
Dengue-Fieber-Fälle nehmen zu, Impfstoff jetzt zugelassen
Bisher gab es in der Schweiz keinen zugelassenen Impfstoff gegen Dengue-Fieber. Allerdings immer mehr Infektionsfälle. Jetzt hat die Zulassungs- und Kontrollbehörde Swissmedic einen Impfstoff zugelassen.
Bern. Dengue-Fieber ist auf dem Vormarsch. Die virale Erkrankung, die durch infizierte Stechmücken der Gattung Aedes verbreitet wird, hauptsächlich durch Gelbfiebermücken, Aedes aegypti, aber auch durch asiatische Tigermücken, Aedes albopictus, verläuft in 40 bis 80 Prozent der Fälle asymptomatisch. Sie kann aber auch ein breites Spektrum an klinischen Erscheinungsbildern hervorrufen: Beim klassischen Dengue-Fieber kommt es zu hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautausschlägen. In seltenen Fällen wird von einer schweren Verlaufsform berichtet – dem Dengue-hämorrhagischen Fieber beziehungsweise dem Dengue-Schock-Syndrom. Kommt es zu einer Zweitinfektion, besteht im Vergleich zu einer Erstinfektion ein erhöhtes Risiko, einen schweren Krankheitsverlauf zu entwickeln. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurden dem Bundesamt für Gesundheit bereits 294 Fälle der meldepflichtigen Krankheit gemeldet. Das sind schon fast so viele, wie im ganzen Vorjahr in der Schweiz registriert wurden.
Bisher gab es in der Schweiz keinen zugelassenen Impfstoff gegen Dengue-Fieber. Ende Juli 2024 hat Swissmedic einen Impfstoff nach Prüfung auf Wirksamkeit, Sicherheit und Qualität genehmigt. Zugelassen ist der Impfstoff für Personen ab vier Jahren, die sich in Gebiete begeben, in denen das Dengue-Fieber verbreitet ist. Dazu gehören vorwiegend subtropische und tropische Gebiete in Zentralafrika, Lateinamerika, Indien und Südostasien. Die Erkrankung tritt auch im Süden der USA auf. Expert:innen beobachten allerdings, dass sich vor allem die Tigermücke aufgrund des Klimawandels auch zunehmend in Europa verbreitet. Der Impfstoff enthält abgeschwächte Versionen der Dengue-Virus-Varianten 1, 2, 3 und 4. Sie können die Erkrankung nicht verursachen, bringen aber dem Immunsystem bei, den Körper gegen das Virus zu verteidigen. Wenn eine Person den Impfstoff erhält, erkennt das Immunsystem die abgeschwächten Varianten als fremd und bildet dagegen Antikörper. (red)
Quelle: Swissmedic
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