
Einigung auf Pandemie-Abkommen gescheitert – wie es nun weitergeht …
Die Mitgliedsländer der WHO konnten sich nicht auf ein gemeinsames Pandemie-Abkommen einigen. Beim Jahrestreffen werden aktuell nächste Schritte besprochen.
Genf. Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider hat am Montag in Genf die 77. Weltgesundheitsversammlung (WHA) der WHO eröffnet, wo eigentlich die Ergebnisse eines globalen Pandemie-Abkommens präsentiert und das Abkommen feierlich unterzeichnet werden sollten. In ihrer Rede betonte Baume-Schneider die wichtige Rolle, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in der multilateralen Zusammenarbeit im Bereich der globalen Gesundheit innehat. Die Bundesrätin trifft während der Versammlung verschiedene Gesundheitsminister:innen zu bilateralen Gesprächen. Die 77. WHA dauert bis zum 1. Juni 2024.
Aus dem Abkommen selbst wird nichts, denn: Die 194 Mitgliedsstaaten der WHO konnten sich auch nach jahrelangen Verhandlungen, angestossen durch die Covid-19-Pandemie, nicht auf gemeinsame Massnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten im Falle einer Pandemie einigen. Dabei geht es auch um die gerechte Verteilung von Schutzmaterial, Medikamenten und Impfstoffen. «Auch wenn bei diesen Verhandlungen grosse Fortschritte erzielt wurden, gibt es noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Wir müssen die Weltgesundheitsversammlung nutzen, um neue Energie zu schöpfen und die anstehende Aufgabe zu Ende zu bringen, nämlich der Welt ein generationenübergreifendes Pandemie-Abkommen zu präsentieren», verkündete WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Im Zuge der aktuellen WHO-Versammlung soll nun entschieden werden, wie es weitergeht. Ein erster Schritt soll eine Reform der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR), für Länder verbindliche Regeln und Pflichten bei einer Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, sein. Dazu zählen beispielsweise die Überwachung von Krankheiten und das Melden von ungewöhnlichen Vorkommnissen an die WHO – durch die Reform soll dieses Vorgehen in Ländern in Zukunft auch überprüft werden können. Bei der Jahresversammlung wird ausserdem der WHO-Plan, Malaria bis 2030 zu eliminieren, sowie ein Vorgehen gegen den Anstieg von antibiotikaresistenten Organismen besprochen. (kagr)
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