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Behandlung polytraumatisierter Patienten – Gedanken und Fakten

<p class="article-intro">Die Versorgung schwerverletzter Menschen ist in den Aufgabenbereichen des Facharztes für Unfallchirurgie immer die schwierigste, aber damit auch die wertvollste Aufgabe gewesen. Wie im Editorial berichtet haben erhebliche Veränderungen im Umfeld der unfallchirurgischen und orthopädischen Facharztlandschaft stattgefunden. Diese werden möglicherweise auch Auswirkungen auf diese so sensible Aufgabe im Bereich der unfallchirurgischen Versorgung haben.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Zusammenf&uuml;hrung der F&auml;cher Unfallchirurgie und Orthop&auml;die</h2> <p>Bei bereits realisierten und noch weiter geplanten Ma&szlig;nahmen bleibt abzuwarten, was sie letztlich f&uuml;r die Versorgung von Polytraumen in &Ouml;sterreich bedeuten werden. Qualit&auml;t im Management der ersten Stunde war nicht so sehr durch unbegrenzte M&ouml;glichkeiten in der Ausstattung der Versorgungseinheiten oder eine breite Verf&uuml;gbarkeit an Konsiliar&auml;rzten gew&auml;hrleistet, sondern die Qualit&auml;t der fach&auml;rztlichen Kompetenz im Schockraum oder Notfall-OP war entscheidend. Diese wiederum war an ideale Voraussetzungen in der Ausbildung gekoppelt und wird dies auch weiter sein. Ich denke, dass Ausbildungsqualit&auml;t in der Behandlung von Schwerverletzten nur durch von Beginn an m&ouml;gliche kontinuierliche Pr&auml;senz der Auszubildenden im Schockraum und im Notfall-OP gesichert werden kann. Wesentliche Aspekte k&ouml;nnen nicht im &bdquo;H&ouml;rsaal&ldquo; vermittelt werden (&bdquo;learning by doing&ldquo;). Es erwachsen aus der Zusammenlegung der F&auml;cher noch nicht abzusehende Konsequenzen eben auch auf dem Ausbildungssektor und es wird sich erst zeigen, ob die theoretische Ausbildungsordnung zur Erlangung des neuen Facharztes einen mit der Vergangenheit vergleichbaren qualitativen Standard erreichen kann. <br />Bedenkt man die Arbeitsplatzverh&auml;ltnisse und die Entwicklung im Gesundheitswesen per se, so bin ich mir nicht sicher, ob personelle Notwendigkeiten und fachliche Qualifizierung in Zukunft gesichert sind, speziell im Bereich der Versorgung von polytraumatisierten Patienten. Es bleibt auch abzuwarten, ob und wie viele junge Kollegen sich nach Ende der Facharztausbildung f&uuml;r eine zus&auml;tzliche Qualifizierung im Schwerverletztenmanagement entscheiden werden, wie viele Kollegen dann noch tats&auml;chlich an dieser &bdquo;Front&ldquo; arbeiten werden wollen. <br />Begutachtet man generell die Inhalte der Ausbildung zum Sonderfach Orthop&auml;die und Traumatologie, so stellt sich auch die Frage, welche Ausbildungsst&auml;tten all diese Inhalte im Detail und Umfang auch tats&auml;chlich anbieten k&ouml;nnen. Die Problematik hinsichtlich der Ausbildung und der zuk&uuml;nftigen Versorgung des Sch&auml;delhirntraumas (SHT) beschreiben Anna Antoni und Johannes Leitgeb in ihrem Beitrag (siehe Seite 32). Hier sei noch angemerkt, dass Wissens- und Erfahrungsvermittlung f&uuml;r abdominelle Verletzungen in den Ausbildungsinhalten als angef&uuml;hrter Teilaspekt nun g&auml;nzlich fehlen.