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Therapie der Harnwegsinfekte im Zuge der Antibiotikaresistenzen neu betrachtet

<p class="article-intro">Antibiotikaverschreibungen wegen Harnwegsinfektionen (HWI) gehören nach jenen bei den oberen Atemwegsinfektionen zu den häufigsten Antibiotikaverschreibungen in der ambulanten Praxis.<sup>1, 2</sup> Der weitverbreitete Antibiotikaeinsatz führte in den vergangenen Jahren zur Zunahme von Antibiotikaresistenzen. Verschiedene nationale und internationale Guidelines haben deshalb zum kritischen Einsatz von Antibiotika in der Behandlung der unkomplizierten HWI aufgerufen.<sup>3–6</sup> In dieser Übersichtsarbeit werden die Evidenz des Einsatzes und die verzögerte Gabe von Antibiotika bei einfachen und komplizierten Harnwegsinfektionen erläutert und es wird auf Alternativen bei rezidivierenden Harnwegsinfektionen eingegangen.</p>
<p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Keypoints</h2> <ul> <li>Analgetika (Ibuprofen), Immunmodulanzien / Vakzine und Phytotherapeutika sollen prim&auml;r in der Behandlung der unkomplizierten und rezidivierenden Harnwegsinfekte eingesetzt werden.</li> <li>Antibiotikafreie Massnahmen verringern die HWI-Rezidivrate.</li> <li>Bei aufsteigenden Infekten und &auml;lteren Patientinnen (&gt;65 Jahre) sind Antibiotika nach wie vor die 1. Wahl.</li> <li>Die Behandlung asymptomatischer Bakteriurien (ASB) ist obsolet. Dies gilt zunehmend auch f&uuml;r ASB in der Schwangerschaft bei noch etwas schwacher Studienlage.</li> </ul> </div> <h2>Ausgangslage 2020</h2> <p>In der Humanmedizin hat die Zahl der Infektionen durch antibiotikaresistente Bakterien zugenommen. Im Zuge dieser ung&uuml;nstigen Ver&auml;nderungen wurde die Strategie Antibiotikaresistenz Schweiz (StAR) vom Bundesamt f&uuml;r Gesundheit lanciert. Der Erreger E. coli, dem wir gyn&auml;kologisch t&auml;tigen &Auml;rzte h&auml;ufig begegnen, macht fast ein Drittel der resistenten Bakterien aus. Neue Schweizer Daten haben die steigenden Resistenzraten von Antibiotika gegen&uuml;ber E. coli weiter belegt.<sup>2</sup><br /> Die Spontanheilungsrate der unkomplizierten HWI ist mit 50&ndash;70 % hoch. Nur 1&ndash;3 % der unkomplizierten HWI gehen unbehandelt in eine Pyelonephritis über.<sup>7</sup> In Tabelle 1 findet sich die Aufteilung der unkomplizierten und komplizierten HWI. Das Patientinnenalter wird in dieser Aufteilung nicht gesondert betrachtet. Neue Studien zeigten jedoch, dass h&ouml;heres Alter eine Pr&auml;disposition f&uuml;r Urosepsen ist, da im Alter die Abwehrmechanismen schw&auml;cher werden.<sup>8</sup> Daraus erschliessen sich die besonderen Empfehlungen f&uuml;r die Altersgruppe der &uuml;ber 65-j&auml;hrigen Patientinnen, welche untenstehend erl&auml;utert werden.</p>
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