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Studie etabliert Protokolle für direktes orales Antikoagulans bei Kindern
Jatros Digital
30
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09.12.2019
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<p class="article-intro">Eine klinische Phase-III-Studie bestätigt, dass Kinder mit venösen Thromboembolien (VTE) mit dem direkten oralen Antikoagulans Rivaroxaban unter Verwendung von Formulierungen und Dosierungsschemata, die auf Kinder von der Geburt bis zum Alter von 17 Jahren zugeschnitten sind, sicher und wirksam behandelt werden können.</p>
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<p class="article-content"><p>Die Ausweitung der Anwendung von Medikamenten von Erwachsenen auf Kinder ist kompliziert. Abgesehen von den enormen Größenunterschieden, metabolisieren Kinder Medikamente anders als Erwachsene, was dazu führen kann, dass im Laufe eines Tages zwei bis drei kleinere Dosen anstatt einer einzigen größeren Dosis verabreicht werden müssen.</p> <p>Die am ASH-Kongress präsentierte Phase-III-Studie wurde von 2014 bis 2018 durchgeführt. 365 Kindern von Geburt bis zu einem Alter von 17 Jahren wurde Rivaroxaban Körpergewicht-adjustiert verabreicht. Etwa 38 % der Studienteilnehmer erhielten Rivaroxaban in Tablettenform und 62 % erhielten eine flüssige Formulierung. Der Wirkstoff wurde einmal, zweimal oder dreimal täglich verabreicht.</p> <p>Es wurde festgestellt, dass die Dosierungsprotokolle der Studie im Vergleich zu Erwachsenen, die täglich eine 20mg-Tablette Rivaroxaban erhielten, zu einem ähnlichen Ausmaß an Exposition und ähnlichen Ergebnissen in Bezug auf Wirksamkeit, Blutungen und Nebenwirkungen führten. Die Ergebnisse der Bildgebung zeigten, dass die VTE bei etwa 80 % der Kinder, die Rivaroxaban einnahmen, stabilisiert oder verbessert war, während nur 0,6 % eine symptomatische rezidivierende VTE aufwiesen. Die flüssige Formulierung erwies sich auch als annehmbar und schmackhaft.</p> <p>„Kinder, die an einer VTE leiden, haben normalerweise schwerwiegende Krankheiten wie Krebs, Herzprobleme oder Magen-Darm-Erkrankungen. Daher ist es schwierig, Arzneimittelwechselwirkungen bei der Verwendung von Antikoagulanzien zu vermeiden. Standardoptionen wie Coumadin und Heparin können zusammen mit anderen Arzneimitteln schwierig anzuwenden sein und erfordern oft häufige Injektionen und Laborüberwachung. Direkte orale Antikoagulanzien sind vorteilhaft, da sie nur wenige Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten aufweisen und einfach zu verabreichen sind“, so der Studienleiter Dr. Young.</p></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p>Young G et al.: Rivaroxaban for treatment of pediatric venous thromboembolism. An Einstein-Jr phase III dose-exposure-response evaluation. ASH Annual Meeting 2019, abstract #164</p>
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