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Prävention ischämischer Ereignisse versus Blutungsrisiko

Antithrombotische Therapie nach PCI bei Vorhofflimmern

Bei Patient:innen mit Vorhofflimmern und einem CHA2DS2-VA-Score ≥2 ist eine orale Antikoagulation zur Prävention kardioembolischer Ereignisse indiziert. Im Gegensatz dazu benötigen Patient:innen nach einem akuten Koronarsyndrom oder einer perkutanen Koronarintervention eine duale Thrombozytenaggregationshemmung zur Vermeidung von Stentthrombosen und Reduktion koronarischämischer Ereignisse. Eine Kombination beider Therapieregimes im Sinne einer Tripeltherapie (d.h. orale Antikoagulation und doppelte Plättchenhemmung kombiniert) erhöht jedoch signifikant das Blutungsrisiko und stellt damit behandelnde Ärzt:innen vor ein therapeutisches Dilemma: Es gilt, gleichzeitig koronarischämische sowie kardioembolische Ereignisse zu verhindern, ohne jedoch schwerwiegende Blutungskomplikationen in Kauf zu nehmen.

Ungefähr jeder/jede zehnte Patient:in, der/die ein akutes Koronarsyndrom (ACS) erleidet oder sich einer elektiven perkutanen Koronarintervention (PCI) unterzieht, hat gleichzeitig auch eine Indikation für eine orale Antikoagulation (OAK). In den allermeisten Fällen betrifft dies Patient:innen mit Vorhofflimmern (VHF) und einem erhöhten thromboembolischen Risiko (CHA2DS2-VA-Score ≥2). Dieses klinische Szenario stellt die behandelnden Ärzt:innen immer wieder vor ein therapeutisches Dilemma: Nach PCI (und nach ACS) hat sich die duale Plättchenhemmung (DAPT) (bestehend aus Acetylsalicylsäure [ASS] und einem P2Y12-Rezeptor-Antagonisten [P2Y12-Inh.]) gegenüber einer OAK in puncto Effektivität (weniger Stentthrombosen und koronarischämische Ereignisse) und Sicherheit (weniger Blutungskomplikationen) als klar überlegen erwiesen.1 Anders ist es beim VHF: Hier lassen sich kardioembolische Ereignisse deutlich effektiver mit einer OAK als mit einer DAPT reduzieren.2 Eine Kombination von DAPT und OAK im Sinne einer dreifachen («triple») antithrombotischen Therapie (TAT) führt allerdings zu einer exzessiven Erhöhung des Blutungsrisikos (schwerwiegende Blutungen: ca. 10%/Jahr, bei Hochrisikopatient:innen sogar bis zu 20%/Jahr).3

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