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AGLA Update Meeting 2019

Entzündung als gemeinsamer Nenner chronischer Erkrankungen?

<p class="article-intro">Als Gastredner am AGLA Update Meeting 2019 referierte Professor Marc Donath über die Rolle der Entzündung bei der Entwicklung des Typ-2-Diabetes und Parallelen zu anderen chronischen Erkrankungen. Von Professor Jürg Hans Beer gab es Tipps zu kniffligen Therapieentscheidungen, beispielsweise zur Durchbruchsthrombose unter antithrombotischer Therapie. Schliesslich referierte Professor François Mach über aktuelle und zukünftige Strategien in der Behandlung von Dyslipidämien.</p> <hr /> <p class="article-content"><p>Die Studien zum kardiovaskul&auml;ren Outcome, EMPA-REG OUTCOME, LEADER und CANVAS, haben das Verst&auml;ndnis von der Pathogenese des Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) ver&auml;ndert. In der EMPA-REGOUTCOME- Studie wurde gezeigt, dass die Behandlung mit SGLT2-Inhibitoren (SGLT2-I) einer Herzinsuffizienz (HI) vorbeugt. Wie die Studie ebenfalls zeigte, tritt die HI bei Patienten mit DM2 fr&uuml;h auf und ist nach den peripheren Gef&auml;sserkrankungen die zweith&auml;ufigste Komplikation.<sup>1</sup> &laquo;Auf der Suche nach einer Erkl&auml;rung haben sich die Kardiologen vor allem auf die Koronarien konzentriert&raquo;, stellte Prof. Dr. med. Marc Donath, Universit&auml;tsspital Basel, am Meeting der Arbeitsgruppe Lipide und Atherosklerose (AGLA) in Bern ern&uuml;chtert fest. Das Herz bestehe aber nicht nur aus Blutgef&auml;ssen, sondern auch aus Kardiomyozyten. Und diese liefern aus seiner Sicht die Erkl&auml;rung. Denn wenn man gesunde Kardiomyozyten gegen&uuml;ber einer hochkonzentrierten Glukosel&ouml;sung exponiert, werden die Myofibrillen in ihrer Funktion beeintr&auml;chtigt, teilweise zerst&ouml;rt.<br /> Wendet man diese Beobachtung auf die Ver&auml;nderungen bei DM2 an, erscheinen die abnehmende Betazellfunktion und die Insulinresistenz in einem anderen Licht. &laquo;Wir haben diese immer als etwas Negatives betrachtet, dabei handelt es sich vermutlich um einen Schutzmechanismus, um die toxischen Folgen der &Uuml;berern&auml;hrung zu reduzieren&raquo;, sagte der Endokrinologe. Zu diesen Schutzmechanismen geh&ouml;ren auch die forcierte Diurese und Glukosurie bei Personen mit hohen Blutzuckerwerten. &laquo;Das erkl&auml;rt auch die positive Wirkung der SGLT2-Inhibitoren auf das Herz, denn diese Medikamente wirken der &Uuml;berern&auml;hrung entgegen&raquo;, sagte Donath. Die Behandlung mit Insulin verst&auml;rke dagegen die sch&auml;digende Wirkung, weil mehr Glukose in die Zellen geschleust werde.</p> <h2>Entz&uuml;ndung als Trigger f&uuml;r Folgeerkrankungen?</h2> <p>Immer mehr Studien weisen darauf hin, dass die als Folge des metabolischen Stresses ausgel&ouml;ste Entz&uuml;ndung in der Pathogenese des DM2 eine wichtige Rolle spielt und dar&uuml;ber hinaus mitverantwortlich ist f&uuml;r die Entwicklung von mikro- und makrovaskul&auml;ren Komplikationen und von mit DM2 assoziierten Erkrankungen wie der Gichtarthritis. Der Nachweis, dass die Betazellen des Pankreas bei einer Hyperglyk&auml;mie Interleukin-1&beta; exprimierten, f&uuml;hrte schliesslich dazu, die Behandlung mit dem IL-1-Rezeptorantagonisten (IL-1- RA) Anakinra bei Patienten mit DM2 zu untersuchen.