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Nierenzellkarzinom

Cabozantinib ist wirksame Zweitlinienoption

<p class="article-intro">Cabozantinib ist ein Tyrosinkinaseinhibitor (TKI), der u.a. an MET, VEGFR und AXL bindet. Die randomisierte Phase-III-Studie METEOR zeigte eine signifikante Überlegenheit im progressionsfreien Überleben (PFS), dem primären Studienendpunkt, von Cabozantinib gegenüber Everolimus beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom nach Therapieversagen wenigstens eines VEGFR-TKIs. Der PFS-Vorteil betrug 3,6 Monate mit einer Risikoreduktion von 49 % . Beim ASCO wurden nun die Ergebnisse des sekundären Endpunkts Gesamtüberleben (OS) präsentiert (Abstr. #4506).</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die METEOR-Studie schloss 658 Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom (aRCC) und einem Progress auf wenigstens eine vorangegangene VEGFR-TKI-Therapie innerhalb von 6 Monaten ein. Die Patienten erhielten randomisiert 60mg Cabozantinib oder 10mg Everolimus bis zum Verlust eines klinischen Vorteils durch die Behandlung oder nicht tolerierbaren Toxizit&auml;ten. Ein Cross-over war im Studienprotokoll nicht erlaubt. F&uuml;r die Mehrheit der Patienten (70&ndash;71 % ) war die Studienmedikation die zweite Therapielinie, 29&ndash;30 % hatten bereits zwei oder mehr Therapien vor Einschluss in die Studie erhalten. 62&ndash;64 % wurden bereits mit Sunitinib, 41&ndash;42 % mit Pazopanib, 16&ndash;17 % mit Axitinib und 6&ndash;9 % mit Sorafenib vorbehandelt. Ein Drittel der Patienten hatte eine Radiotherapie erhalten und 85&ndash;86 % waren nephrektomiert. Der prim&auml;re Studienendpunkt wurde erreicht: Das mediane PFS betrug 7,4 Monate unter Cabozantinib versus 3,9 Monate unter Everolimus (HR: 0,51; p&lt;0,0001). Ein Ansprechen zeigten 17 % versus 3 % der Patienten laut unabh&auml;ngigen Beobachtern und 24 % versus 4 % laut den Pr&uuml;f&auml;rzten. Der Vorteil im PFS &uuml;bertrug sich auf das OS. Im Median lebten Patienten im Cabozantinib-Arm 21,4 Monate und im Everolimus-Arm 16,5 Monate (HR: 0,66; p=0,0003). Die Ka- plan-Meier-Kurven separierten fr&uuml;h und blieben &uuml;ber den kompletten Studienzeitraum getrennt (Abb. 1).</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Leading Opinions_Innere_1604_Weblinks_Seite93.jpg" alt="" width="738" height="572" /></p> <p>Der f&uuml;r den Cabozantinib-Arm beobachtete &Uuml;berlebensvorteil best&auml;tigte sich &uuml;ber alle untersuchten Subgruppen: Die Ergebnisse mit Sunitinib oder Pazopanib als alleinige Vortherapie waren vergleichbar. Bei Patienten mit Knochenmetastasen reduzierte Cabozantinib im Vergleich zu Everolimus das Risiko zu versterben um 46 % . Patienten mit Knochenmetastasen &uuml;berlebten im Median 20,1 vs. 12,1 Monate (HR: 0,54). Wiesen Patienten Knochen- und Viszeralmetastasen auf, so &uuml;berlebten sie median 20,1 vs. 10,7 Monate (HR: 0,45). M&ouml;glicherweise beeinflusst Cabozantinib direkt den Knochenstoffwechsel. Daher solle f&uuml;r diese prognostisch schlechte Gruppe die Wirkung von Cabozantinib auf den Knochenstoffwechsel und auf Knochenmetastasen gesondert untersucht werden, bemerkte Diskutant Daniel J. George vom Duke Cancer Institute. Die Nebenwirkungen waren in der aktualisierten Auswertung mit dem bereits beobachteten Sicherheitsprofil vergleichbar. Therapie-assoziierte Nebenwirkungen konnten mit Dosismodifikationen effektiv kontrolliert werden. Es brachen 12 % der Patienten im Cabozantinib-Arm und 11 % im Everolimus-Arm die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen ab.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: ASCO Annual Meeting 2016, 3. bis 7. Juni 2016, Chicago </p>
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