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Interdisziplinäres Polytraumasymposium

<p class="article-intro">Das 3. Interdisziplinäre Polytraumasymposium, das am 24. Mai 2019 im Van-Swieten- Saal der Medizinischen Universität Wien abgehalten wurde, stand unter dem Motto „Kopf und Hals im Fokus“. Es wurde von der Abteilung für Unfallchirurgie der Universitätsklinik für Orthopädie und Unfallchirurgie Wien in Zusammenarbeit mit der ÖGU, der AUVA und der Internationalen Gesellschaft zur Erforschung von Hirntraumata/ International Neurotrauma Research Organization (IGEH/INRO) organisiert.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Polytrauma-Patienten mit begleitendem Sch&auml;del-Hirn- Trauma (SHT) stellen eine gro&szlig;e Herausforderung im unfallchirurgischen Alltag dar. Um eine optimale Versorgung zu gew&auml;hrleisten, kann es n&ouml;tig sein, dass zwei Teams gleichzeitig t&auml;tig sind, wobei ein Team lebensbedrohende Thorax-, Abdominal-, Becken- bzw. Extremit&auml;tenverletzungen behandelt, w&auml;hrend das andere Team bem&uuml;ht ist, die intrakranielle Blutung zu stoppen und den Hirndruck zu senken. Ist eine Parallelversorgung aufgrund von Personalknappheit nicht m&ouml;glich, muss die Behandlung des SHT hintangestellt werden. Da jedoch &bdquo;time is brain&ldquo; gilt, resultiert eine verz&ouml;gerte Versorgung des SHT in einer schlechteren Prognose f&uuml;r den Polytrauma- Patienten.<br /> Bedingt durch die sich &auml;ndernde Demografie und das zunehmend aktive Freizeitverhalten &auml;lterer Menschen steigt die Zahl der &uuml;ber 65-j&auml;hrigen Patienten mit SHT st&auml;rker als erwartet. Da die Betroffenen h&auml;ufig mit einem Gerinnungshemmer aufgrund kardiovaskul&auml;rer Begleiterkrankungen behandelt werden, kann bereits ein Sturz aus dem Stehen ein SHT hervorrufen. Hingegen ist bei j&uuml;ngeren Patienten in der Regel ein Hochrasanztrauma, meistens ein Verkehrsunfall, der Ausl&ouml;ser, wobei junge M&auml;nner im Alter von 20 bis 40 Jahren besonders h&auml;ufig betroffen sind.<br /> Leider wird im neuen Curriculum weder der Themenblock SHT ausreichend konkretisiert, noch wird die Verteilung seiner Versorgung auf die F&auml;cher Traumatologie, Neurochirurgie, An&auml;sthesie/Intensivmedizin und Notfallmedizin definiert. Daher m&ouml;chten die Mitglieder des Forschungsclusters &bdquo;Polytrauma und Sch&auml;delhirntrauma&ldquo; der Universit&auml;tsklinik f&uuml;r Orthop&auml;die und Unfallchirurgie Wien dazu beitragen, dass die wesentlichen Aspekte der Unfallchirurgie nicht verloren gehen und die hohe Qualit&auml;t der gegenw&auml;rtigen Versorgung von Polytrauma-Patienten erhalten bleibt. Intention ihrer Veranstaltungsreihe ist es, die notwendige interdisziplin&auml;re Zusammenarbeit im klinischen Bereich und in der Forschung aufzuzeigen, den Ist-Stand der Wissenschaft sowie in der Praxis erworbenes Wissen weiterzugeben und somit einen essenziellen Beitrag zur Ausbildung zuk&uuml;nftiger Fach&auml;rzte zu leisten.<br /> Obwohl gleichzeitig noch zwei gro&szlig;e nationale orthop&auml;disch-unfallchirurgische Veranstaltungen stattfanden, reisten 160 Teilnehmer aus ganz &Ouml;sterreich und vereinzelt auch aus dem Ausland zu dem Symposium an. Als Referenten konnten Koryph&auml;en aus dem In- und Ausland gewonnen werden. Diese zeigten sowohl erprobte Versorgungsstrategien als auch die Problematik der optimalen Therapiewahl anhand au&szlig;ergew&ouml;hnlicher Fallstudien auf. Besonders Letztere f&uuml;hrten zu einem lebhaften und aufschlussreichen Austausch zwischen aktiven und pensionierten Kollegen, der insbesondere den zahlreich anwesenden Studenten die gro&szlig;e Bandbreite der unfallchirurgischen Behandlungsoptionen von Polytrauma-Patienten verdeutlichte.<br /> Wie die von Jahr zu Jahr zunehmende Teilnehmerzahl zeigt, besteht in &Ouml;sterreich ein gro&szlig;es Interesse, den State of the Art auf dem Gebiet der Poly trauma-Versorgung sowie neueste Forschungserkenntnisse &bdquo;aus erster Hand&ldquo; zu erfahren. Diesbez&uuml;glich hat sich die Veranstaltungsreihe &bdquo;Interdisziplin&auml;res Polytraumasymposium&ldquo; als Fortbildungshighlight etabliert, das zu einem beliebten Treffpunkt ehemalig, gegenw&auml;rtig und zuk&uuml;nftig in die Polytrauma-Versorgung Eingebundener geworden ist. Aufgrund des gro&szlig;en Erfolges wird sie mit dem 4. Interdisziplin&auml;ren Polytraumasymposium, das am 15. Mai 2020 in Wien stattfinden wird, fortgesetzt.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Jatros_Ortho_1904_Weblinks_jatros_ortho_1904_s46_foto_negrin.jpg" alt="" width="450" height="365" /></p></p>
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