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Längstes Follow-up einer BTK-Inhibitor-Erstlinientherapie
Leading Opinions Digital
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07.06.2019
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<p class="article-intro">Die RESONATE-2-Studie untersucht Wirksamkeit und Sicherheit einer Erstlinientherapie mit dem BTK-Inhibitor Ibrutinib im Vergleich zu Chlorambucil bei älteren Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) oder einem kleinzelligen lymphozytischen Lymphom (SLL). Nun liegen die Resultate eines medianen Follow-ups von 5 Jahren vor.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>In der RESONATE-2-Studie wurden ältere Patienten (≥65 Jahre, ohne del17p) mit einer bisher unbehandelte chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) oder einem kleinzelligen lymphozytischen Lymphom (SLL) entweder zu 420mg Ibrutinib pro Tag, kontinuierlich bis zum Progress oder inakzeptabler Toxizität, oder zu 0,5-0,8mg/kg Chlorambucil für bis zu 12 Zyklen randomisiert. Zu den Endpunkten gehörten das progressionsfreie Überleben (PFS), das Gesamtüberleben (OS), die Gesamtansprechrate (ORR) und die Sicherheit.</p> <p> </p> <p><strong>Resultate:</strong></p> <p>Die Analyse nach einem medianen Follow-up von 5 Jahren (Bereich: 0,7 bis 66 Monate) ergab einen anhaltenden Vorteil von Ibrutinib gegenüber Chlorambucil bezüglich PFS (HR: 0,146). Das geschätzte PFS nach 60 Monaten lag bei 70 % für Ibrutinib und 12 % für Chlorambucil.</p> <p>Der BTK-Inhibitor führte zudem zu einem verbesserten OS. Dieses betrug nach 60 Monaten 83 % im Vergleich zu 68 % unter Chlorambucil. Ibrutinib führte auch bei Patienten mit unmutiertem IGHV (immunoglobulin heavy chain variable) und bei Patienten mit del11q zu einem verbesserten PFS im Vergleich zu Chlorambucil (HR: 0,1 bzw. 0,03). Die ORR, einschließlich eines partiellen Ansprechens mit Lymphozytose, betrug 92 % . Die Rate an komplettem Ansprechen (CR/CRi) nahm im Laufe der Zeit auf 30 % zu (bei der primären Analyse nach 18 Monaten betrug sie 11 % ).</p> <p>Als häufigste Nebenwirkungen Grad ≥3 wurden registriert: Neutropenie (13 % ), Pneumonie (12 % ), Hypertonie (8 % ), Anämie (7 % ), Hyponatriämie (6 % ), Vorhofflimmern und Katarakt (je 5 % ). Die Rate der meisten Ereignisse nahm im Laufe der Zeit ab.</p> <p> </p> <div id="fazit"> <h2>Fazit:</h2> <p>Dieses längste bisher verfügbare Follow-up zu einer BTK-Inhibitor-Erstlinientherapie bei CLL/SLL bestätigt den anhaltenden Nutzen einer Ibrutinib-Monotherapie in Bezug auf PFS und OS, auch bei Patienten mit genetischen Hochrisikoprofilen. Bei einem Follow-up von bis zu 66 Monaten blieben mit 58 % mehr als die Hälfte der Patienten bei einer kontinuierlichen Langzeittherapie mit Ibrutinib. Es zeigten sich keine neuen Sicherheitssignale. </p> </div></p>
<p class="article-footer">
<a class="literatur" data-toggle="collapse" href="#collapseLiteratur" aria-expanded="false" aria-controls="collapseLiteratur" >Literatur</a>
<div class="collapse" id="collapseLiteratur">
<p><em>Tedeschi A et al.: Five-Year Follow-Up of Patients receiving Ibrutinib for First-Line Treatment of Chronic Lymphocytic Leukemia. EHA 2019, Abstract S107</em></p> <p><br /><a href="https://ch.universimed.com/fachthemen/1000001420">zurück zum EHA 2019 Newsroom</a></p>
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