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Signifikante Reduktion kardiovaskulärer Todesfälle
Jatros
30
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27.10.2016
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<p class="article-intro">Im Rahmen des ADA-Kongresses in New Orleans wurden die Ergebnisse der LEADER-Studie<sup>1</sup> vorgestellt. Für den GLP-1-Rezeptoragonisten Liraglutid (Victoza®) zeigte sich eine Senkung des Risikos für kardiovaskulären Tod, nicht tödlichen Myokardinfarkt oder nicht tödlichen Schlaganfall bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen im Vergleich zu Placebo (Abb. 1). Außerdem ergab sich eine Reduktion der Gesamtmortalität und von Nierenerkrankungen.</p>
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<p class="article-content"><h2>Signifikante Reduktion der kardiovaskulären Todesfälle</h2> <p>An der randomisierten, doppelblinden Studie nahmen 9.340 Erwachsene älter als 60 Jahre mit Typ-2-Diabetes und erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen teil. Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen randomisiert: Liraglutid (n=4.668) und Placebo (n=4.672), jeweils zusätzlich zur Standardbehandlung (orale Antidiabetika und/oder Insulin). Liraglutid wurde täglich injiziert und die ersten Wochen um +0,6mg titriert (initial 0,6mg, 2. Woche 1,2mg, 3. Woche 1,8mg). Mit durchschnittlich 3,8 Jahren Follow-up ist die LEADER-Studie die längste Studie zur kardiovaskulären Sicherheit unter einem Antidiabetikum.</p> <p>Studienteilnehmer, die Liraglutid bekamen, hatten ein um 13 % geringeres Risiko für Eintreten des primären kombinierten Endpunktes (MACE – „major adverse cardiovascular event“) aus kardiovaskulärem Tod, nicht tödlichem Myokardinfarkt oder nicht tödlichem Schlaganfall im Vergleich zur Placebogruppe. Es zeigten sich ein um 22 % geringeres Risiko für kardiovaskulären Tod, ein um 15 % geringeres Risiko für Gesamtmortalität und ein um 22 % geringeres Risiko für eine neu auftretende Nieren­erkrankung, so der ­Erstautor der Studie, Steven Marso, Dallas, Texas. <img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2016_Jatros_Kardio_1604_Weblinks_seite27.jpg" alt="" width="" height="" /></p> <h2>Positive Effekte auf HbA<sub>1c</sub> und Gewicht</h2> <p>Bernard Zinman, Toronto, Kanada, präsentierte die klinischen Ergebnisse. Mit einem mittleren HbA<sub>1c</sub>-Wert von 8,7 % in beiden Gruppen zu Beginn der Studie erreichten Patienten unter Liraglutid im Vergleich zu Placebo eine signifikante Reduktion des HbA<sub>1c</sub>-Werts. Weiterhin wurden ein Gewichtsverlust der Patienten unter Liraglutid (–2,3kg) im Vergleich zu den Patienten unter Placebo sowie eine Reduktion des systolischen Blutdrucks (–1,2mmHg) und eine Erhöhung des diastolischen Blutdrucks (+0,6mmHg) festgestellt. Hypoglykämien traten in der Liraglutid-Gruppe seltener auf.</p> <p>Mögliche unerwünschte Nebenwirkun­gen stellte Michael Nauck, Bochum, vor. Der Anteil der Studienteilnehmer mit unerwünschten Nebenwirkungen war in der Liraglutid- und in der Placebogruppe vergleichbar (62,3 % bzw. 60,8 % , p=0,12). Liraglutid war assoziiert mit gastroin­testinalen Ereignissen sowie einer Erhöhung der Pankreasenzyme und der Herzfrequenz. Die Studie wurde von 96,8 % der Patienten beendet. Die „number needed to treat“ (NNT), um in drei Jahren bei ­einer Person ein Ereignis zu verhindern, lag für MACE bei 66 Personen und für Tod aufgrund jeglicher Ursache bei 98 Personen.</p></p>
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
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<p><strong>1</strong> Marso SP et al: Liraglutide effect and action in diabetes: evaluation of cardio­vascular outcome results – a long-term evaluation. N Engl J Med 2016; in press. DOI: 10.1056/</p>
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