
©
Getty Images/iStockphoto
RNAi-Technologie erfolgreich bei Senkung von Antithrombin
Jatros
30
Min. Lesezeit
21.09.2017
Weiterempfehlen
<p class="article-intro">Fitusiran (ALN-AT3) ist ein neuer Wirkstoff, der auf RNA-Interferenz(RNAi)-Technologie basiert. Die Entwicklung der RNAi-Therapeutika zielt darauf ab, ungewünschte Proteine in ihrer Entstehung durch eine spezifische Stilllegung ihrer jeweiligen Gene zu blockieren. Die siRNA („small interfering RNA“) wirkt hochspezifisch und kann im Zellinneren die Genexpression unterbinden. Im Fall von Fitusiran ist es das Ziel, die Antithrombinspiegel zu senken, um dadurch eine ausreichende Thrombinbildung zu erreichen.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In einer offenen Phase-II-Extensionsstudie war Fitusiran bei 33 Patienten mit Hämophilie A oder B mit/ohne Inhibitoren eingesetzt worden. K. John Pasi präsentierte die Ergebnisse einer Zwischenanalyse in Berlin (ISTH-Abstr. #ASY01.2). <br />Bei 70 % der Patienten wurden Nebenwirkungen beobachtet, die hauptsächlich mild oder moderat und häufig nicht mit der Studienmedikation assoziiert waren. Bei 6 der 33 Patienten wurden klinisch relevante Nebenwirkungen berichtet, allerdings wurden diese nur bei 2 Patienten als therapieassoziiert angesehen. Es wurden keine thromboembolischen Ereignisse berichtet und keine Anti-Wirkstoff-Antikörper identifiziert. Bezüglich der Wirksamkeit wurde mit einer einmal monatlich subkutan applizierten Gabe die Reduktion des Antithrombins (AT) um nahezu 80 % induziert. Eine exploratorische Post-hoc-Analyse der Blutungsereignisse zeigte median eine jährliche Blutungsrate (ABR) von 1 für alle Patienten. 48 % der Patienten hatten keine Blutungen und bei 67 % traten keine spontanen Blutungen auf. War es zu Blutungen gekommen, so konnten sie erfolgreich mit einer Faktor-Substitution oder BPA kontrolliert werden. <br />Fitusiran werde bereits im Phase-III-Programm ATLAS geprüft, so Pasi zum nächsten Schritt mit der vielversprechenden Substanz.</p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8791" data-locked="0">zurück zum Themenschwerpunkt zum ISTH 2017 Congress</a></span></p></p>
Das könnte Sie auch interessieren:
Highlights zu Lymphomen
Assoc.Prof. Dr. Thomas Melchardt, PhD zu diesjährigen Highlights des ASCO und EHA im Bereich der Lymphome, darunter die Ergebnisse der Studien SHINE und ECHELON-1
Pract. med. Alexander Meisel
Pract. med. Alexander Meisel im Interview
Die Thalassämie nimmt hierzulande an Bedeutung zu
Die medizinische Betreuung von Thalassämiepatient:innen hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich gebessert und benötigt insbesondere bei symptomatischen Patient:innen eine ...