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Interview mit dem Kongresspräsidenten der Jahrestagung der AUB 2017

AUB-Tagungen: hohe fachliche Qualität und persönlicher Charme

<p class="article-intro">In diesem Jahr richtete die Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Urogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie (AUB) ihre Jahrestagung in Zell am See aus. Den Teilnehmern wurden ein hochkarätiges wissenschaftliches Programm und viele Möglichkeiten zum persönlichen Austausch geboten. Der attraktive Tagungsort tat ein Übriges zum Gelingen der Veranstaltung. Wie viel Arbeit im Vorfeld geleistet wurde und was seine persönlichen Highlights waren, berichtet Tagungspräsident Prim. Dr. Oliver Preyer, MBA.</p> <hr /> <p class="article-content"><p><strong>Die Jahrestagung 2017 der AUB wurde von allen Seiten sehr gelobt. Wie zufrieden sind Sie selbst mit dem Verlauf?</strong></p> <p><strong>Oliver Preyer:</strong> Die Jahrestagung verlief &auml;u&szlig;erst erfolgreich! So konnten wir &uuml;ber 120 registrierte Teilnehmer bei uns begr&uuml;&szlig;en. Sicher waren das spannende Programm, das einen breiten Bogen &uuml;ber die Urogyn&auml;kologie bei der &auml;lteren und j&uuml;ngeren Patientin, die Neurourologie und das Thema Beckenboden und Schwangerschaft spannte, aber auch der Austragungsort mit der wundersch&ouml;nen &bdquo;Indian Summer&ldquo;-&auml;hnlichen Herbststimmung des Pinzgaus attraktiv genug, um nach Zell am See zu kommen.</p> <p><strong>Was waren f&uuml;r Sie pers&ouml;nlich die Highlights? Was nehmen Sie f&uuml;r sich mit?</strong></p> <p><strong>O. Preyer:</strong> Meine pers&ouml;nlichen Highlights? Eine Special Lecture von Herrn Univ.-Prof. Dr. Tamussino zu ungel&ouml;sten Problemen der Urogyn&auml;kologie, eine State of the Art Lecture zu neuen Ans&auml;tzen im Beckenbodentraining von Frau Prof. Luginb&uuml;hl aus Bern und eine State of the Science Lecture &uuml;ber Proteomics und Belastungsinkontinenz von Frau Dr. Koch. Sie er&ouml;ffneten neue Einblicke in die Breite unserer Subspezialit&auml;t. Romantisiert, nachdenklich und am&uuml;siert ging man aus dem hervorragenden geschichtlichen Festvortrag &uuml;ber Paarkorrespondenzen des 19. und 20. Jahrhunderts von Frau Univ.-Prof. Ehrmann- H&auml;mmerle und Frau Univ.-Prof. Bauer, die darin Ausz&uuml;ge aus ihrem neuen Buch &bdquo;Liebe schreiben&ldquo; brachten.<br /> F&uuml;r mich pers&ouml;nlich nehme ich mit, wie wichtig es f&uuml;r unsere Patientinnen ist, dass wir die breite Interdisziplinarit&auml;t der Urogyn&auml;kologie in ihrer engen Zusammenarbeit von Fachleuten aus Gyn&auml;kologie, Urologie, Chirurgie, Neurologie, Physiotherapie, von Hebammen u.v.a.m. leben und vor allem den Kontakt dieser Fachdisziplinen untereinander in kleineren, feinen Jahrestagungen wie denen der &Ouml;sterreichischen Arbeitsgemeinschaft f&uuml;r Urogyn&auml;kologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie f&ouml;rdern.</p> <p><strong>Was ist das Besondere an der AUB und ihren Tagungen? Ist der Kontakt besonders gut, gibt es ausgiebigere Gespr&auml;che oder Diskussionen als bei anderen Kongressen?</strong></p> <p><strong>O. Preyer:</strong> Wie bereits erw&auml;hnt, ist die AUB-Jahrestagung nicht einer dieser gro&szlig;en Kongresse mit tausenden Teilnehmern, bei denen der pers&ouml;nliche Charme der Veranstaltung oft verloren geht. Viele Sitzungen finden bei diesen Mega-Kongressen parallel statt und man kann aufgrund der Gr&ouml;&szlig;e nicht mehr das gesamte Angebot wahrnehmen. Das ist manchmal unbefriedigend, weil es viele spannende Aspekte gibt, aber man durch die Notwendigkeit der Selektion als Teilnehmer gestresst durch den Kongress eilt. Dies f&auml;llt durch die Kompaktheit der AUB-Jahrestagung weg. Inklusive AUBModul- Workshops zur Erlangung des AUB-Zertifikates Urogyn&auml;kologie hat man die M&ouml;glichkeit, in eineinhalb Tagen die neuesten Aspekte sowohl als klinisch t&auml;tiger Arzt als auch als niedergelassener Kollege pr&auml;sentiert zu bekommen und dadurch alles aus der Veranstaltung mitnehmen zu k&ouml;nnen.