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Malaria-Mittel für Kleinkinder erstmals zugelassen

Swissmedic hat ein speziell für Kleinkinder entwickeltes Malaria-Arzneimittel zugelassen. Die internationale Zusammenarbeit im Rahmen des MAGHP-Verfahrens spielte dabei eine zentrale Rolle.

Bern. Swissmedic hat ein neu entwickeltes Malaria-Medikament von Novartis für Babys und Kinder mit einem Körpergewicht zwischen 2 und 5 Kilogramm zugelassen. Es ist das dritte Arzneimittel, das im Rahmen des MAGHP-Verfahrens freigegeben wurde, eines internationalen Zulassungsverfahrens zur Verbesserung des Zugangs zu Medikamenten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Die neue Formulierung schliesst eine wichtige Behandlungslücke für besonders gefährdete Kleinkinder. Die wissenschaftliche Evaluation erfolgte gemeinsam mit den Regulierungsbehörden von Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Kenia, Malawi, Mosambik, Nigeria, Uganda und Tansania sowie unter Mitwirkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In einem nächsten Schritt wird das Zulassungsdossier an die jeweiligen nationalen Behörden weitergeleitet. Diese sollen innerhalb von 90 Tagen über die Zulassung entscheiden, damit das Medikament rasch vor Ort verfügbar wird.

Das MAGHP-Verfahren fördert den regulatorischen Kapazitätsaufbau und ermöglicht Swissmedic, Fachwissen an die Partnerländer weiterzugeben. Die Einbindung der lokalen Behörden von Anfang an stellt sicher, dass deren öffentliche Gesundheitsbedürfnisse berücksichtigt werden. Die erfolgreiche Zulassung unterstreicht den Nutzen globaler Zusammenarbeit bei der Bekämpfung dringlicher Gesundheitsprobleme. Laut dem aktuellen Malaria-Bericht der WHO wird die Zahl der Malariafälle im Jahr 2023 weltweit auf 263 Millionen und die Zahl der Malariatoten auf 597 000 geschätzt. Das sind etwa 11 Millionen Fälle mehr im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 und fast die gleiche Anzahl an Todesfällen. Etwa 95 Prozent der Todesfälle ereigneten sich in der afrikanischen Region der WHO, wo viele Menschen immer noch keinen Zugang zu Präventionsmassnahmen sowie einer niederschwelligen und schnellen Diagnose und Behandlung der Krankheit haben. Kinder unter fünf Jahren sind dabei besonders gefährdet. (red)

Quelle: Swissmedic, WHO

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