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3D-Druck von Keramik als vielseitiges Herstellungsverfahren für Medizinprodukte

<p class="article-intro">Das enorme Potenzial, das additiv gefertigte Keramik für die Medizintechnik hat, zeigt sich vor allem bei den vielseitigen Anwendungen, von denen hier einige exemplarisch vorgestellt werden sollen.</p>
<hr /> <p class="article-content"><p>Biokompatible und bioresorbierbare Keramiken sind in der Traumabehandlung sowie f&uuml;r orthop&auml;dische Anwendungen seit vielen Jahren etabliert. Zirkonoxid, Aluminiumoxid oder Siliciumnitrid stellen als Vertreter der Hochleistungskeramiken Materialien dar, die aufgrund ihrer herausragenden mechanischen Eigenschaften vor allem f&uuml;r Permanentimplantate und medizinische Instrumente geeignet sind. Hervorzuheben sind deren hohe mechanische Festigkeit, Abnutzungsbest&auml;ndigkeit, geringe thermische und fehlende elektrische Leitf&auml;higkeit sowie das fehlende Potenzial, Allergien auszul&ouml;sen. W&auml;hrend vom medizinischen Sektor vor allem hohe mechanische Anforderungen an Hochleistungskeramiken gestellt werden, werden von bioresorbierbaren Keramiken ganz andere Eigenschaften erwartet. Tricalciumphosphat und Hydroxylapatit geh&ouml;ren zur Klasse der bioresorbierbaren Keramiken und werden aufgrund ihrer &Auml;hnlichkeit mit dem anorganischen Anteil des Knochens f&uuml;r die Herstellung von bioresorbierbaren Implantaten verwendet. Durch Resorption des Materials w&auml;hrend des Heilungsprozesses k&ouml;nnen die Zellen mit notwendigen Ionen versorgt werden; gleichzeitig wird Platz f&uuml;r das Einwachsen der Zellen geschaffen. Im Idealfall verl&auml;uft der Abbau des k&uuml;nstlichen Materials gleich schnell wie das Wachstum des sich regenerierenden Gewebes, wodurch eine gewisse mechanische Grundstabilit&auml;t w&auml;hrend des gesamten Heilungsprozesses aufrechterhalten werden kann.<br />Generative Fertigungsverfahren (3DDruck) auf der Basis von Photopolymerisation stellen eine sehr effektive Methode zur Herstellung von hochkomplexen Bauteilen dar, die sich gerade im Bereich der Medizinproduktherstellung wachsenden Interesses erfreuen. Durch die Anwendung des &bdquo;Lithography-based Ceramic Manufacturing (LCM)&ldquo;-Prozesses ist es m&ouml;glich, eine Vielzahl von Keramiken, wie beispielsweise Zirkonoxid oder Hydroxylapatit (HA), in beinahe jede beliebige Form zu bringen, sowohl was die &auml;u&szlig;ere (Bauteilform) als auch die innere Geometrie (Porendesign) betrifft. Der LCM-Prozess basiert auf der selektiven Aush&auml;rtung photosensitiver, keramischer Suspensionen, in denen ein besonders hoher F&uuml;llgrad (hohe Packungsdichte an keramischen Partikeln) im Gr&uuml;nk&ouml;rper erreicht wird. Das ist eine Voraussetzung, um in weiterer Folge dichte und defektfreie keramische Bauteile erhalten zu k&ouml;nnen. Der Bauprozess folgt dabei einem Schicht-auf-Schicht-Prinzip; die CAD- (&bdquo;Computer aided design&ldquo;)-Datei wird virtuell in sehr d&uuml;nne Schichten unterteilt, welche dann nacheinander hergestellt und verbunden werden. Durch ortsaufgel&ouml;ste Belichtung der Suspension wird die organische Matrix vernetzt, und ein Komposit aus einem Polymernetzwerk und den Keramikpartikeln entsteht. Das Polymernetzwerk dient dabei als Binder zwischen den keramischen Partikeln und erlaubt damit die Formgebung. Bei der thermischen Nachbehandlung wird zun&auml;chst unter hohen Temperaturen die organische Matrix r&uuml;ckstandslos entfernt und durch Sintern bei Temperaturen jenseits der 1000 &deg;C der finale keramische Bauteil hergestellt.<br /> Der Einsatz des LCM-Prozesses f&uuml;r die Herstellung von Medizinprodukten erlaubt eine vergleichsweise einfache Anpassung der Implantatgeometrien an physiologische Strukturen von einzelnen Patienten bis hin zur Fertigung individualisierter Implantate. Damit k&ouml;nnen eine ideale Passform und eine einfachere Positionierung erreicht werden. Ausgehend von bildgebenden Verfahren (CT, MRT &hellip;) k&ouml;nnen so patientenspezifische Medizinprodukte mit hoher Genauigkeit gefertigt werden. Da das Verfahren ohne Werkzeuge (wie z.B. im Gegensatz zum Spritzguss) auskommt, ist die Herstellung von Losgr&ouml;&szlig;en ab einem Teil wirtschaftlich m&ouml;glich.</p>
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