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Trends in der minimal invasiven Frakturversorgung

<p class="article-intro">Immens hoch sind die Anforderungen an unser therapeutisches Konzept, das gleichermaßen effektiv, schonend, innovativ und der jeweiligen individuellen Situation angepasst sein soll. Wir sind angehalten, unser therapeutisches Handeln kontinuierlich und immer neu auf den Prüfstand zu stellen und neuen Methoden aufgeschlossen, aber auch mit gebührender kritischer Distanz zu begegnen.</p> <p class="article-content"><div id="keypoints"> <h2>Key Points</h2> <p><strong>Dens-axis-Fraktur Anderson II:</strong></p> <ul> <li>Bei jungen Patienten mit guter Knochenstruktur ist die Densverschraubung nach B&ouml;hler Therapie der Wahl.</li> <li>Beim geriatrischen Patienten mit rigider HWS geht der Trend zur offenen dorsalen atlantoaxialen Fusion, wenn es der Allgemeinzustand erlaubt.</li> </ul> <p><strong>Thorakolumbale Frakturen:</strong></p> <ul> <li>&Uuml;berwiegende Mehrzahl aller Wirbelfrakturen Th12 und L1</li> <li>Ab 15&ndash;20&deg; Fehlstellung besteht OP-Indikation.</li> <li>Bei einfachen A-Frakturen: rein dorsale OP mit Trend zu perkutaner Instrumentierung</li> <li>Komplexe A-Frakturen &uuml;ber 50 % Wirbeldestruktion und bisegmentaler Diskusdestruktion: vorwiegend dorsoventrale 360&deg; Fusion</li> <li>A3-Fraktur mit Spinalkanalstenose und Neurologie: offene dorsale Spinalkanalde-kompression mit Option des Trauma-PLIF vom bestehenden OP-Zugang</li> </ul> <p><strong>Geriatrische Patienten/osteoporotische Frakturen:</strong></p> <ul> <li>Vertebroplastie: Zementauff&uuml;llung nach indirekter Reposition durch Lagerung</li> <li>Kyphoplastie: direkte Ballonreposition und Zementauff&uuml;llung; erweiterbar durch perkutane Instrumentierung, ggf. mit Schraubenzementierung</li> </ul> </div> <p>Verletzungen der Wirbels&auml;ule sind im Vormarsch und nehmen sowohl an H&auml;ufigkeit als auch an Schweregrad zu. In der statistischen Altersverteilung der Wirbelfrakturen lassen sich zwei Altersgipfel darstellen. Wir beobachten bei j&uuml;ngeren Patienten steigende Risikobereitschaft und insgesamt einen Trend zu extremeren sportlichen Aktivit&auml;ten mit entsprechend schwerem Verletzungsmuster. Durch die steigende Lebenserwartung nehmen die osteoporotischen Frakturen mit allen Begleiterkrankungen der &auml;lteren Patienten kontinuierlich zu.<br /> Der Patient selbst wird durch sein Trauma oft aus der geregelten Bahn seines Berufes und sozialen Umfeldes geschleudert und ist mit der neuen und oft folgenschweren Situation im h&ouml;chsten Ma&szlig; &uuml;berfordert. Dies stellt uns als behandelnde &Auml;rzte vor gro&szlig;e Aufgaben, insbesondere dann, wenn wir es mit komplexen Frakturen, hochgradigen Instabilit&auml;ten und Spinalkanalverengungen mit Sch&auml;digung der R&uuml;ckenmarks- und Nervenfunktion zu tun haben.</p> <h2>Frakturen der oberen HWS</h2> <p>1981 hat B&ouml;hler die Zugschraubenosteosynthese f&uuml;r die Behandlung der Densfraktur Typ II nach Anderson und D&rsquo;Alonzo als direkte Kompressionsosteosynthese beschrieben. Obwohl bereits historisch, kann diese Technik aus heutiger Sicht als minimal invasives Konzept verstanden werden, und es besticht nach wie vor durch Eleganz und Geradlinigkeit, kleinen operativen Zugang mit geringer Morbidit&auml;t, kurze Eingriffszeit und geringe Komplikationsrate. Zudem setzt sie direkt am Ort der