
PARALLAX: neues zu Sacubitril/Valsartan bei HFpEF
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Die Studie PARALLAX erreicht einen ihrer beiden Co-primären-Endpunkte. Sacubitril/Valsartan reduziert bei Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Auswurffraktion das NT-proBNP, verbessert aber nicht die Sechs-Minuten-Gehstrecke. Dennoch wurden interessante Erkenntnisse zu Hospitalisierungen und Veränderung der Nierenfunktion gewonnen.
Heterogene Ergebnisse in PARAGON-HF
Während beim Management der Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (HFrEF) in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt werden konnten, gibt es für die Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Auswurffraktion (HFpEF) bislang keine wirksame und zugelassene Therapie. Die Hoffnungen, die in den ARNI Sacubitril/Valsartan gesetzt worden waren, erfüllten sich in der Studie PARAGON-HF1 nicht, deren primärer Endpunkt nicht, bzw. nur zum Teil erreicht wurden, da Subgruppenanalysen auf Heterogenität hinwiesen. Daher könnte in einigen dieser Subgruppen Sacubitril/Valsartan dennoch wirksam sein.
NT-proBNP und Sechs-Minuten-Gehstrecke
Prof. Dr. Burkert Pieske von der Charité Universitäts-Medizin Berlin weist im Rahmen der Präsentation der PARALLAX-Studie auf die Häufigkeit der HFpEF und auf die Belastung hin, die diese Erkrankung für die Betroffenen darstellt. Zwar gäbe es keine zugelassene Therapie für die HFpEF, doch erhalten viele Patienten aufgrund der bei HFpEF häufigen und zahlreichen Komorbiditäten einen ACE-Hemmer oder Angiotensinrezeptorblocker. Vor diesem Hintergrund wurde die Studie PARALLAX initiiert, die die Wirkung von Sacubitril/Valsartan im Vergleich zu individualisierter Hintergrundtherapie (Enalapril, Valsartan oder Placebo) untersuchte.
Die beiden Co-primären-Endpunkte von PARALLAX waren die Änderung des NT-proBNP über 12 Wochen und die Änderung der Sechs-Minuten-Gehstrecke über 24 Wochen. In die Studie eingeschlossen wurden 2572 Patienten mit HFpEF, die randomisiert entweder Sacubitril/Valsartan, ihre gewohnte RAS-Medikation (Enalapril oder Valsartan) oder, falls sie keine RAS-Medikation einnahmen, Placebo erhielten. Die Patienten waren im Mittel 73 Jahre alt, 51% waren Frauen. Die mittlere linksventrikuläre Auswurffraktion betrug 56%.
Co-primärer-Endpunkt nicht erreicht
Die Studie erreichte ihren ersten Co-primären-Endpunkt. Nach 12 Wochen zeigten Patienten in der Sacubitril/Valsartan-Gruppe im Vergleich zur optimalen Standardtherapie eine um 16,4% grössere Reduktion des NT-proBNP-Spiegels (p<0,0001). Der zweite Co-primäre-Endpunkt wurde hingegen verfehlt. Nach 24 Wochen Behandlung hatte die Sechs-Minuten-Gehstrecke in beiden Studienarmen zugenommen, wobei jedoch kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen feststellbar war (mittlere Differenz 2,5m; 95% CI –8,5-3,5m; p=0,79).
Auch in Bezug auf die sekundären Endpunkte wurden keine Unterschiede zwischen den Gruppen gefunden. Hinsichtlich der Lebensqualität erwies sich Sacubitril/Valsartan zwar nach vier Wochen als überlegen, die Differenz verschwand allerdings bis Woche 24. Keine Unterschiede ergaben sich bei den Veränderungen der NYHA-Klasse zwischen den Gruppen.
Interessantes zu Hospitalisierungen und Nierenfunktion
Schwere unerwünschte Wirkungen traten in beiden Armen gleich häufig auf. Dabei zeigte sich, dass Ereignisse im Zusammenhang mit Herzinsuffizienz (Hospitalisierungen, Verschlechterung der Herzinsuffizienz etc.) bei Patienten unter konventioneller Therapie häufiger auftraten. In der Folge wurde eine Post-hoc-Analyse durchgeführt, die in der Sacubitril/Valsartan-Gruppe ein um 50% reduziertes Risiko von Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz zeigte (p=0,005). Darüber hinaus zeigten Patienten in der Sacubitril/Valsartan-Gruppe über 24 Wochen eine signifikant geringere Abnahme der Nierenfunktion.
Quelle:
Pieske B: PARALLAX: Sacubitril/Valsartan versus Individualized RAAS Blockade in Patients with HFpEF. ESC-Kongress 2020; Hot Line: Live-Präsentation, 30. 8. 2020
Literatur:
1 Solomon SD et al.: Angiotensin–Neprilysin Inhibition in Heart Failure with Preserved Ejection Fraction. N Engl J Med 2019; 381: 1609-20
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