<sup>2, 3</sup> Dabei konnte gezeigt werden, dass die immunmodulatorische Behandlung zu einer Zunahme der Insulinsekretion und einer Abnahme des HbA1c-Wertes f&uuml;hrte. Gleichzeitig nahm unter der Behandlung das CRP ab. Diese Ergebnisse konnten in verschiedenen Studien reproduziert werden.<sup>4</sup> <br />Ob die Behandlung mit IL-1-RA auch das Auftreten von Diabetes-assoziierten Erkrankungen oder Folgekomplikationen beeinflussen kann, ist noch ungen&uuml;gend untersucht. Erste Ergebnisse von Studien, u. a. bei Patienten mit DM2 und Gichtarthritis oder progressiver Retinopathie, sind vielversprechend.<sup>5, 6</sup> In einer k&uuml;rzlich erschienenen Untersuchung bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) und DM2, die entweder mit Anakinra oder einem TNF-&alpha;-Inhibitor (TNF-&alpha;-I) behandelt wurden, nahmen die HbA<sub>1c</sub>-Werte unter dem IL-1-RA signifikant ab, w&auml;hrend die Entz&uuml;ndungsaktivit&auml;t der RA unter beiden Medikamenten zur&uuml;ckging. Interessanterweise war der Effekt unter Anakinra aber ausgepr&auml;gter als unter der Behandlung mit dem TNF-&alpha;-I.<sup>7</sup> &laquo;&Uuml;blicherweise ist die Behandlung mit IL-1-RA bei Patienten mit RA nicht sehr effektiv&raquo;, sagte Donath. Bei der Subpopulation von Patienten mit DM2 k&ouml;nnte sie dagegen von Vorteil sein.</p> <p><strong>CANTOS-Studie beweist die Rolle von IL-1&beta; in der Pathogenese der Atherosklerose</strong><br />Der Verdacht, die Entz&uuml;ndung spiele auch in der Pathogenese der Atherosklerose eine wichtige Rolle, f&uuml;hrte schliesslich zur Untersuchung des Anti-IL-1&beta;-Antik&ouml;rpers Canakinumab bei Personen mit stabiler koronarer Herzerkrankung. Die mittlere der drei mit Placebo verglichenen Canakinumab- Dosen (50 mg, 150 mg, 300 mg alle 3 Monate s. c.) f&uuml;hrte zu einer signifikanten Reduktion des prim&auml;ren kardiovaskul&auml;ren Endpunkts (nicht t&ouml;dlicher Myokardinfarkt oder Stroke oder kardiovaskul&auml;rer Tod) (HR: 0,85; p = 0,021). Die Behandlung hatte zudem keinen Einfluss auf die Gesamtmortalit&auml;t der Patienten.<sup>8</sup> &laquo;Da lediglich eine Subpopulation von der Behandlung profitierte, wurde das Medikament von der FDA in dieser Indikation noch nicht zugelassen&raquo;, sagte Donath. Auch die Ergebnisse einer anschliessend durchgef&uuml;hrten Subanalyse konnten an dieser Entscheidung nichts &auml;ndern. Diese hatte die eingeschlossenen Patienten nach der ersten Injektion Canakinumab anhand ihrer CRP-Werte in Responder (&lt; 2 mg/l) oder Nichtresponder &gt; 2 mg/l stratifiziert und gezeigt, dass die Responder von einer signifikanten Abnahme der kardiovaskul&auml;ren Mortalit&auml;t und Gesamtmortalit&auml;t profitierten.<sup>9</sup><br /> CANTOS ist die erste Outcome-Studie auf dem Gebiet der kardiovaskul&auml;ren Erkrankungen und der Spezialist war &uuml;berzeugt, dass es weitergehen wird mit der Therapie. &laquo;Jetzt gilt es, zun&auml;chst die Firmen zu &uuml;berzeugen, die richtige Studie zu machen, und im Anschluss an den Erfolg die Therapie zu bezahlbaren Kosten zur Verf&uuml;gung zu stellen.