
Apixaban sichere Wahl bei Vorhofflimmern und PCI
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Neue Auswertungen der Phase-IV-Studie AUGUSTUS untermauern die Überlegenheit des NOAK Apixaban im Vergleich zu einem Vitamin-K-Antagonisten bei Patienten mit Vorhofflimmern, die sich einer perkutanen Koronarintervention unterziehen müssen.
Duale Therapie überlegen
Die 2019 publizierte AUGUSTUS-Studie zeigte die überlegene Sicherheit des NOAK Apixaban im Vergleich zu einem Vitamin-K-Antagonisten in einem Kollektiv von Patienten, die unter Vorhofflimmern litten und sich elektiv oder wegen eines akuten Koronarsyndroms einer perkutanen Intervention unterziehen mussten. Dabei erhielten die Patienten entweder eine duale Therapie aus Antikoagulation und Plättchenhemmung mit einem P2Y12-Inhibitor oder eine Dreifachtherapie, bei der zusätzlich Aspirin eingenommen wurde.1 Seither wurden mehrere Analysen der Daten publiziert, die unter anderem die Überlegenheit der dualen Therapie im Vergleich zur Dreifachtherapie demonstrierten.2
Daten unterstützen aktuelle Empfehlungen
Eine nun vorgestellte Analyse von Storey R et al. untersuchte Unterschiede zwischen den verschiedenen in AUGUSTUS eingesetzten P2Y12-Inhibitoren und möglichen Einflüssen auf die Studienergebnisse. Sie zeigte vor allem, dass Apixaban im Kontext von AUGUSTUS unabhängig vom eingesetzten P2Y12-Inhibitor sicherer war als der Vitamin-K-Antagonist. Dabei hatte die Mehrheit der Patienten Clopidogrel erhalten (n=4165), gefolgt von Ticagrelor (n=280) und Prasugrel (n=51). Die duale Therapie erwies sich im Vergleich zur Dreifachtherapie überlegen im Hinblick auf die Sicherheit, hinsichtlich einiger Outcomes jedoch als zumindest numerisch unterlegen. So zeigte die Kombination von Antikoagulation mit Ticagrelor und Aspirin das niedrigste Risiko von Stentthrombosen, aber das höchste Risiko schwerer Blutungen. Nach Ansicht der Autoren unterstützen diese Daten die aktuellen Empfehlungen, die den NOAKs gegenüber VKA den Vorzug geben und dazu raten, Aspirin nach einer PCI abhängig vom individuellen Risikoprofil des Patienten abzusetzen.
Apixaban und ein P2Y12-Inhibitor sind die beste Wahl
In diese Richtung deutet auch eine weitere aktuelle Analyse von AUGUSTUS, die von Harskamp R et al. durchgeführt wurde und die Apixaban vs. Placebo und Aspirin vs. Placebo in Relation zu den individuellen Schlaganfall- und Blutungsrisken der Patienten setzte. Bei Einschluss in die Studie lag das mediane Patientenalter bei 71 (64-77) Jahren, 81,7% hatten einen CHA2DS2-VASc-Score ≥3 und 66,8% einen HAS-BLED-Score ≥3. Die Auswertung zeigte ein niedrigeres Blutungsrisiko unter Apixaban unabhängig vom individuellen Blutungsrisiko bei Einschluss in die Studie. Ebenso war Aspirin unabhängig vom individuellen Risiko mit einem erhöhten Blutungsrisiko assoziiert. Hinsichtlich ischämischer Outcomes wurden keine Unterschiede gefunden, wobei Apixaban im Vergleich zum Vitamin-K-Antagonisten mit einem geringeren Mortalitäts- und Hospitalisierungsrisiko verbunden war. Aus Sicht der Autoren, ist für die meisten Patienten die Kombination von Apixaban und einem P2Y12-Inhibitor ohne Aspirin über die ersten sechs Monate nach PCI unabhängig vom individuellen Schlaganfall- und Blutungsrisiko die beste Wahl.
Quelle:
Storey R et al.: Choice of P2Y12 inhibitor and clinical outcomes in the AUGUSTUS study: support for an individualised approach. ESC-Kongress 2020; e-Poster Harskamp R et al.: Safety and efficacy of antithrombotic therapy according to stroke and bleeding risk in patients with atrial fibrillation and acute coronary syndrome or PCI: Insights from AUGUSTUS. ESC-Kongress 2020; e-Poster
Literatur:
1 Lopes RD et al.: Antithrombotic Therapy after Acute Coronary Syndrome or PCI in Atrial Fibrillation. N Engl J Med 2019; 380(16): 1509-24
2 Windecker S et al.: Antithrombotic Therapy in Patients with Atrial Fibrillation and Acute Coronary Syndrome Treated Medically or with Percutaneous Coronary Intervention or Undergoing Elective Percutaneous Coronary Intervention: Insights from the AUGUSTUS Trial. Circulation 2019; 140(23): 1921-32
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