
Abtreibung: grosse regionale Unterschiede
Das Bundesamt für Statistik hat neueste Daten zu Schwangerschaftsabbrüchen in der Schweiz veröffentlicht. Besonders auffällig sind regionale Differenzen und das Alter der betroffenen Frauen.
Neuchâtel. Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in der Schweiz ist 2024 erneut leicht gestiegen. Laut Bundesamt für Statistik (BFS) wurden 12 434 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet, 2023 waren es 12 208. Bei Frauen mit Wohnsitz in der Schweiz lag die Abbruchrate bei 7,3 pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Auch bei den 15- bis 19-jährigen Frauen stieg die Rate minimal auf 3,5 pro 1000. Besonders auffällig: Die regionalen Unterschiede bleiben markant. Während die Abbruchrate im Tessin bei 5,1 lag, erreichte sie in der Genferseeregion 9,0 und im Kanton Zürich 8,5 pro 1000 Frauen. Im Kanton Zürich und der Genferseeregion liegt die Rate im Vergleich zum Vorjahr in derselben Grössenordnung. In der Nordwestschweiz sank die Rate von 6,4 im Jahr 2023 auf 5,7 im Jahr 2024, im Espace Mittelland stieg sie von 6,8 auf 7,2 und in der Ostschweiz von 5,8 auf 6,1 Abbrüche pro 1000 Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren.
Mehr als die Hälfte der Frauen, die 2024 eine Schwangerschaft abbrachen, waren über 30 Jahre alt. Der höchste Anteil entfiel auf die 30- bis 34-Jährigen (24 Prozent). 96 Prozent der Abbrüche fanden innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen statt; 83 Prozent wurden medikamentös, 17 Prozent chirurgisch durchgeführt. (red)
Quelle: BFS
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