</p> <p><strong>Eine solche Tagung auszurichten bedeutet viel Arbeit. Wie lange vorher haben Sie mit der Planung begonnen und wie viele Personen waren beteiligt?</strong></p> <p><strong>O. Preyer:</strong> Oh ja, viel Arbeit ist richtig! Ich mag nur Eustress und keinen Disstress. Daher habe ich sehr fr&uuml;h, n&auml;mlich ein gutes Jahr vorher, begonnen zu organisieren, weil wir es mit einem &auml;u&szlig;erst gut gebuchten Veranstaltungsort zu tun hatten, wo Termine ein bis zwei Jahre im Voraus gebucht werden. Wenn ein Abteilungsvorstand eine Tagung erfolgreich organisiert, kann er das nur mit einem starken Team im Hintergrund. So hat mir mein gesamtes &Auml;rzteteam oft in der Abteilungsroutine den R&uuml;cken f&uuml;r Organisatorisches frei gehalten und mich auch direkt vor Ort bei der Tagung unterst&uuml;tzt. Ebenso haben mich meine beiden Sekret&auml;rinnen an der Abteilung unterst&uuml;tzt. Unerl&auml;sslich war aber nat&uuml;rlich auch die Erfahrung von Frau Mag. Markart-Prinz und ihrem Team aus der ghost.company/convention.group, einer professionellen Kongressorganisation. Bei der Programmgestaltung greift man nat&uuml;rlich auf die vielen eigenen guten Kontakte zu Kollegen zur&uuml;ck, die im Lauf der Jahre zu einem wichtigen pers&ouml;nlichen Netzwerk an Experten zusammengewachsen sind und daher auch gerne als Referenten und Tutoren zur Verf&uuml;gung stehen. Dies wird nat&uuml;rlich auch durch meine T&auml;tigkeit im AUB-Vorstand erleichtert.</p> <p><strong>Mit welchen Problemen und Hindernissen waren Sie konfrontiert?</strong></p> <p><strong>O. Preyer:</strong> Aufgrund dessen, dass der Bezirk Zell am See eine der gr&ouml;&szlig;ten Tourismusregionen in Europa ist, hat man viele Vorteile, aber auch Nachteile bei der Organisation. Vorteile sind das breite Angebot an Hotellerie und Gastronomie sowie die zentral&ouml;sterreichische Lage und das Vorhandensein eines exzellenten Kongresscenters. Der Nachteil ist die Gebundenheit an die Saison und die Betriebsferien der Hotellerie. Daher kam der traditionelle AUB-Jahrestagungstermin im November f&uuml;r uns nicht infrage, da in diesem Monat nahezu alle Hotels geschlossen haben. Wir haben uns daher im AUB-Vorstand auf einen Termin Ende September geeinigt. Der Veranstaltungsort war f&uuml;r mich eine Bauchentscheidung, aber auch der Vergleich mit zwei anderen Optionen zeigte, dass im Ferry Porsche Congress Center das Preis-Leistungs- Verh&auml;ltnis einfach am besten passte.<br /> Viele Sponsoren konzentrieren sich zunehmend auf die riesigen Kongresse, mit denen sehr viele Kunden erreicht werden. Dies stellt kleinere Kongresse bez&uuml;glich des Sponsorings vor neue Herausforderungen. Ich &uuml;berblicke Veranstaltungsorganisationen unter anderem auch mit unserem Intensivseminar Urogyn&auml;kologie in Geinberg, das ich seit mittlerweile 20 Jahren mitorganisiere, und ich kann sagen, dass f&uuml;r ein und denselben Sponsoringgesamtbetrag fr&uuml;her mitunter nur vier bis f&uuml;nf gr&ouml;&szlig;ere Sponsoren notwendig waren, heute sind es teilweise f&uuml;r den gleichen Betrag viermal so viele. Zus&auml;tzlich waren die prinzipiell h&ouml;heren Kosten in einer Haupttourismusregion erschwerend. Dennoch gibt es Sponsoren, die die hoch stehende fachliche Qualit&auml;t von Veranstaltungen der AUB immer wieder von Neuem &uuml;berzeugt und die uns daher auch seit Jahren bei der AUB-Jahrestagung unterst&uuml;tzen und die Treue halten.</p> <p><strong>Was w&uuml;nschen Sie sich f&uuml;r die n&auml;chste Tagung, die in Leoben stattfinden wird?</strong></p> <p><strong>O. Preyer:</strong> Ein spannendes Programm und eine gelungene Interaktion zwischen allen Teilnehmern. Dem Tagungspr&auml;sidenten w&uuml;nsche ich Gelassenheit und ebenso viel Erfolg!</p> <p><strong>Herr Primarius Dr. Preyer, vielen Dank f&uuml;r das Interview!</strong></p></p>
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