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Koronare Herzkrankheit (KHK)

Medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung nach Revaskularisation

Die medikamentöse Therapie nach Revaskularisation ist ein essenzieller Bestandteil der Behandlung von Patient:innen mit koronarer Herzkrankheit (KHK). Ziel der Therapie sind die Prävention von kardiovaskulären (CV)Ereignissen sowie die Reduktion von belastungsinduzierter Ischämie und pektanginösen Beschwerden.

Um kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern, werden Thrombozytenaggregationshemmer (TAH), orale Antikoagulanzien (OAK), lipidsenkende Medikamente sowie Medikamente, die in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System eingreifen, eingesetzt.1 Bei den TAH bildet die lebenslange Therapie mit Aspirin (75–100mg/Tag) die Grundlage und ist bei allen Patient:innen, die diese Therapie vertragen, empfohlen. Sie wird nach perkutaner Revaskularisation um einen potenteren TAH aus der Gruppe der P2Y12-Inhibitoren ergänzt. Dazu gehören Clopidogrel und Prasugrel, die zunächst verstoffwechselt werden und dann P2Y12 irreversibel hemmen, und Ticagrelor, ein reversibler P2Y12-Inhibitor,der keine metabolische Aktivierung benötigt. Nach einer elektiven und unkomplizierten perkutanen Revaskularisation wird die Therapie mit Aspirin unabhängig vom Stenttyp um Clopidogrel (75mg/Tag) für zumindest 6 Monate ergänzt. Bei sehr hohem Blutungsrisiko kann die Dauer der Clopidogrel-Therapie auf 1–3Monate reduziert werden. Prasugrel (10mg/Tag bzw. 5mg/Tag bei Körpergewicht von <60kg oder Alter >75Jahre) und Ticagrelor (90mg 2-mal täglich) werden nach einem akuten Koronarsyndrom zusätzlich zu Aspirin für 1 Jahr eingesetzt. Zudem können Prasugrel und Ticagrelor bei erhöhtem Risiko für eine Stentthrombose oder bei Aspirinunverträglichkeit eingesetzt werden. Bei Vorliegen eines Vorhofflimmerns ist nach unkomplizierter perkutaner Revaskularisation eine OAK mit einem nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulans (NOAK) anstelle der Therapie mit Aspirin empfohlen. NOAK sollten mit Clopidogrel und nie mit Prasugrel oder Ticagrelor und Aspirin verordnet werden. Bei Patient:innen mit erhöhtem Risiko für gastrointestinale Blutungen sollte an die Gabe von Protonenpumpen-Inhibitoren gedacht werden.

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