
Geburtenüberschuss auf Rekordtiefststand
Die Zahl der Geburten in der Schweiz ist 2024 weiter gesunken, wie neueste Zahlen zeigen. Der Geburtenüberschuss fiel so niedrig aus wie seit über 100 Jahren nicht mehr.
Neuchâtel. Die Schweiz verzeichnete 2024 zum dritten Mal in Folge einen Rückgang der Geburten. Laut dem Bundesamt für Statistik wurden 78 300 Lebendgeburten registriert – 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders stark ging die Zahl der Drittgeburten zurück, während Erstgeburten etwas weniger stark betroffen waren. Der durchschnittliche Kinderwunsch pro Frau sank weiter auf 1,29. Nur wenige Kantone verzeichneten einen leichten Anstieg der Geburten, während der Geburtenüberschuss schweizweit auf 6300 fiel – der niedrigste Wert seit 1918.
Die Zahl der Todesfälle blieb insgesamt stabil (71 900), mit leichten Unterschieden zwischen den Geschlechtern und Altersklassen. Bei Frauen zwischen 40 und 79 Jahren nahmen die Todesfälle deutlich zu, während sie bei jüngeren Frauen sanken. Regional waren ebenfalls Unterschiede zu beobachten: In Appenzell Ausserrhoden, Zug und Schwyz stiegen die Todesfälle, während sie in Nidwalden, Obwalden und Schaffhausen deutlich zurückgingen.
Auch bei Eheschliessungen setzte sich der Rückgang fort: 36 800 Paare heirateten, 2,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der Scheidungen auf 16 100 – ein Plus von 3,6 Prozent. Die durchschnittliche Dauer bis zur Scheidung lag bei 15,8 Jahren. Zudem sank die Zahl der Änderungen des Geschlechtseintrags im Personenstandsregister auf 521. Die meisten davon betrafen junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 29 Jahren. (red)
Quelle: BFS
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