Pathologie an und zeigt sehr gute Heilungsraten. Insbesondere bei j&uuml;ngeren Patienten mit guter Knochenqualit&auml;t ist dies nach wie vor die Methode der Wahl. Kritisch anzumerken ist, dass bei massiver Rigidit&auml;t und Steifigkeit der unteren HWS, wie bei multisegmentaler degenerativer Spondylose, sowie auch bei schlechter Knochenqualit&auml;t ein nicht unerhebliches Risiko f&uuml;r Schraubenauslockerung, Implantatversagen und Pseudarthrose besteht, da ungeachtet der Schraubenstabilisierung Wackelbewegungen in die Fraktur als beweglichstes Glied der Kette eingeleitet werden und dadurch eine stabile kn&ouml;cherne Frakturheilung potenziell verhindert wird.<br /> Dies veranlasste uns immer h&auml;ufiger, bei alten Patienten mit schwer degenerativ vorgesch&auml;digter HWS von der Densverschraubung abzusehen und die dorsale atlantoaxiale Fusion mit Spongiosaanlagerung durchzuf&uuml;hren, entweder in der Technik nach Magerl &uuml;ber direkte transartikul&auml;re C1/C2-Verschraubung oder mittels Massa-lateralis-Schrauben nach Harms in Kombination mit Stabfixierung und Spongiosaanlagerung an die Wirbelb&ouml;gen. Ein Nachteil dieser Methode ist die massive Einschr&auml;nkung der Rotationsf&auml;higkeit der Halswirbels&auml;ule; zudem ist der operative Zugang wesentlich aufwendiger und mit entsprechend gr&ouml;&szlig;erer Morbidit&auml;t und gr&ouml;&szlig;erem intraoperativem Blutverlust verbunden. Aufgrund gr&ouml;&szlig;erer Prim&auml;rstabilit&auml;t und Spongiosaanlagerung finden wir aber regelm&auml;&szlig;ig stabile kn&ouml;cherne Fusion und im Langzeitverlauf zufriedene Patienten.<br /> Diese Einschr&auml;nkungen und M&auml;ngel f&uuml;hrten dazu, die h&ouml;here Duchbauungsrate der atlantoaxialen Stabilisierung von dorsal mit den Vorteilen der minimal invasiven perkutanen Technik zu verkn&uuml;pfen. Die Industrie stellte geeignete Systeme mit &uuml;berlangen Bohrern und Instrumenten zur Verf&uuml;gung. Leider zeigte sich, dass mit der alleinigen perkutanen Technik der transartikul&auml;ren atlantoaxialen Verschraubung ohne dorsale Spongiosaanlagerung keine regelhafte stabile Fusion erzielt werden kann. Daher wenden wir diese Technik &ndash; obwohl minimal invasiv &ndash; nur mehr in wenigen Ausnahmef&auml;llen an, und zwar explizit im Bewusstsein der tempor&auml;ren Arthrodese mit dem Ziel der indirekten Frakturheilung am Dens axis, wenn dies auf direktem Weg von vorne durch Verschraubung nach B&ouml;hler aufgrund ung&uuml;nstiger Frakturform nicht m&ouml;glich scheint oder wenn der Allgemeinzustand des Patienten oder besondere Umst&auml;nde einen gr&ouml;&szlig;eren, offenen Eingriff nicht zulassen.</p> <h2>Thorakolumbale Frakturen</h2> <p>Im Bereich des 12. Brust- und 1. Lendenwirbels finden sich 80 % aller Wirbelfrakturen insgesamt, bedingt durch den Wendepunkt der Brustkyphose in die Lendenlordose und die daraus resultierenden Kr&auml;fte, die sich auf den thorakolumbalen &Uuml;bergang fokussieren. In der H&auml;ufigkeitsverteilung haben wir es zu 60 % mit Berstungsfrakturen zu tun.<br /> 1994 hat F. Magerl eine Klassifikation der thorakolumbalen Wirbelfrakturen entwickelt, die wegweisend war, indem er Unfallmechanismus und Kraftwirkung, Frakturmorphologie, Instabilit&auml;t und Schweregrad der Verletzung ber&uuml;cksichtigte, woraus in der Folge ein grunds&auml;tzliches Behandlungskonzept abgeleitet werden konnte.