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Orales Apixaban zeigt sich in der Behandlung malignomassoziierter venöser Thromboembolien im Vergleich zu subkutanem Dalteparin als nicht unterlegen, ohne dabei das Blutungsrisiko zu erhöhen.
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<p class="article-content"><p>„In den Leitlinien zum Management des bei Tumorerkrankungen zum Teil massiv erhöhten Thromboserisikos werden in erster Linie niedermolekulare Heparine empfohlen. In letzter Zeit wurden viele dieser Leitlinien in Richtung der direkten oralen Antikoagulantien erweitert und inkludieren nun Edoxaban und Riavaroxaban“, sagt Prof. Dr. Giancarlo Agnelli von der Universität Perugia und weist darauf hin, dass das unter diesen beiden NOACs erhöhte Blutungsrisiko den klinischen Benefit limitiert.</p> <p>Im Rahmen der CARAVAGGIO-Studie, deren Ergebnisse Agnelli im Rahmen des virtuellen ACC 2020 präsentierte, wurde nun Apixaban in dieser Indikation mit Dalteparin verglichen. In die multinationale, randomisierte Studie eingeschlossen waren mehr als 1000 Patienten mit unterschiedlichen malignen Tumoren und neu aufgetretenen proximalen tiefen Venenthrombosen oder Pulmonalembolien. Ausgeschlossen waren jedoch Patienten mit primären Hirntumoren oder Hirnmetastasen sowie mit Basalzell- oder Plattenepithelkarzinomen der Haut oder akuten Leukämien. Weitere Ausschlusskriterien waren unter anderem Patienten mit einem schlechten Performance-Status (ECOG III oder IV), einer prognostizierten Lebenserwartung von weniger als sechs Monaten, Blutungen oder einer Kontraindikation für eine Antikoagulation aufgrund des Blutungsrisikos. Häufigste Malignome in der Studienpopulation waren kolorektale Karzinome, gefolgt von Lungen- und Brustkrebs.</p> <p>Die Patienten erhielten in den ersten sieben Tagen zweimal täglich Apixaban 10mg, gefolgt von zweimal täglich Apixaban 5mg, oder subkutanes Dalteparin (200IU/kg einmal täglich im ersten Monat, gefolgt von 150 IU/kg einmal täglich). Beide Therapien wurden über einen Zeitraum von sechs Monaten durchgeführt. Primärer Endpunkt war das Auftreten einer objektiv bestätigten rezidivierenden Thrombose im Lauf der Studie. Primärer Sicherheitsendpunkt waren schwere Blutungen („major bleeding“).</p> <p>Thrombosen traten bei 32 der 576 Patienten (5,6 % ) der Patienten in der Apixaban- sowie bei 46 der 579 Patienten (7,9 % ) in der Dalteparin-Gruppe auf, womit die Nichtunterlegenheit von Apixaban gezeigt wurde. Numerisch zeigte sich Apixaban bereits in den ersten Wochen überlegen. Diese numerische Überlegenheit blieb dann über den gesamten Studienverlauf erhalten, war aber wie erwähnt nicht statistisch signifikant. Zu schweren Blutungen kam es bei 22 Patienten (3,8 % ) in der Apixaban- sowie bei 23 Patienten (4,0 % ) in der Dalteparin-Gruppe. Agnelli: „Wir denken, dass die Ergebnisse von CARAVAGGIO die Patientenpopulation mit tumorassoziierten Thrombosen, die für eine Therapie mit einem DOAC infrage kommen, erweitern. Das betrifft auch Patienten mit gastrointestinalen Tumoren.“ Die CARAVAGGIO-Studie wurde zeitgleich mit der Präsentation im New England Journal of Medicine publiziert.<sup>1</sup></p> <p><br /><strong>Bericht:</strong><br /> Reno Barth</p> <p>Quelle: Agnelli G et al: Apixaban for the treatment of venous thromboembolism associated with cancer. ACC.20/WCC Virtual Conference 2020; Session 406 – Joint American College of Cardiology and Journal of American College of Cardiology, Late-Breaking Clinical Trials III, 29. März 2020</p> </p>
Literatur
1 Agnelli G et al.: Apixaban for the treatment of venous thromboembolism associated with cancer. NEJM, published online, 29. März 2020, DOI: 10.1056/NEJMoa1915103