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Herzerkrankungen und Angina pectoris in Österreich
Jatros
30
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27.02.2020
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<p class="article-intro">Die Angina pectoris gilt als Kardinalsymptom der koronaren Herzkrankheit (KHK) aus dem Formenkreis der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Rahmen eines Pressegesprächs verdeutlichte Prim. Priv.-Doz. Dr. Georg Delle Karth, Abteilung für Kardiologie, Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf, die Problematik der Situation von Angina-pectoris(AP)-Patienten in Österreich.</p>
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<p class="article-content"><p>Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die Todesursache Nr. 1 in Europa. 52 % aller Frauen und 42 % aller Männer sterben daran. Zudem verbringen Menschen in Österreich mehr als 10 Jahre ihres Lebens bei nur mittelmäßiger Gesundheit und rund 3 Jahre bei schlechter Gesundheit. Auch hier sind Frauen stärker betroffen. Wesentlicher Faktor bei der Entstehung einer koronaren Herzerkrankung bzw. – nach neuer Definition der ESC – eines chronischen Koronarsyndroms ist die Atherosklerose. Die Risikofaktoren sind unter anderem Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Adipositas, erhöhtes Cholesterin, Alter, genetisches Risiko, passiver Lebensstil, chronische Entzündungen, metabolisches Syndrom sowie Nierenerkrankungen.</p> <h2>Angina pectoris in Österreich</h2> <p>Die aus der Angina pectoris resultierende Unterversorgung des Myokards mit Sauerstoff führt vor allem bei körperlicher Anstrengung zu ausgeprägten Schmerzen in der Herzgegend. Typisch ist substernaler Brustschmerz, hervorgerufen durch körperliche Belastung oder emotionalen Stress, der bei körperlicher Ruhe oder dem Einsatz von Nitraten abklingt. Die Angina pectoris kann stabil und instabil sein – je nach Schweregrad der Symptomatik. Bei stabiler Angina pectoris werden die Symptome meist durch Belastung ausgelöst, bei instabiler Angina pectoris tritt die Symptomatik auch in Ruhe auf und ist durch zunehmende Schwere, Dauer und Häufigkeit charakterisiert.<sup>1</sup> Ziel der Therapie von Patienten mit Angina pectoris sind eine Symptomreduktion und eine Verbesserung der Lebensqualität sowie der Langzeitprognose.<sup>2</sup><br /> In Österreich sind ca. 600 000 Menschen von einer KHK betroffen, etwa 230 000 Menschen leiden an AP.<sup>3</sup> In den entwickelten Ländern liegt die Prävalenz von Angina pectoris bei 5 % der Erwachsenen über 40 Jahre. Bei Männern im Alter zwischen 65 und 80 Jahren liegt die Prävalenz bei etwa 12–14 % , bei Frauen in derselben Altersgruppe bei 10–12 % .<sup>4</sup><br /> Die in Österreich durchgeführte LENA-Studie<sup>3</sup> zeigte, dass viele Patienten mit stabiler Angina pectoris (AP) trotz Therapie an Symptomen leiden und in ihrer Lebensqualität beträchtlich eingeschränkt sind (Abb. 1). Mit der 2019 publizierten ARETHA-Studie<sup>5</sup> wurde die Gabe von Ranolazin (Ranexa<sup>®</sup>) bei AP-Patienten untersucht. Es zeigte sich, dass Ranolazin sowohl die AP-Symptomatik als auch den Nitratverbrauch signifikant reduziert. Darüber hinaus kann die Lebensqualität bei gleichzeitig guter Verträglichkeit verbessert werden.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2020_Jatros_Kardio_2001_Weblinks_jat_kardio_2001_s17_abb1_fexa_kor.jpg" alt="" width="550" height="336" /></p></p>
<p class="article-quelle">Quelle: Pressegespräch „Angina pectoris in Österreich“, 29. Jänner
2020, Wien
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<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><strong>1</strong> Herold G et al.: Innere Medizin. Köln: Gerd Herold, 2013; 17.01.2013. 988 <strong>2</strong> Knuuti J et al.: Eur Heart J 2020; 41: 407- 77 <strong>3</strong> Spinka F et al.: BMJ Open 2019; 9: e029661 <strong>4</strong> Camm JA et al.: Int J Cardiol 2015; 201: 200-7 <strong>5</strong> Zweiker R et al.: Wien Klin Wochenschr 2019; 131: 165-73</p>
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