<br />Die avisierte (ausschlie&szlig;lich?) konsiliarchirurgische T&auml;tigkeit im Notfall ist aber selbst auch an den &ndash; immer als L&ouml;sung f&uuml;r die Zukunft genannten &ndash; Zentren infrage zu stellen, denn es ist nicht mehr gesichert, dass Fach&auml;rzte anderer chirurgischer F&auml;cher jederzeit und sofort zur Verf&uuml;gung stehen. Reduktionen der Journaldienste und teilweise realisierte Rufbereitschaften sind hier urs&auml;chlich. Es wird also meiner Meinung nach auch zuk&uuml;nftig an der F&auml;higkeit des patienten&uuml;bernehmenden Facharztes im Schockraum liegen, ob bei einer massiven intraabdominellen Blutung oder einer parenchymgef&auml;hrdenden Raumforderung im Sch&auml;del akut beantwortet werden kann, ob der betreffende Patient vor bleibenden Sch&auml;den bewahrt oder &uuml;berhaupt am Leben erhalten werden kann.<br />Zusammenf&uuml;hrende Literaturdurchforstung hat eine Letalit&auml;t bei Polytraumatisierten von 45 % innerhalb der ersten 60 Minuten ergeben. Im Zeitraum der ersten 4 Stunden versterben 34 % der Patienten. Der Zeitfaktor ist also nach wie vor ein enorm wichtiger Parameter, folglich auch eine m&ouml;glichst geringe Transportzeit, ebenso wie eine ad&auml;quate Erstversorgung durch den Notarzt am Berufungsort. Auffallend gering sind die Angaben zu Todesf&auml;llen sp&auml;ter als eine Woche nach Trauma (20 % ), Patienten betreffend, die an Sepsis oder Mono- oder Multiorganversagen gestorben sind.</p> <p>Anmerkung: Die oft fehlende definitive Abkl&auml;rung der eigentlichen Todesursache bei nicht durchgef&uuml;hrter Autopsie l&auml;sst eine repr&auml;sentative Beurteilung letaler Ausg&auml;nge mitunter nicht zu; andererseits bringen realisierte Nachforschungen oft &uuml;berraschende Details und definitiven Aufschluss &uuml;ber die eigentlich das Ableben verursachende Verletzung &ndash; Informationen, welche f&uuml;r zuk&uuml;nftige Aufgaben von gro&szlig;em Vorteil sein k&ouml;nnten.</p> <h2>Was betont werden muss</h2> <p>Initiale chirurgische Therapie bei polytraumatisierten Patienten ist Lebenserhalt, ist Chirurgie der ersten Minuten, keine definitive Ausbehandlung spezieller Verletzungen. Aus den Daten der Klinik l&auml;sst sich erheben, welche akutoperativen Ma&szlig;nahmen regelm&auml;&szlig;ig notwendig werden. Und das sind im Prinzip nach wie vor neben den frakturstabilisierenden Ma&szlig;nahmen, wenige weitere Eingriffe: Entlastungstrepanation, Thoraxdrainage (evtl. Thorakotomie) und Notfall-Laparotomie (Abb. 1).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1703_Weblinks_s39.jpg" alt="" width="1418" height="691" /></p> <h2>Abdominelle Verletzungen</h2> <p>Milzerhalt oder Milzexstirpation bei Ruptur des Organs sind regelm&auml;&szlig;ig Grund f&uuml;r eine Notfall-Laparotomie. Versorgung von D&uuml;nndarml&auml;sionen, L&auml;sionen im Bereich des Kolons, Blutstillung bei Leberlazerationen sowie die Versorgung von Verletzungen der Mesenterialgef&auml;&szlig;e sind in der Reihenfolge der Aufz&auml;hlung weitere Indikationen. Es sei angemerkt, dass abdominelle Verletzungen im Rahmen eines Polytraumas nur in etwa 25&ndash;30 % eine operative Intervention notwendig machen. Vor allem sind die meisten Leberverletzungen konservativ zu managen. Wichtig ist aber in diesem Zusammenhang eine strikt gef&uuml;hrte Observanz des Abdomens w&auml;hrend der gesamten Erstversorgungsphase, da recht oft dann doch &ndash; noch in der Akutphase &ndash; eine operative abdominelle Intervention notwendig wird.