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Erste nicht invasive Präimplantationsdiagnostik in Wien gelungen

<p class="article-intro">Der österreichische Retortenbaby-Pionier Univ.-Prof. Dr. Wilfried Feichtinger hat sich schon mehrmals durch seine Pionierleistungen internationales Ansehen verschafft: Österreich war 1981 durch Feichtinger das 6. Land der Welt, wo ein „Retortenbaby“ gelungen ist, in den 80er-Jahren revolutionierte und vereinfachte Feichtinger die Sterilitätsbehandlung durch die Entwicklung der ultraschallgelenkten Eibläschenpunktion, in den 90er-Jahren entwickelte er einen Laser zur Anwendung unter dem Mikroskop und 2005 erfolgte die erste Präimplantationsdiagnostik an den Polkörpern der Eizelle in Österreich.</p> <hr /> <p class="article-content"><h2>Neue bahnbrechende Errungenschaft</h2> <p>Feichtinger und seinem Team gelang an seinem Wunschbaby Institut (WIF) in Wien Hietzing erstmals eine Pr&auml;&shy;implantationsdiagnostik aus der Kulturfl&uuml;ssigkeit einer sich entwickelnden befruchteten Eizelle.</p> <p>Im Zuge ihrer IVF-Behandlung wurde bei einer Patientin eine Polk&ouml;rperdiagnostik zur genetischen Abkl&auml;rung ihrer Eizelle durchgef&uuml;hrt. Hierbei handelt es sich um eine gesetzlich erlaubte Variante der Pr&auml;implantationsdiagnostik (PID), wie sie am WIF schon seit 10 Jahren gemacht wird. W&auml;hrend auf das Ergebnis der Polk&ouml;rperdiagnostik gewartet wurde, entwickelte sich diese Eizelle zur sogenannten Blastozyste (Abb. 1). Das Ergebnis der Polk&ouml;rperdiagnostik ergab eine Monosomie am Chromosom 12 und eine Trisomie am Chromosom 21, weshalb kein Transfer mit dieser Blastozyste stattfinden konnte, denn sie w&auml;re durch ihre Ano&shy;malie auf dem 12. Chromosom in der Folge nicht &uuml;berlebensf&auml;hig gewesen.</p> <p><img src="/custom/img/files/files_data_Zeitungen_2015_Jatros_Gyn_1502_Weblinks_Seite15_1.jpg" alt="" width="294" height="396" /></p> <p>Feichtinger und sein Team kamen nun auf die sensationelle Idee, den Tropfen Kulturmedium, in dem sich der Embryo zuletzt befand, genetisch untersuchen zu lassen: &bdquo;Zu unserer &Uuml;berraschung lie&szlig; sich genetisches Material aus der Kulturfl&uuml;ssigkeit amplifizieren und wir haben dann die Probe an einem hochqualifizierten Spezial&shy;labor mittels der CGH-Array-Methode analysieren lassen. Zu unserer Begeisterung erhielten wir dasselbe Ergebnis, wie schon aus den Polk&ouml;rpern (Monosomie 12 und Trisomie 21), womit der Beweis erbracht war, dass eine komplette und korrekte Chromosomenan&shy;alyse im Sinne einer Pr&auml;implantationsdiagnostik sogar aus dem Kulturmedium m&ouml;glich ist&ldquo;, freut sich Feichtinger. Dies deutet darauf hin, dass man in Zukunft die PID vielleicht ausschlie&szlig;lich aus der N&auml;hrl&ouml;sung wird machen k&ouml;nnen, ohne den Embryo &uuml;berhaupt anzur&uuml;hren.</p> <h2>Interaktion des fr&uuml;hen Embryos mit Umgebungsfl&uuml;ssigkeit</h2> <p>&bdquo;Aus fr&uuml;heren Forschungen (&bdquo;Pro&shy;teomics&ldquo;) wei&szlig; man, dass es im Blas&shy;tozystenstadium zu einer aktiven und intensiven Interaktion des fr&uuml;hen Embryos mit seiner Umgebungsfl&uuml;ssigkeit kommt. So findet man zum Beispiel verschiedene Proteine und sonstige Substanzen, die von der Blastozyste ausgeschieden werden. Im Zuge dessen kann es durchaus sein, dass auch Zellbestandteile, die Chromosomenst&uuml;cke enthalten, in die Fl&uuml;ssigkeit gelangen&ldquo;, erkl&auml;rt Feichtinger. &bdquo;&Uuml;berdies ist die H&uuml;lle nicht dicht. Sie weist durch die k&uuml;nstliche Befruchtung und andere Prozeduren verschiedene &Ouml;ffnungen auf, durch die auch Zellen und Zellbestandteile samt Chromosomen nach au&szlig;en gelangen k&ouml;nnen.&ldquo;</p></p> <p class="article-quelle">Quelle: Wunschbabyinstitut (WIF) </p>
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