&raquo;</p> <h2>Herausforderungen bei der Behandlung ven&ouml;ser Thromboembolien</h2> <p>Guidelines und Medikamente zur Pr&auml;vention und Behandlung ven&ouml;ser Thromboembolien (VTE) gibt es zwar gen&uuml;gend. Im klinischen Alltag gibt es jedoch immer wieder Situationen, in denen die Therapieentscheidung schwierig ist. Dazu geh&ouml;ren die sogenannten Durchbruchthrombosen oder das Auftreten eines akuten Koronarsyndroms (ACS) unter antithrombotischer Therapie sowie die Behandlung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen. Wie Prof. Dr. med. J&uuml;rg Hans Beer, Kantonsspital Baden, anhand eines Fallbeispiels einer 60-j&auml;hrigen Frau demonstrierte, die 3 Monate nach einer provozierten VTE und anschliessender Lege-artis-Behandlung (Rivaroxaban 2 x 15 mg/d f&uuml;r 3 Wochen, gefolgt von 1 x 20 mg/d f&uuml;r 3 Monate) erneut eine Thrombose erlitt, lohnt es sich in einigen F&auml;llen, den Medikamentenspiegel im Plasma zu messen. Im vorliegenden Fall war die Ursache des Rezidivs schnell ausgemacht: Der Spitzenspiegel 2&ndash;4 Stunden nach der Medikamenteneinnahme lag nicht wie erwartet bei 184&ndash;343 ng/ml, sondern bei 0. Die Patientin hatte ihre Medikamente also nicht eingenommen.</p> <p><strong>Wie lange behandeln?</strong> <br />In den Guidelines wird f&uuml;r die 3-monatige Behandlung mit Antikoagulanzien &uuml;blicherweise der Begriff Langzeittherapie verwendet. Eine verl&auml;ngerte Therapie (Extension) geht &uuml;ber den Zeitraum von 3 Monaten hinaus.<br /> Gem&auml;ss den aktuellen CHEST-Guidelines zur antithrombotischen Therapie der VTE ist eine Langzeittherapie besser als keine solche Behandlung.<sup>10</sup> Aufgrund des niedrigeren Blutungsrisikos wird den direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) der Vorzug vor einer Behandlung mit Vitamin- K-Antagonisten (VKA) gegeben. Eine Ausnahme sind Patienten mit malignen Erkrankungen. Patienten mit einer unprovozierten VTE sollten bei normalem Blutungsrisiko eine verl&auml;ngerte Therapie mit Antikoagulanzien erhalten. Diese Empfehlung gilt auch f&uuml;r Patienten, die eine zweite unprovozierte VTE erleiden. Einen exakten Zeitraum bis zum Behandlungsende definieren die Guidelines nicht.<br /> Die Frage, ob nach einer 6-monatigen Behandlung mit DOAK die Dosis reduziert werden kann, beantwortete Beer mit: &laquo;Ja, sofern die Patienten ein normales Rezidivrisiko haben.&raquo; Wie er stellvertretend am Beispiel einer Studie mit Apixaban zeigte, betrug die j&auml;hrliche VTE-Rezidivrate unter dem DOAK 1,7 % im Vergleich zu ca. 9 % unter Placebo. Die Reduktion der Dosis von 5 mg auf 2,5 mg Apixaban nach 6 Monaten hatte keinen nennenswerten Anstieg der Rezidivrate zur Folge. Die H&auml;ufigkeit klinisch relevanter Blutungen nimmt unter der reduzierten Dosis ab.</p> <p><strong>Neuer Behandlungs-Algorithmus bei CAT</strong><br /> Zu den Ursachen, die im Falle eines normalen Spitzenspiegels f&uuml;r die Durchbruchthrombose infrage kommen, geh&ouml;rt u. a. die CAT (Cancer Associated Thrombosis). Bei dieser Diagnose stellt sich die Frage, ob anstelle des DOAK die Behandlung mit einem niedermolekularen Heparin (LMWH) fortgef&uuml;hrt werden sollte. Ein k&uuml;rzlich publizierter Expertenkonsensus aus Kanada hat nun einen Behandlungs-Algorithmus f&uuml;r die CAT vorgeschlagen, der Faktoren wie das individuelle Blutungsrisiko, den Krebstyp und die zu erwartenden pharmakologischen Interaktionen ber&uuml;cksichtigt.