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Blutungsereignisse und Sicherheit bei Vorliegen von Inhibitoren
Jatros
30
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21.09.2017
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<p class="article-intro">Für Patienten mit Hämophilie A, die Inhibitoren entwickeln, sind zwei BPA („bypassing agents“) und ein rFVII die verfügbaren Optionen für die Kontrolle und Prävention von Blutungen. In einer globalen, prospektiven, nicht interventionellen Studie wurden Daten aus der alltäglichen Praxis zu Blutungsraten und Therapieerfolgen erhoben, um den Verlauf der Erkrankung besser zu verstehen und die klinische Entwicklung von neuen Therapieoptionen, wie Emicizumab, voranzutreiben.</p>
<hr />
<p class="article-content"><p>Es wurden Patienten in drei Kohorten aufgenommen: Kohorte A bestand aus Patienten ≥12 Jahre mit angeborener Hämophilie A und Inhibitoren, die episodisch (n=75) oder prophylaktisch (n=28) mit BPA behandelt wurden. In Kohorte B wurden pädiatrische Patienten <12 Jahren eingeschlossen, die Inhibitoren aufwiesen und episodisch oder prophylaktisch BPA erhielten. In Kohorte C wurden schließlich die Daten von Patienten ≥12 Jahre ohne Inhibitoren ausgewertet, die episodisch oder prophylaktisch mit FVIII versorgt wurden. Die Teilnehmer an der nicht interventionellen Studie wurden anschließend in das Phase- III-Studienprogramm von Emicizumab aufgenommen. Johnny Mahlangu, Johannesburg/ Südafrika, präsentierte in Berlin Ergebnisse der Kohorte A (ISTH-Abstr. #PB1784).<br /><br /> Die jährliche Blutungsrate der Patienten variierte zwischen verschiedenen Ländern. So wurden in China mit 29,4 Ereignissen die höchste und in Spanien mit 14,6 die geringste Inzidenz von Blutungen bei episodischer Behandlung gesehen. Unter Prophylaxe war die Blutungsrate in Japan mit 27,6 jährlichen Blutungen höher als in Deutschland (14,8) und den USA (14,4). Mehr Patienten wurden mit aPCC als mit FVII behandelt. Die Adhärenz zu den verschriebenen aPCC-Dosen lag bei nahezu der Hälfte der Patienten unter 80 % bezüglich der einzunehmenden Dosen und unter 60 % bezüglich der Anzahl der adhärenten Therapiewochen.<br /><br /> Im Hinblick auf Nebenwirkungen wurden häufig Arthralgien, Nasopharyngitis und Pyrexie beobachtet sowie darüber hinaus gehend auch das Auftreten von Hämarthrosen und Muskelblutungen. 46 % bzw. 67,9 % der Patienten unter episodischer bzw. prophylaktischer Therapie berichteten von einer und mehr Nebenwirkungen. 13,3 % bzw. 28,6 % hatten eine oder mehr relevante Nebenwirkungen. Außerdem wurden bei 13,3 % bzw. 17,9 % der Patienten unter episodischer bzw. prophylaktischer Therapie drei oder mehr Nebenwirkungen beobachtet. Es kam zu keinen fatalen Ausgängen der Nebenwirkungen und es brach kein Patient die Beobachtungsstudie aufgrund von Nebenwirkungen ab.</p> <p><span class="link-color"><a class="article-link" href="../fachthemen/8791" data-locked="0">zurück zum Themenschwerpunkt zum ISTH 2017 Congress</a></span></p></p>
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