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Jede:r Dritte leidet unter Schlafstörungen

Immer mehr Schweizer:innen haben mit Schlafstörungen zu kämpfen. Eine neue Publikation des Bundesamtes für Statistik zeigt, welche Bevölkerungsgruppen besonders betroffen sind.

Seit 1997 ist der Anteil der Schweizer Bevölkerung, der unter Schlafstörungen leidet, um fünf Prozentpunkte gestiegen. Ein neuer Bericht des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigt, dass 2022 schon ein Drittel der Schweizer:innen davon betroffen war. Genauer gesagt: Jede:r Dritte leidet unter mittleren oder pathologischen Schlafstörungen (26 Prozent beziehungsweise sieben Prozent) – mittlere beschreiben dabei häufige Einschlafschwierigkeiten oder unruhiger Schlaf oder mehrmaliges Erwachen in der Nacht oder zu frühes Erwachen am Morgen, pathologische Schlafstörungen bedeuten häufiger unruhiger Schlaf in Kombination mit mehrmaligem Erwachen in der Nacht. Laut BFS sind aber nicht alle Bevölkerungsgruppen gleichermassen betroffen. Frauen sind häufiger mit Schlafstörungen konfrontiert als Männer (37 Prozent gegenüber 29 Prozent), bei den jungen Frauen hat sich die Häufigkeit pathologischer Schlafstörungen nahezu verdreifacht: Der Anteil der Betroffenen stieg von drei Prozent im Jahr 1997 auf acht Prozent im Jahr 2022. Bei Personen ab 85 Jahren treten Schlafstörungen ebenfalls häufiger auf als bei den 15- bis 24-Jährigen (43 Prozent gegenüber 28 Prozent). Am höchsten ist der Anteil der Personen mit pathologischen Schlafstörungen bei den 45- bis 64-Jährigen (neun Prozent).

Neben Geschlecht und Alter scheinen auch Ausbildung, psychische Erkrankungen sowie Schmerzerkrankungen das Risiko für eine Schlafstörung zu beeinflussen. Personen ohne nachobligatorische Ausbildung leiden insgesamt häufiger an Schlafstörungen als jene mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II oder auf Tertiärstufe (44 Prozent gegenüber 33 Prozent beziehungsweise 31 Prozent). Personen mit muskuloskelettalen Erkrankungen geben häufiger Schlafstörungen an als Personen ohne solche Erkrankungen. Dies zeigt sich beispielsweise bei Erkrankungen wie Arthritis (53 Prozent gegenüber 32 Prozent) oder Arthrose (46 Prozent gegenüber 31 Prozent) oder auch bei Rückenschmerzen (40 Prozent gegenüber 27 Prozent). Darüber hinaus verdoppelt sich der Anteil der Personen mit pathologischen Schlafstörungen, wenn man die Bevölkerung ohne Schmerzen mit jener mit Schmerzen vergleicht.

Personen mit pathologischen Schlafstörungen weisen deutlich häufiger mittlere bis schwere Symptome einer Depression auf als Personen ohne Schlafstörungen (35 Prozent gegenüber vier Prozent). Sie sind überdies vermehrt mit hoher psychischer Belastung (18 Prozent gegenüber zwei Prozent) oder mittelschweren bis schweren Symptomen einer generalisierten Angststörung konfrontiert (25 Prozent gegenüber drei Prozent). Schlafstörungen können darüber hinaus schwerwiegende berufliche Auswirkungen haben. So weisen laut BFS 41 Prozent der Personen mit pathologischen Schlafstörungen ein Burnoutrisiko auf, während es bei den Personen mit mittleren Schlafstörungen 29 Prozent und bei Personen ohne Schlafstörungen 17 Prozent sind. Das BFS betont in einer Medienmitteilung, dass Schlafstörungen – wegen all der genannten negativen Auswirkungen – ein grosses Problem für die öffentliche Gesundheit sind. (red)

Quelle: Medienmitteilung des BFS

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