<sup>11</sup> &laquo;Dass die Onkologen zur Behandlung der CAT bevorzugt niedermolekulare Heparine einsetzen, hat damit zu tun, dass die VKA in Studien weniger gut abgeschnitten haben&raquo;, sagte Beer. Was die DOAK betrifft, zeigte eine Studie, dass die Inzidenz rezidivierender VTE unter der 12-monatigen Behandlung mit Edoxaban etwas niedriger war als unter der Vergleichstherapie mit dem LMWH Dalteparin.<sup>12</sup> Dagegen traten unter Dalteparin weniger h&auml;ufig schwere Blutungen auf. Aktuell untersuchen verschiedene Studien die Behandlung der CAT mit DOAK. &laquo;Diese werden uns weitere Hinweise dazu liefern, in welchen F&auml;llen die DOAK eine Alternative zu LMWH sind&raquo;, sagte der Spezialist. Eine verl&auml;ngerte Therapie mit DOAK (&gt; 3 Monate) bei Patienten mit CAT wird empfohlen, wenn das Risiko einer VTE anh&auml;lt und das Blutungsrisiko niedrig ist. Bei erh&ouml;htem Blutungsrisiko ist nach 3 Monaten eine erneute Evaluation des Patienten notwendig.</p> <p><strong>Bei der Tripeltherapie steigt das Blutungsrisiko</strong><br />Kritisch ist die Situation auch, wenn ein Patient unter laufender DOAK-Behandlung einen Myokardinfarkt erleidet. Die nun indizierte Tripeltherapie mit Antikoagulanzien wirft u. a. Fragen nach der Medikamentenkombination, dem Blutungsrisiko und der Therapiedauer auf. Die Tripeltherapie setzt sich aus einer oralen Antikoagulation plus ASS und Clopidogrel zusammen.<sup>13</sup> Eine Tripelkombination mit den P2Y12-Inhibitoren Prasugrel oder Ticagrelor wird nicht empfohlen. Wie eine Post-hoc-Analyse der RE-LY-Studie zeigte, betrug die Rate schwerer Blutungen unter der Behandlung mit VKA 3 %.<sup>14</sup> &laquo;Die Faustregel ist, dass die Blutungsrate unter dualer oder dreifacher Antikoagulation 2- bis 3-mal so hoch ist&raquo;, sagte Beer. Diese Faustregel gelte auch f&uuml;r die DOAK.<br /> Basierend auf dem individuellen Blutungsrisiko empfehlen die ESC-Guidelines eine l&auml;ngere respektive verk&uuml;rzte Tripeltherapie (Abb. 1). F&uuml;r die Tripeltherapie nach PCI und Stenteinlage kann entweder ein VKA oder ein DOAK gew&auml;hlt werden. Wenn ein DOAK mit der dualen Pl&auml;ttchen- Inhibition kombiniert wird, sollte die kleinste zugelassene Dosis gew&auml;hlt werden.<sup>13</sup> Ein niedrig dosiertes DOAK in Kombination mit einer leichten Pl&auml;ttchen-Inhibition scheint auch in der Behandlung des stabilen Koronarsyndroms Vorteile zu haben. So traten in der COMPASS-Studie unter einer niedrigen Dosis Rivaroxaban plus ASS weniger kardiovaskul&auml;re Ereignisse auf als unter den verglichenen Monotherapien mit ASS resp. Rivaroxaban.<sup>15</sup></p> <p><img src="/custom/img/files/files_datafiles_data_Zeitungen_2019_Leading Opinions_Innere_1902_Weblinks_lo_innere_1902_s47_abb1_scharf.jpg" alt="" width="1419" height="1449" /></p> <h2>PCSK9-Inhibitoren: viele Fragen gekl&auml;rt</h2> <p>Allzu viel durfte Prof. Dr. med. Fran&ccedil;ois Mach, Universit&auml;tsspital Genf, noch nicht &uuml;ber die neuen Guidelines zum Management der Dyslipid&auml;mien verraten, die Ende August am ESC-Jahreskongress in Paris vorgestellt werden. Die Tatsache, dass sich die j&auml;hrliche Mortalit&auml;tsrate nach einem ACS mit einer optimalen medikament&ouml;sen Therapie signifikant reduzieren l&auml;sst, wirft jedoch die Frage auf, ob &uuml;berhaupt gr&ouml;ssere Anpassungen in den Guidelines notwendig sind. Allerdings wurden die PCSK-9-Inhibitoren, als letzte grosse Entwicklung in der Dyslipid&auml;miebehandlung, bislang nur am Rande erw&auml;hnt.