</p> <h2>Verletzungen des Beckenringes</h2> <p>Immer mehr in den Fokus r&uuml;cken Verletzungen des Beckens, wobei die Behebung von Instabilit&auml;ten &ndash; auf individuell angepasste Weise &ndash; im Vordergrund steht. Externe Kompression wirkt in vielen F&auml;llen kreislaufstabilisierend, regelm&auml;&szlig;ig m&uuml;ssen jedoch intrapelvine Blutungen additiv im Sinne eines &bdquo;Packings&ldquo; versorgt werden (Abb. 2a). Ebenfalls recht frequent sind Rupturen der Harnblase oder der Harnr&ouml;hre zu versorgen; Ma&szlig;nahmen sind Abdichten des Organs und Schienung der Harnr&ouml;hre in Kombination mit einem suprapubischen Ableitungssystem (Abb. 2b).<br />In der Literatur wird zunehmend eine operativ-osteosynthetische Fr&uuml;hversorgung (innerhalb der ersten 48 Stunden) angesprochen, leider sind die hierzu aufgefundenen Publikationen nicht geeignet, diese Empfehlung auch wirklich zu geben. In unserer Krankenklientel waren die allermeisten Patienten mit einer dislozierenden Beckenverletzung nicht in einer Verfassung, die eine solche Fr&uuml;hversorgung erm&ouml;glicht h&auml;tte. Einzig Stabilisierungen des vorderen Beckenringes bei anders bedingtem ventralem Zugang oder im Anschluss an eine Laparotomie finden sich regelm&auml;&szlig;ig.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2017_Jatros_Ortho_1703_Weblinks_s39_2.jpg" alt="" width="1418" height="739" /></p> <h2>Wirbels&auml;ule</h2> <p>Eine Verletzung der Wirbels&auml;ule als Teil einer Polytraumatisierung findet sich bei etwa 20&ndash;30 % der Patienten (11 % mit einem AIS von 3&ndash;6, 1,3 % letale Verletzungen), wobei nur im Einzelfall eine sofortige Intervention im Sinne einer Stabilisierung mit Dekompression des R&uuml;ckenmarks n&ouml;tig ist.</p> <h2>Diagnostik</h2> <p>Was die Diagnostik betrifft, ist in der Literatur einheitlich festgelegt, dass eine initial durchgef&uuml;hrte computertomografische Abkl&auml;rung als Standard angesehen wird. Diese radiologische Abkl&auml;rung mit sofortiger Befundung, gemeinsam mit einem FA f&uuml;r Radiologie, beinhaltet die Untersuchung des Sch&auml;dels, der Halsregion mit HWS, Thorax und Abdomen, Wirbels&auml;ule und Becken. Bei Bedarf sind die Untersuchungen durch CT-Angiografien zu erg&auml;nzen, beispielsweise bei Verdacht auf L&auml;sion/Verschluss einer A. vertebralis bei Sch&auml;delbasisverletzungen oder HWS-Traumen(!), bei massivem Blutverlust im Beckenbereich zur Auffindung von Blutungsquellen, evtl. mit konsekutiver radiologischer Intervention, und selbstverst&auml;ndlich auch f&uuml;r die Diagnostik der Strombahnen der Extremit&auml;ten bei vorhandenen Isch&auml;miezeichen.</p> <h2>Definition</h2> <p>Nach wie vor f&uuml;hrt in der Literatur eine sehr uneinheitliche Definition der Schwerverletzten zu Inkongruenzen in statistischen Auswertungen. Sowohl die Schwere des vorliegenden Verletzungsmusters als auch die Interpretation des Therapieverlaufs und des klinischen Ergebnisses werden durch die sehr unterschiedlichen Bewertungsparameter verzerrt. Eine Vielzahl an literaturzusammenfassenden R&uuml;ckschauen der letzten Jahre beklagt diese Uneinheitlichkeit und fordert dringlich Verbesserungen. Einen letzten Anlauf zu einer einheitlichen und sinnvollen Definition haben die Kollegen Pape et al mit einem Konsensuspapier gestartet und mit der &bdquo;Berliner Definition&ldquo; eine sehr konstruktive Grundlage vorgelegt. Hier gilt der Aufruf, diese Definition zumindest europaweit &ndash; besser w&auml;re global &ndash; anzunehmen und