsprechender Einheilung des Meniskus Ersatz des Kreuzbandes, m&ouml;glich. Aufgrund der deutlich h&ouml;heren Einheilungsrate von zu versorgenden Meniskusrissen bei simultaner VKB-Plastik sollte eine Komplettversorgung angestrebt werden.<br /> Bei einem Fehlschlag der Meniskusnaht mit Reruptur ist in der Regel die Resektion angezeigt. Sollte jedoch bei einem Fr&uuml;hversagen ein technisches Problem vorgelegen sein, kann ein erneuter Nahtversuch unternommen werden. In einigen F&auml;llen tritt eine Reruptur eines eindeutig geheilten Meniskusrisses erst nach Jahren auf. Sollte die Rissform geeignet sein, kann auch hier ein erneuter Nahtversuch sinnvoll sein. Krych et al (Arthroscopy 2016) konnten zeigen, dass in dieser ausgew&auml;hlten Gruppe mit erneuter Naht nach geheilter Meniskusruptur 80 % ein gutes Ergebnis hatten. Es sollte also die Meniskusresektion nach Meniskusnaht kein Automatismus sein, sondern im Einzelfall auch wieder eine Naht erwogen werden.<br /> Bei Totalverlust des Meniskus und einer hohen Lebenserwartung eines wenig gesch&auml;digten symptomatischen Kniegelenks ist die Indikation zur Meniskustransplantation zu erw&auml;gen und der Patient einer Fachabteilung mit entsprechender Erfahrung zuzuweisen.<br /> Schwerwiegende Komplikationen sind selten. Es wurden Verletzungen der poplitealen Gef&auml;&szlig;e, des N. peroneus, des N. saphenus und der V. saphena sowie eine Osteonekrose des Femurkondyls mit einer H&auml;ufigkeit von &lt;1 % beschrieben. Demgegen&uuml;ber treten Verletzungen des Knorpels, Rerupturen, Implantatmigrationen und -reaktionen deutlich h&auml;ufiger auf. Vor allem eine schonende Operationstechnik mit geeigneten arthroskopischen Instrumenten und Fadenankersystemen der vierten Generation haben diese Probleme reduziert.<br /> Die Erfolgsrate nach Meniskusnaht liegt bei korrekter Indikation und Technik bei ca. 75 % (Krych et al: AJSM 2008).</p> <h2>Nachbehandlung</h2> <p>Die Nachbehandlung von versorgten Meniskusrupturen zeigt lokal gro&szlig;e Unterschiede und wird immer wieder diskutiert. Biomechanische und klinische Studien der letzten 5 Jahre legen eine aggressivere Nachbehandlung mit k&uuml;rzerer Kniebrace-Behandlung und raschem &Uuml;bergang zur Vollbelastung nahe. Es gibt derzeit jedoch keinen Konsensus.<br /> Die folgenden Richtlinien sind daher als eine Behandlungsm&ouml;glichkeit zu verstehen, welche zumindest in &Ouml;sterreich am h&auml;ufigsten praktiziert wird.<br /><br /> <strong>Nachbehandlung bei Resektion:</strong> Mobilisierung mit 2 Unterarmst&uuml;tzkr&uuml;cken bis l&auml;ngstens zur Nahtentfernung &ndash; unter zunehmender Belastung.<br /><br /> <strong>Nachbehandlung bei Meniskusrefixation:</strong> Die Nachbehandlung nach Meniskusrefixation ist individuell zu betrachten und von der Risscharakteristik (L&auml;ngsriss vs. Radi&auml;rriss), der Rissl&auml;nge und der Lokalisation abh&auml;ngig.<br /> L&auml;ngsrisse: Bei stabil versorgten L&auml;ngsrissen kann das Bein in Streckstellung prinzipiell voll belastet werden. Das Tragen einer Orthese f&uuml;r ca. 4 Wochen ist sinnvoll. Nach Refixation einer ausgedehnten Innenmeniskusverletzung sollte der aktive Bewegungsumfang auf S 0&ndash;0&ndash; 90&deg;, nach Au&szlig;enmeniskusrefixation auf S 0&ndash;0&ndash;60&deg; beschr&auml;nkt werden.<br /> Radi&auml;re Risse und Wurzelausrisse: Da es bei diesen Rissformen unter axialer Belastung zu einer Dehiszenz kommt, wird eine Teilbelastung von 10 bis 15kg f&uuml;r 6 Wochen empfohlen.<br /> Auf eine ad&auml;quate Thromboseprophylaxe w&auml;hrend der Zeit der Immobilisierung und Teilbelastung bis zur vollen Belastung ist zu achten. Die R&uuml;ckkehr zum Sport h&auml;ngt von der Sportart ab und wird nach Meniskusnaht fr&uuml;hestens nach 3 bis 6 Monaten gestattet.