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Angehörigenpflege: Firmen profitieren mit

Pflegende Angehörige im Berufsleben brauchen mehr Unterstützung. Der Bundesrat sieht darin auch einen Vorteil für Unternehmen.

Bern. Rund 360 000 Menschen in der Schweiz betreuen neben ihrer Erwerbstätigkeit ein krankes oder verunfalltes Familienmitglied. Bei über 40 Prozent ist die Belastung so hoch, dass die Vereinbarkeit mit dem Beruf schwierig wird – oft mit Folgen wie Pensenreduktionen oder Ausfällen. Der Bundesrat betont in einem Ende Juni verabschiedeten Postulatsbericht die Bedeutung betrieblicher Unterstützungsmassnahmen, um diese Mitarbeitenden im Arbeitsmarkt zu halten und Folgekosten zu vermeiden.

Ein Forschungsbericht zeigte anhand von Fallstudien und Simulationen, dass sich Investitionen in Vereinbarkeitslösungen für Unternehmen lohnen. Selbst kostspieligere Massnahmen sind demnach oft günstiger als etwa die Rekrutierungskosten bei Kündigungen. Beispiele sind Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten – besonders wirkungsvoll, wenn sie gezielt auf betreuende Mitarbeitende zugeschnitten sind. Allerdings ist Homeoffice nicht überall umsetzbar. Branchen mit Präsenzpflicht wie das Gesundheitswesen oder der Detailhandel sind auf andere Lösungen angewiesen – etwa das flexible Tauschen von Diensten oder Minusstundenmodelle. Laut Bericht spielen Sozialpartner eine zentrale Rolle bei der Entwicklung branchenspezifischer Massnahmen. Der Bund will diese stärker für das Thema sensibilisieren. (red)

Quelle: BAG

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