anzuwenden. Auch stellt sich die Frage, welche Patienten in die Datenerfassung aufgenommen werden. Werden alle Schwerverletzten ber&uuml;cksichtigt, also auch jene, die vor Ort versterben, oder nur jene, welche lebend eine Versorgungseinheit erreichen? Oder aber erfasst man, wie in manchen Zusammenstellungen realisiert, nur die Patienten, die eine Erstbehandlungsphase &uuml;berleben? Der Stellenwert des Polytraumas wird an statistischen Daten gemessen, Einheitlichkeit ist hier dringlich gefordert. Insgesamt verungl&uuml;ckten im Jahr 2014 in &Ouml;sterreich rund 850 000 Menschen bei Unf&auml;llen, dies entspricht einer Zunahme um 46 % seit 2002 (Kuratorium f&uuml;r Verkehrssicherheit, European Injury Database).</p> <h2>Das Polytrauma hat &bdquo;&uuml;berlebt&ldquo; &ndash; es ist nur &auml;lter (und kr&auml;nker)</h2> <p>Statistisch auff&auml;llig ist die deutliche Etablierung der geriatrischen Krankenklientel im Zusammenhang mit diesem Thema. Erschreckend stark gestiegen ist in den letzten 10 Jahren die Zahl der &uuml;ber 70-j&auml;hrigen Patienten, die eine solche Verletzungskombination aufweisen. Alte Patienten sind die am raschesten wachsende Gruppe an Polytraumatisierten: Laut Daten des DGU-Traumaregisters ist das durchschnittliche Lebensalter der Polytraumapatienten in den letzten 15 Jahren von 37 auf nahezu 49 Jahre angestiegen. Dies stimmt auch f&uuml;r die weitere Zukunft nachdenklich, f&uuml;hrt man sich die Entwicklung der Alterspyramide vor Augen: eine Entwicklung, die eigentlich auf allen Sektoren der medizinischen Versorgung und Pflege alarmgebend sein sollte.<br />Aufgrund von Komorbidit&auml;ten und Gebrechlichkeit weisen &auml;ltere Patienten eine erh&ouml;hte Mortalit&auml;t in der Akutphase sowie ein erh&ouml;htes Risiko f&uuml;r das Erleiden schwerwiegender Komplikationen wie Pneumonie, ARDS, Sepsis oder Multiorganversagen auf.<br />Von 337 Patienten, die zwischen 2012 und 2015 an der Universit&auml;tsklinik f&uuml;r Unfallchirurgie aufgrund einer Polytraumatisierung oder eines schweren SHT versorgt wurden, waren 186 Patienten j&uuml;nger als 50 Jahre (55 % ), 151 Patienten waren &auml;lter als 50 (45 % ). In der Gruppe der Patienten &uuml;ber 50 hatten 110 Patienten (73 % ) relevante vorbekannte Erkrankungen, aber auch 80 Patienten (43 % ) der j&uuml;ngeren wiesen solche auf. Es findet sich generell ein Anstieg der Erkrankungen des kardiovaskul&auml;ren Systems (11 % vs. 67 % ), des neurologischen Formenkreises (14 % vs. 21 % ) sowie der onkologischen Erkrankungen (0,01 % vs. 0,1 % ).<br />Neben den per se zu erwartenden schlechteren Therapieerfolgsaussichten bei betagten Menschen, auch bedingt durch beispielsweise breit angewendete blutgerinnungshemmende Therapien, Komorbidit&auml;ten und reduzierte Abwehrkraft, kommt allgemein eine geringere Widerstandskraft gegen&uuml;ber Verletzung und konsekutiver Sekund&auml;rproblematik hinzu.<br />&Uuml;berdies ist festzustellen, dass der prozentuelle Anteil eines SHT in dieser Patientengruppe noch deutlich h&ouml;her liegt als bei j&uuml;ngeren Polytraumatisierten (70 % versus 48 % bei unserer Krankenklientel). Generell gilt, dass alte Schwerstverletzte eine h&ouml;here Rate an ernsten Komplikationen erleiden, auch wenn die Schwere der Einzelverletzungen nicht hoch ist.