<br /> Neuere Erkenntnisse des sagittalen Profils der gesamten Wirbels&auml;ule erg&auml;nzen dies, sodass weitestgehender Konsens dar&uuml;ber besteht, dass die Fehlstellung am Frakturwirbel &ndash; bestimmt durch den Grunddeckplattenwinkel des betroffenen Segmentes abz&uuml;glich des physiologischen Winkels &ndash; ein H&ouml;chstma&szlig; von 15&ndash;20&deg; nicht &uuml;berschreiten soll und gegebenenfalls zur Vermeidung von Langzeitproblemen einer operativen Behandlung bedarf. Grunds&auml;tzlich sind die Behandlungsziele Erhalt oder Verbesserung der neurologischen Funktion (falls erforderlich durch Spinalkanaldekompression), die Wiederherstellung der physiologischen Achsverh&auml;ltnisse in s&auml;mtlichen Ebenen, Erreichen einer stabilen kn&ouml;chernen Frakturheilung (falls notwendig &uuml;ber Fusion des verletzten Bewegungssegmentes), Patientenzufriedenheit und berufliche Reintegration.<br /> Schon 1986 hat Daniaux die Behandlungsmethode der transpedikul&auml;ren Reposition und Spongiosaplastik bei Wirbelbr&uuml;chen der unteren Brust- und Lendenwirbels&auml;ule mit ausgezeichneten Ergebnissen publiziert. Die Reposition fand im Wesentlichen &uuml;ber Ligamentotaxis statt und wurde nach transpedikul&auml;rer Spongiosaauff&uuml;llung mit einem Fixateur interne abgesichert und meist durch dorsale monosegmentale Spongiosaanlagerung definitiv fusioniert.<br /> F&uuml;r einfache Kompressionsfrakturen, selbst wenn sie prim&auml;r betr&auml;chtlichen H&ouml;henverlust aufwiesen, und auch f&uuml;r inkomplette kraniale Berstungsfrakturen waren die klinisch-funktionellen und auch radiologischen Ergebnisse ausgezeichnet (Abb. 1), sodass diese Behandlung an sich eine elegante, schonende, effiziente und direkte Methode darstellt. Auch wenn im weiteren Verlauf nach Metallentfernung wieder einige Grade an Reposition verloren gingen, war die Patientenzufriedenheit in dieser Gruppe &uuml;berwiegend sehr gut.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite53.jpg" alt="" width="711" height="314" /></p> <p>Im Gegensatz dazu fanden sich bei den kompletten Berstungsfrakturen mit hochgradig destruierter Bandscheibe trotz initial guter postoperativer Reposition im Langzeitverlauf erhebliche Korrekturverluste. Dies wurde insbesondere dann beobachtet, wenn &uuml;ber den alleinigen dorsalen Zugang die Fusion der ventralen S&auml;ule mittels einer kombinierten intra- und interkorporellen Spongiosaplastik angestrebt wurde. Trotz Spongiosaauff&uuml;llung des Diskusraumes fand der kn&ouml;cherne Durchbau entweder verz&ouml;gert nach Sinterung statt oder blieb manchmal auch g&auml;nzlich aus. Dies f&uuml;hrte bisweilen bis hin zum Implantatversagen und brachte die rein dorsale Technik an sich vielerorts in Verruf.<br /> Es besteht heute weitestgehender Konsens dar&uuml;ber, dass bei der kompletten Berstungsfraktur und der Kneifzangenfraktur mit hochgradiger bisegmentaler Diskusdestruktion Stabilit&auml;t ohne relevanten Korrekturverlust vorzugsweise &uuml;ber einen kombinierten dorsoventralen Eingriff mit Abst&uuml;tzung der ventralen S&auml;ule durch einen Wirbelk&ouml;rperersatzcage oder Knochenspan zu realisieren ist. Dabei darf erinnert werden, dass anf&auml;nglich die ventrale Abst&uuml;tzung im thorakolumbalen &Uuml;bergang eine immense Herausforderung darstellte und nur mit maximalen Mitteln, durch wahrhaft riesige operative Zug&auml;nge bis hin zur Thorakophrenolumbotomie, zu erreichen war. Angesichts der Zugangsmorbidit&auml;t, OP-Dauer, des Blutverlusts und allgemeiner Risiken kann die Entwicklung in Richtung der minimal invasiven Methoden wie Minithorakotomie mit Zwerchfellsplit (bis L1) und Lumbotomie (L2&ndash;L4) oder endoskopisch assistierten Einbau des WK-Ersatzcages nicht hoch genug eingesch&auml;tzt werden und stellt einen wichtigen Meilenstein in der Versorgung dieser komplexen Frakturen dar (Abb. 2).