<sup>16</sup> Zum Zeitpunkt, als die Guidelines geschrieben wurden, lagen die Ergebnisse der Studien zum kardiovaskul&auml;ren Outcome mit Evolocumab (FOURIER) und Alirocumab (ODYSSEY OUTCOMES) noch nicht vor. In der Zwischenzeit wurde gezeigt, dass die beiden Substanzen bei Patienten nach einem ACS und mit maximal tolerierter Statintherapie die Rate an kardiovaskul&auml;ren Ereignissen in einem vergleichbaren Umfang reduzieren.<sup>17, 18</sup><br /> Die SPIRE-1- und SPIRE-2-Studien mit dem PCSK9-I Bococizumab, die u. a. aufgrund von neutralisierenden Antik&ouml;rpern gegen den Wirkstoff fr&uuml;hzeitig abgebrochen wurden, zeigten, dass von der Behandlung mit PCSK9-I vor allem Hochrisikopatienten mit einem LDL-C &gt; 2,8 mmol/l profitierten.<sup>19</sup><br /> Eine offene Frage, die in der Zwischenzeit ebenfalls beantwortet werden konnte, betraf den Einfluss der niedrigen LDL-CWerte auf die kognitiven Funktionen. In verschiedenen Beobachtungsstudien und kleineren randomisierten Studien fanden sich Hinweise auf einen negativen Einfluss der niedrigen LDL-C-Werte, weshalb die FDA eine neurokognitive Untersuchung der Patienten forderte, was in der FOURIER- Studie ber&uuml;cksichtigt wurde. Die unter dem Namen EBBINGHAUS publizierten Studienergebnisse zeigten aber keine Unterschiede in den neurokognitiven Funktionen zwischen den Verum- und den Placebogruppen.<sup>20</sup><br /> Zu den positiven Effekten der PCSK9-I auf den Lipidstoffwechsel geh&ouml;rt auch die Reduktion von Lipoprotein(a), kurz Lp(a). Wie eine am Internationalen Atherosklerose- Symposium (ISA) in Toronto pr&auml;sentierte Subanalyse der ODYSSEY-OUTCOMESStudie zeigte, ist das Baseline-Lp(a) bei Patienten, die k&uuml;rzlich ein ACS erlitten haben, ein unabh&auml;ngiger Pr&auml;diktor f&uuml;r das Auftreten eines erneuten kardiovaskul&auml;ren Ereignisses. Die Reduktion von Lp(a) unter Alirocumab f&uuml;hrte unabh&auml;ngig von der H&ouml;he des LDL-C zu einer Abnahme der Ereignisrate.<sup>21</sup><br /> Zurzeit empfehlen ESC und EAS zur Sekund&auml;rpr&auml;vention bei Patienten, die unter maximal tolerierter Statintherapie plus/ minus Ezetimib die gew&uuml;nschten LDL-C-Zielwerte nicht erreichen, eine Behandlung mit PCSK9-I in Erw&auml;gung zu ziehen.<sup>22</sup> Eine vergleichbare Strategie zur Sekund&auml;rpr&auml;vention empfehlen auch die k&uuml;rzlich erschienenen Chest-Guidelines.<sup>23</sup><br /> Mit den Ergebnissen neuerer Studien, die in der LDL-C-Behandlung das Prinzip des &laquo;the lower the better&raquo; unterst&uuml;tzen, gewinnen die kombinierten Behandlungsstrategien zunehmend an Gewicht. &laquo;Dar&uuml;ber hinaus zeichnet sich der Trend hin zu einer fr&uuml;heren und &ndash; vermutlich auch &ndash; aggressiveren Behandlung ab&raquo;, so Mach.</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: AGLA Update Meeting, 8. 2. 2019, Bern </p> <p class="article-footer"> <a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a> <div class="collapse" id="collapseLiteratur"> <p><strong>1</strong> Fitchett D et al.: Eur Heart J 2016; 37: 1526-34 <strong>2</strong> Maedeer K et al.: J Clin Invest 2002; 110: 851-60 <strong>3</strong> Larsen CM et al.: Interleukin-1-receptor antagonist in type 2 diabetes mellitus. 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