<br />Ich bin nicht der Meinung, dass zum jetzigen Zeitpunkt speziell neue Richtlinien f&uuml;r eine polytraumatisierte geriatrische Patientenklientel notwendig sind, aber eine besondere Zuwendung bzw. Aufmerksamkeit und die Beachtung oft deutlich anderer notwendiger Behandlungsvoraussetzungen sind Pflicht. Regelm&auml;&szlig;ig werden &auml;ltere Patienten f&auml;lschlicherweise als nicht polytraumatisiert eingestuft und daher nicht entsprechend avisiert und zeitverz&ouml;gert behandelt. <br />Die Erkenntnisfindung &uuml;ber diese &bdquo;gewachsene&ldquo; Aufgabe des Polytraumas im h&ouml;heren Alter leidet in der Literatur ebenfalls unter uneinheitlich festgelegter Definition und nicht konklusiver Krankenpopulation. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen sind an exakte einheitliche Definitionen und vergleichbare Ein- und Ausschlusskriterien gebunden. Nur streng klassifizierte Dokumentation kann Einzelparameter aussagekr&auml;ftiger werden lassen (u.a. Komorbidit&auml;ten, laufende medikament&ouml;se Therapien, Knochenqualit&auml;t). Dies ist absolut eine Aufgabe f&uuml;r die n&auml;chste Zukunft!</p> <h2>Forschung</h2> <p>Das Hauptaugenmerk der wissenschaftlichen Forschung im Bereich Polytrauma liegt seit einigen Jahren auf der Identifikation und Validierung geeigneter Biomarker. Solche biologischen Merkmale, die objektiv gemessen werden k&ouml;nnen und auf biologische oder krankhafte Prozesse im K&ouml;rper hinweisen k&ouml;nnen, finden sich bei Schwerverletzten etwa als Nachweisindikatoren f&uuml;r ein SHT oder eine parenchymale Sch&auml;digung des Lungengewebes (z.B. Quantifizierung pulmonaler Kontusionen). Auch f&uuml;r die Reevaluierung der Prognose als Pr&auml;diktor f&uuml;r Komplikationen wie Sepsis, ARDS, Pneumonie und akutes Nierenversagen sowie f&uuml;r die Evaluierung der Therapieeffizienz werden Biomarker zunehmend genutzt. Andere aktuelle wissenschaftliche Datenerhebungen besch&auml;ftigen sich meist in Form von retrospektiven Studien und Reviews mit der Analyse der klinischen Ergebnisse bez&uuml;glich spezifischer Verletzungsarten bzw. Verletzungskombinationen.</p> <h2>Schlussbemerkung</h2> <p>Das Argument eines eventuellen Bedarfsr&uuml;ckganges im Bereich der Versorgung von Schwerverletzten, gest&uuml;tzt auf die Errungenschaften im Bereich der Verkehrssicherheit und durch Effizienz der Unfallpr&auml;vention im Arbeitsplatzbereich, wird durch Ereignisse wie 9/11 oder durch schreckliche Vorf&auml;lle in Europa in den letzten Jahren (mit einer Vielzahl an Schwerstverletzten &bdquo;on time&ldquo;) extrem geschw&auml;cht. Die politische und gesellschaftliche Entwicklung ist eher Anlass, f&uuml;r mehr Kapazit&auml;t und Vorhalt zu sorgen als wom&ouml;glich Schwerstverletztenversorgung in &Ouml;sterreich zu einem Randproblem zu verniedlichen. Diese teuren und aufwendigen Patientenf&auml;lle sind jedoch von den Kostentr&auml;gern nicht gerne gesehen und werden auch sehr gerne in andere &bdquo;Bereiche&ldquo; verschoben. Auch sind es Patienten, die in der &Ouml;ffentlichkeit als eigene Patientengruppe nicht vertreten sind und deren Schicksal im Allgemeinen nicht ausreichend kritisch wahrgenommen wird. Es w&auml;re meiner Meinung nach jedenfalls fatal, in der heutigen Zeit, bei eingetretenen gesellschaftlichen Ver&auml;nderungen und anstehenden bedrohlichen Szenarien, der Effizienz und der Qualit&auml;t auf dem Sektor Polytraumamanagement nicht ausreichend Stellenwert zu geben.</p></p>
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