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite54_1.jpg" alt="" width="715" height="407" /></p> <p>Etwas spezieller gestaltet sich die Situation bei Berstungsfrakturen mit verlagertem Hinterkantenfragment und daraus resultierender Spinalkanalstenose mit Neurologie (Abb. 3).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite54_2.jpg" alt="" width="717" height="404" /></p> <p>In diesen F&auml;llen ist es in der Regel notwendig, die Spinalkanaldekompression von dorsal durchzuf&uuml;hren. Dies erfolgt &uuml;ber einen offenen Eingriff mit Hemifacettektomie, Diskektomie und Fragmentresektion, was wiederum eine gro&szlig;e &Uuml;bersicht und einen direkten Zugang in den Zwischenwirbelraum gestattet, sodass sich bei guter Knochenqualit&auml;t und intakter kaudaler Wirbelk&ouml;rperbasis eine ventrale Fusion mittels von dorsal eingebrachten interkorporellen, kortikospongi&ouml;sen Sp&auml;nen geradezu anbietet, im Sinne eines Trauma-PLIF in der Methode nach Kathrein (Abb. 4). Dies stellt eine deutlich weniger inva-sive und kosteng&uuml;nstige Alternative zur dorsoventralen Fusion dar. Einerseits kann dem Patienten die Operation von ventral g&auml;nzlich erspart werden, andererseits wird die Fusion segmentsparend monosegmental ausgef&uuml;hrt. Die Nachuntersuchungen von Schmid et al zeigten gute klinische und radiologische Ergebnisse mit einer Fusionsrate von 83 % und geringem Korrekturverlust, was sich bei unseren Patienten best&auml;tigt fand.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite55_1.jpg" alt="" width="715" height="431" /></p> <p>Komplett andersartig stellt sich die Situation bei der Behandlung der osteoporotischen Frakturen des geriatrischen Patienten dar. Bei ihm sind zum einen die Anspr&uuml;che an die Stabilit&auml;t geringer, zum anderen aber auch Begleiterkrankungen und Zugangsmorbidit&auml;t zu ber&uuml;cksichtigen. Als einfache und sehr effiziente L&ouml;sung f&uuml;r das Problem instabiler osteoporotischer Frakturen wurden Zementauff&uuml;llungen der eingebrochenen Wirbelk&ouml;rper &uuml;ber Hohlnadeln als Vertebroplastie eingef&uuml;hrt. Die Reposition fand ausschlie&szlig;lich durch indirekte Ma&szlig;nahmen wie durch Lagerung und L&auml;ngszug bzw. ventralen Durchhang statt. Probleme der OP-Technik waren einerseits die Zementextravasation in den Spinalkanal, andererseits die Zementembolie. Diese Risiken konnten durch Entwicklung hochvisk&ouml;ser Zemente verringert werden, wobei nach wie vor &uuml;ber eine erschreckend hohe Zahl von 10 bis 20 % Zementextravasat auch heute noch berichtet wird, wobei diese in den seltensten F&auml;llen klinisch relevant werden. Hier besteht durchaus gro&szlig;es Verbesserungspotenzial, um die Patientensicherheit zu erh&ouml;hen.