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Erfahrungsbericht aus der hämatologisch-gynäkologischen Sprechstunde

Abnorme uterine Blutung in der Adoleszenz

Verstärkte Menstruationsblutungen gehören zu den häufigsten gynäkologischen Beschwerden bei jugendlichen Mädchen. Bei einem relevanten Anteil liegen bisher unerkannte Blutgerinnungs- oder Thrombozytenfunktionsstörungen zugrunde. In der interdisziplinären Hämatologie-Gynäkologie-Sprechstunde am Universitäts-Kinderspital Zürich betreuen wir Mädchen und junge Frauen mit Fokus auf eine präzise Diagnostik, vorausschauende Begleitung und individuelle Therapie.

Abnorme uterine Blutungen (AUB) sind ein häufiges Symptom in der Adoleszenz und können erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität haben. Etwa 30–40% aller Frauen und Mädchen erleben im Laufe ihres Lebens eine Phase mit verstärkten Menstruationsblutungen («heavy menstrual bleeding»; HMB), und bei 30–40% dieser Betroffenen findet sich eine zugrundeliegende Blutungsneigung.1–5 Bei diesen Jugendlichen und Frauen mit HMB wird meist symptomatisch behandelt (Eisen, Antifibrinolytika, Hormontherapie), und somit bleibt die zugrundeliegende Blutungsneigung häufig unerkannt. Diese diagnostische Lücke führt nicht selten zu wiederholten starken Blutungen (HMB, peripartale Blutungen, periinterventionelle Blutungen), unnötigem Eisenmangel und/oder Anämie und psychosozialer Belastung mit verpassten Schul- und Arbeitstagen. Bei Mädchen und Frauen mit bereits bekannter Blutungsstörung tritt HMB bei bis zu 90% der Betroffenen auf. Eine Aufklärung bzgl. HMB und dessen Behandlung ist im Hinblick auf die Menarche bei diesen Patientinnen unabdingbar.6 Der aus HMB resultierende Eisenmangel mit/ohne Anämie bringt zudem weitere körperliche und psychosoziale Beschwerden mit sich. Es wurde vorgeschlagen, Eisenmangel mit/ohne Anämie mit einem Ferritin ≤30mcg/l zu definieren, unabhängig von den laborinternen Normwerten.5,7–11

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