
Olaparib-Erhaltung auch nach PARP-Inhibitor-Therapie effektiv
Bericht: Dr. Ine Schmale
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Die Erhaltungstherapie mit einem PARP-Inhibitor ist beim Ovarialkarzinom für viele Patientinnengruppen bereits Standard. Dass der Einsatz von Olaparib auch nach bereits erfolgter PARP-Inhibitor-Therapie eine effektive Option sein kann, wurde in der Phase-III-Studie OReO/ENGOT Ov-38 gezeigt.
Neu mit einem Ovarialkarzinom diagnostizierte Patientinnen sowie Patientinnen mit Platin-sensitivem Krankheitsrückfall ohne vorherige PARP-Inhibitor-Therapie erhalten bei komplettem oder partiellem Ansprechen auf die Chemotherapie bereits einen PARP-Inhibitor als Standard. In der OReO/ENGOT-Ov-38-Studie erhielten Patientinnen nun auch nach vorheriger Behandlung mit einem PARP-Inhibitor bei kompletter oder partieller Remission nach letzter vorausgegangener Platin-haltiger Therapie oder ohne Krankheitszeichen nach Resektion in einer BRCA-mutierten und einer BRCA-unmutierten Kohorte 2:1-randomisiert eine Erhaltungstherapie mit Olaparib oder Placebo. Primärer Studienendpunkt war das Prüfarzt-beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS).
Im Ergebnis wurde sowohl für Patientinnen der BRCA-mutierten Gruppe (HR: 0,57; 95% CI: 0,37–0,87; p=0,022) als auch für die BRCA-unmutierten Patientinnen (HR: 0,43; 95% CI: 0,26–0,71; p=0,0023) ein signifikanter PFS-Vorteil für die erneute PARP-Inhibitor-Behandlung beobachtet. Das mediane PFS wurde durch die Olaparib-Gabe in der BRCA-mutierten Kohorte von 2,8 auf 4,3 Monate und in der BRCA-unmutierten Kohorte von 2,8 auf 5,3 Monate verlängert. In einer exploratorischen Analyse wurde zudem festgestellt, dass innerhalb der BRCA-unmutierten Kohorte kein Unterschied im Therapieerfolg von Olaparib zwischen bezüglich einer homologen Rekombinations-Defizienz (HRD) positiven und negativen Patientinnen bestand.
Es wurden keine neuen Sicherheitssignale gesehen. Nur bei 3% bzw. 1% der Patientinnen der beiden BRCA-Kohorten wurde die Therapie mit Olaparib abgebrochen. Im Wesentlichen waren die Nebenwirkungen von Grad 1–2.
Damit bestätigt die OReO/ENGOT Ov-38-Studie für intensiv vorbehandelte Patientinnen mit Ovarialkarzinom, dass eine erneute Olaparib-Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine Platin-basierte Chemotherapie eine signifikante Verlängerung des PFS im Vergleich zu Placebo bewirken kann, unabhängig vom BRCA-Mutationsstatus.
Quelle
Pujade-Lauraine E et al.: Maintenance olaparib rechallenge in patients with ovarian carcinoma previously treated with a PARP inhibitor: Phase IIIb OReO/ENGOT Ov-38 trial. ESMO 2021, Abstr. #LBA33