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digital Swiss ESC Update.20

Eine Tour d’Horizon durch die Kardiologie

Nicht nur der ESC-Kongress fand in diesem Jahr virtuell statt, sondern auch das Swiss ESC Update. Im Rahmen einer mehrstündigen Online-Session präsentierten Spezialisten aus den verschiedenen Landesteilen der Schweiz ihre Highlights des europäischen Kardiologenkongresses.

Die erste Zusammenfassung lieferte Prof. Dr. med. Otmar Pfister, Leiter ambulante Kardiologie am Universitätsspital Basel (USB), mit Studien aus den Bereichen Herzinsuffizienz (HF) und hypertrophe Kardiomyopathie. Mit Spannung war die Präsentation der Ergebnisse der EMPEROR-Reduced-Studie am ESC-Kongress erwartet worden. Schon länger ist bekannt, dass die SGLT2-Inhibitoren (SGLT2-I) das kardiovaskuläre (CV) und renale Outcome von Patienten mit Diabetes mellitus (DM) positiv beeinflussen. Im letzten Jahr hatte der DAPA-HF-Trial gezeigt, dass der SGLT2-I Dapagliflozin die CV bedingten Todesfälle und die HF-bedingten Hospitalisationen bei Patienten mit HFrEF («heart failure with reduced ejection fraction») auch dann reduzierte, wenn die Patienten nicht an einem DM erkrankt waren.1 Die EMPEROR-Reduced-Studie hat nun untersucht, ob die Behandlung der HFrEF mit dem SGLT2-I Empagliflozin (10mg/d) zu einem vergleichbaren Effekt führt.2 «Die rund 3700 Patienten waren im Durchschnitt kränker als in der DAPA-HF-Studie», sagte Pfister. Die linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) war niedriger, die NT-pro-BNP-Werte höher und die Nierenfunktion stärker eingeschränkt. Die Erwartungen der Kongressteilnehmer wurden nicht enttäuscht. Wie sich nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 16 Monaten zeigte, war das relative Risiko für einen CV bedingten Tod oder eine HF-bedingte Hospitalisation (primärer Endpunkt) bei den mit Empagliflozin behandelten Patienten um 25% niedriger als unter Placebo (p<0,001). Zudem konnte die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate gegenüber Placebo durch die Behandlung mit Empagliflozin um 50% reduziert werden (p<0,001). Auch in dieser Studie trat der Effekt unabhängig von einem DM auf. «Der ‹one dose fits all approach› in der Studie demonstriert die einfache Handhabung der SGLT2-I», so Pfister. Aus Sicht des Experten ist es naheliegend, dass zukünftige Herzinsuffizienz-Guidelines die SGLT2-I als zusätzliche Standardtherapie bei Patienten mit HFrEF empfehlen werden.

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