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Infektionsschutz in Heimen wird verstärkt

Ein neuer Aktionsplan soll Infektionen in Alters- und Pflegeheimen systematisch bekämpfen. Die erste nationale Erhebung liefert wichtige Grundlagen zur Verbesserung der Prävention.

Bern. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG), die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) sowie der Branchenverband Curaviva haben gemeinsam einen Aktionsplan zur Infektionsprävention in Alters- und Pflegeheimen für die Jahre 2025 bis 2029 entwickelt. Ziel ist es, die beteiligten Institutionen stärker für die Risiken und Präventionsmöglichkeiten von «healthcare-assoziierten Infektionen» zu sensibilisieren und eine koordinierte Umsetzung geeigneter Massnahmen zu fördern. Eine erste nationale Erhebung liefert dabei zentrale Erkenntnisse und zeigt, dass rund 2,3 Prozent der Bewohner:innen von Infektionen betroffen sind – ein Wert im europäischen Durchschnitt.

Die Covid-19-Pandemie hat die Verwundbarkeit der Heime in Bezug auf Infektionen deutlich gemacht und verdeutlicht, wie wichtig gezielte Präventionsstrategien sind. Der Aktionsplan ist Teil der nationalen Strategie NOSO (von nosokomial) und umfasst sechs Massnahmenpakete, darunter die Ernennung von Ansprechpersonen, der Aufbau von Netzwerken, die Entwicklung nationaler Empfehlungen sowie gezielte Weiterbildung des Personals. Diese Schritte sollen einheitliche Standards sichern und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner trotz Schutzmassnahmen erhalten.

Durchgeführt wurde die Erhebung im September 2024 in 94 Heimen mit insgesamt 7244 Bewohner:innen. Die häufigsten Infektionen waren Harnwegs-, Atemwegs- und Hautinfektionen. Die Resultate liefern nicht nur ein realistisches Bild der aktuellen Situation, sondern bilden auch die Grundlage für konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Hygiene und Infektionskontrolle. Gemeinsam mit den Strategien NOSO und StAR (Strategie Antibiotikaresistenzen) soll der Aktionsplan zur nachhaltigen Stärkung der Infektionsprävention in der Langzeitpflege beitragen. (kagr)

Quelle: BAG

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