<br /> <br /> Diese Methode wurde wesentlich durch Einf&uuml;hrung der Ballonkyphoplastie erweitert und verbessert. Dabei wird ein kontrastmittelgef&uuml;llter Ballon perkutan &uuml;ber ein Hohlnadelsystem in den Frakturwirbel eingebracht und durch dessen Expansion die Endplatte bildwandlerkontrolliert angehoben und reponiert. Nach Entfernung des Ballons wird der entstandene Hohlraum mit Zement aufgef&uuml;llt, sodass sofortige Stabilit&auml;t erzielt werden kann, die oft schlagartig mit Schmerzfreiheit einhergeht. Die Zusammenf&uuml;hrung von perkutan applizierbaren Instrumentierungssystemen und der Ballonkyphoplastie kombinierte die Vorteile beider Implantate und stellt sehr stabile, minimal invasive Konstrukte dar, mit kurzer OP-Dauer, geringem Blutverlust und kurzer Spitalsaufenthaltsdauer wegen geringer Eingriffsmorbidit&auml;t. Es war naheliegend, diese Technik auch f&uuml;r j&uuml;ngere Patienten mit einfachen Kompressionsfrakturen und inkompletten kranialen Berstungsfrakturen zu adaptieren. Nach Ballonreposition wird das Aufrichtungsergebnis mit einer perkutan eingebrachten Instrumentierung abgesichert. Zur Auff&uuml;llung des Wirbelk&ouml;rpers verwenden wir bei j&uuml;ngeren Patienten routinem&auml;&szlig;ig autologe Spongiosa vom hinteren Beckenkamm, die wir perkutan &uuml;ber Daniaux-Trichter in Chipsform einst&ouml;&szlig;eln (Abb. 5&ndash;6).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Ortho_1604_Weblinks_Seite55_2.jpg" alt="" width="723" height="727" /></p> <p>Diese Methode ist minimal invasiv, schonend und f&uuml;hrt zu ausgezeichneten Prim&auml;rergebnissen. Wir f&uuml;hren bei unseren Patienten routinem&auml;&szlig;ig die Metallentfernung nach 6&ndash;12 Monaten durch und haben eine Nachsinterungstendenz von 8&deg; in 24 Monaten nach Unfall bei allerdings sehr gutem klinischem Ergebnis gefunden. Wir mussten au&szlig;erdem feststellen, dass bei h&ouml;hergradig instabilen Frakturen, wie bei der kompletten Berstungsfraktur, die sekund&auml;re Sinterung und Repositionsverluste erheblich gr&ouml;&szlig;er ausfielen, was darauf hinweist, dass die Methode an sich bessere Ergebnisse liefert, wenn eine differenzierte Indikationsstellung nach Frakturklassifizierung vorgenommen wird. Nachteilig sehen wir, dass die polyaxialen Schraubenk&ouml;pfe eine etwas schw&auml;chere Schrauben-Stab-Verbindung als herk&ouml;mmliche offene monoaxiale Systeme eingehen, was zu Korrekturverlust f&uuml;hrt. In Ermangelung eines perkutan applizierbaren monoaxialen Systems, welches auch zur Frakturbehandlung geeignet scheint, behelfen wir uns mit einer l&auml;ngerstreckigen multisegmentalen Instrumentierung und hoffen auf k&uuml;nftige innovativere Implantate, die dieses Problem aufgreifen und l&ouml;sen.<br /> Auch die Entwicklung von sogenannten Biozementen, die auch f&uuml;r j&uuml;ngere Patienten eine Alternative zur autologen Spongiosa darstellen w&uuml;rden, ist sicherlich noch lange nicht abgeschlossen und findet bei uns noch keine Anwendung, da Langzeitergebnisse noch ausstehen. <br /> Das Prinzip des fortw&auml;hrenden Lernens und andauernden Bestrebens nach Optimierung ist keinesfalls neu. Doch muss kritisch mit neuen Konzepten umgegangen werden, da l&auml;ngst nicht allen Z&uuml;gen, die von der Industrie aufgrund st&auml;ndigen Modernisierungs- und Ver&auml;nderungsdruckes auf Schiene gebracht werden, auch ein substanzielles Verbesserungspotenzial innewohnt. Dennoch darf mit Spannung der n&auml;chste Schritt erwartet werden.</p></p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p>Literatur und Copyright der Abbildungen beim Verfasser</p> </div> </p>
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