</p> <h2>Therapie von degenerativen Rissen mit/ohne Arthrose</h2> <p>Nach intensiver und kritischer Beurteilung der vorliegenden Studien und unter Hinzuziehung klinischer Expertise f&uuml;hrender Chirurgen in Europa hat das &bdquo;ESSKA Consensus Project on degenerative meniscus lesions&ldquo; im Jahr 2016 folgende Kernaussagen zu degenerativen Meniskusrissen festgehalten: Die arthroskopische Meniskusteilresektion geh&ouml;rt zu den h&auml;ufigsten orthop&auml;dischen Eingriffen, besonders wenn es sich um degenerative Meniskusver&auml;nderungen handelt. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Arthrose und Meniskusdegeneration, obwohl es nicht m&ouml;glich ist, eine klare Linie zwischen diesen Entit&auml;ten zu ziehen. Typischerweise tritt bei degenerativen Meniskusl&auml;sionen in der MRT-Untersuchung ein lineares Signal mit Kontakt zur Unterfl&auml;che auf. Diese Ver&auml;nderungen treten langsam und progredient auf. Meist sind Patienten mittleren und h&ouml;heren Lebensalters betroffen.<br /> H&auml;ufigkeit degenerativer Meniskusrisse:</p> <ul> <li>50&ndash;59 Jahre: ca. 25 % </li> <li>60&ndash;69 Jahre: ca. 35 % </li> <li>70&ndash;79 Jahre: ca. 45 % </li> <li>Patienten mit Gonarthrose: ca. 75&ndash;95 % </li> </ul> <p>Patienten mit einer horizontalen Ruptur des Meniskus k&ouml;nnen lange Zeit asymptomatisch sein. Bei einer komplexen Ruptur des Meniskus hingegen k&ouml;nnen typische Symptome auftreten.<br /> Typischerweise nehmen die Ver&auml;nderungen des Meniskus mit dem Grad der Arthrose zu. In einem arthrotischen Kniegelenk ist die klinische Zuordnung der Beschwerden zu einer degenerativen Meniskusl&auml;sion sehr schwierig und sollte nur mit gr&ouml;&szlig;ter Vorsicht getroffen werden.<br /> Die Mehrheit der durchgef&uuml;hrten randomisierten kontrollierten Studien kommt heute zu dem Schluss, dass konservative Therapie und arthroskopische Meniskusteilresektion gleich gute Ergebnisse in der Behandlung degenerativer Meniskusl&auml;sionen erzielen. Trotzdem werden diese Ergebnisse in der orthop&auml;disch-unfallchirurgischen Fachliteratur kontrovers diskutiert und M&auml;ngel in der Durchf&uuml;hrung der Studien beanstandet. H&auml;ufiger Kritikpunkt ist die Rate an Studienpatienten, die von der initial konservativen in die operative Schiene wechselten. Diese wird mit bis zu 30 % angegeben. Offensichtlich liegt die Schwierigkeit darin, jene Patienten zu selektieren, die von der operativen Therapie profitieren. Au&szlig;erdem ist in keiner Studie klar definiert, welche Ma&szlig;nahmen mit &bdquo;konservativer Therapie&ldquo; gemeint sind.<br /><br /> Zusammenfassend kann gesagt werden: Bei kurzer Anamnese einer degenerativen Meniskusl&auml;sion ist ein konservativer Therapieversuch angezeigt. Sollte die konservative Therapie keine Besserung der Schmerzsymptomatik &uuml;ber 3 Monate bewirken, kann eine arthroskopische Meniskusteilresektion bei geringen radiologischen Arthrosezeichen angezeigt sein. Bei ausgepr&auml;gten mechanischen Symptomen (Einklemmung) kann die Indikation fr&uuml;her gestellt werden.<br /> Bei fortgeschrittener Arthrose besteht bei 90 % der Patienten eine Meniskussch&auml;digung. Eine Meniskusteilresektion erbringt in diesem Zusammenhang nur eine sehr kurzfristige Linderung der Beschwerden und ist daher obsolet. Ausnahmen k&ouml;nnen f&uuml;r j&uuml;ngere Patienten mit starken Beschwerden diskutiert werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1701_Weblinks_s47_abb1-2.jpg" alt="" width="898" height="1814" /></p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>beim Verfasser</p> </div> </p>
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