
Neuer Apothekertarif fördert Abgabe von Biosimilars
Ein neuer Apothekertarif soll ab 2026 gelten und Biosimilars sowie sichere Medikamentenabgabe fördern. Er wurde gemeinsam von Krankenversicherern und Apotheker:innenschaft überarbeitet und beim BAG eingereicht.
Bern. Mit dem überarbeiteten Apothekertarif «LOA V», der ab 1. Januar 2026 eingeführt werden soll, wollen der Schweizerische Apothekerverband «pharmaSuisse» und der Verband «prio.swiss» eine effizientere und sicherere Arzneimittelversorgung fördern. Der neue Tarif setzt laut einer Aussendung gezielt Anreize für die Abgabe kostengünstiger Biosimilars. Zudem stärkt «LOA V» die Medikamentensicherheit in Pflegeheimen durch die erstmalige tarifliche Anerkennung der maschinellen Verblisterung, bei der Medikamente individuell verpackt werden. Der Tarif wird trotz zusätzlicher Leistungen kostenneutral eingeführt und soll damit die Prämienzahler:innen entlasten. Auch Versandapotheken werden künftig für ihre pharmazeutischen Leistungen entschädigt – ein Schritt, der der Marktentwicklung Rechnung trägt. Häufige Leistungen wurden differenzierter erfasst, etwa nach Rezeptart oder Abgabekategorie. „Durch die neuen Strukturen wird der tatsächliche Aufwand fair abgebildet“, betonen die Tarifpartner.
Die nun eingereichte Version enthält neben technischen Korrekturen ein Monitoringkonzept zur Überwachung des Kosten- und Mengenwachstums von abgerechneten Leistungen. Der bisherige Tarif «LOA IV/1» wurde seit 2016 nicht mehr angepasst und zuletzt jährlich verlängert, die neue Version soll nun Transparenz und Abrechnungssicherheit schaffen. Die Einführung von «LOA V» ist zunächst auf drei Jahre befristet. (red)
Quelle: prio.swiss
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