
Corona: Übersterblichkeit könnte noch lange anhalten
Der Rückversicherer Swiss Re meldet einen engen Zusammenhang zwischen Covid-19 und der Herz-Kreislauf-Sterberate. Die Überlastung der Gesundheitsversorgung durch Pandemie sei ein zusätzlicher Faktor.
Zürich. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind noch nicht vorbei. Einem Bericht des Rückversicherers Swiss Re zufolge verzeichnen viele Länder auch vier Jahre nach dem Höhepunkt der Pandemie noch eine erhöhte Übersterblichkeit. Der Schweizer Konzern rechnet damit, dass die Übersterblichkeit noch bis zum Jahr 2033 anhalten könnte. In den USA könnte die Sterblichkeitsrate in zehn Jahren noch um drei Prozent und in Grossbritannien um 2,5 Prozent über dem Niveau vor der Pandemie bleiben. Hauptgrund für diese Übersterblichkeit seien Atemwegserkrankungen. Hinzu kämen aber auch Herz-Kreislauf-, Krebs- und Stoffwechselerkrankungen. Zwischen Covid-19 und den Sterberaten bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehe dabei ein enger Zusammenhang, teilt Swiss Re mit.
Einerseits trage das Coronavirus selbst zu Todesursachen wie Herzversagen bei, andererseits wirke Corona durch eine Überlastung des Gesundheitswesens aber auch indirekt. Diese Überlastung habe zu einem Rückstau bei wichtigen Untersuchungen und Operationen geführt, sodass Erkrankungen wie Bluthochdruck oft nicht diagnostiziert und daher auch nicht behandelt worden seien. Damit die Übersterblichkeit auf null sinke, müssten die Auswirkungen von Covid-19 auf ältere und gefährdete Bevölkerungsgruppen reduziert werden, schrieb Swiss Re. Dies etwa durch Impfungen. Zusätzlich brauche es langfristig auch eine Normalisierung des Gesundheitsbetriebs, medizinische Fortschritte und eine gesündere Lebensweise. (red)
Quelle: Mitteilung Swiss Re/Agenturen
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